Gerechtes Unentschieden im Spitzenspiel

Von Dominik Sowada

(06.12.22) Da waren sich beide Trainer einig: Das 27:27-Unentschieden geht nach dem Spielverlauf total in Ordnung. Ist es auf der einen Seite, ob der Vorzeichen, ein gewonnener Punkt, haderte die andere Seite mit der eigenen Leistung. "Bei uns sind einige Spieler kurzfristig ausgefallen. Deswegen hätte ich vor dem Spiel auch gesagt, den Punkt nehme ich mit. Wenn man aber fast 40 Minuten führt, ist es natürlich trotzdem ärgerlich", wollte Sparta-Coach Christian Sterz aber auch gar nicht zu lange Frust schieben. Sein Gegenüber Sven Schlüter war aufgrund der eigenen Leistung nicht vollends zufrieden. "Wir machen einfach ein schwaches Spiel. Sparta hat es uns zwar auch wirklich schwer gemacht aber das war einfach ein bisschen zu wenig", so der Westfalia-Coach. 

Beide Mannschaften starteten mit einer offensiven 4:2-Deckung, um die Räume für die Rückraumspieler zu verkleinern. Zunächst schien diese Taktik der Schlüter-Sieben in die Karten zu spielen, denn nach sechs Minuten war es Joscha Koenen, der zum 3:1 für die Gäste traf. Brian Witt bekam dann eine Zwei-Minuten-Strafe aber Sparta nutzte die Überzahl nicht. Markus Eckstein erzielte dann für Sparta den 7:7-Ausgleich und Westfalia-Trainer Schlüter nahm seine Auszeit. (17.) Als Moritz Boettcher dann per Siebenmeter zur ersten Sparta-Führung (21.) traf, drohte die Partie zu kippen. Sören Lau legte dann zum 10:8 (21.) nach und Andre Magner vergab einen Siebenmeter für Kinderhaus. Bei den nächsten Strafwürfen zeigte Magner sich aber zielsicherer und glich zum 10:10 (25.) aus. Bis zur Pause trafen beide Mannschaften noch je drei mal und so ging es mit 13:13 in die Kabine. 

Magner rot, Berkenheide verletzt

Hoch motiviert und mit neuen Kräften kamen beide Mannschaft dann vom Pausentee und Sparta erwischte den besseren Start. Nach dem 19:15 (37.) durch Sören Lau war es Moritz Boettcher, der vom Strich vergab und es verpasste die Sparta-Führung weiter auszubauen. Auszeit Kinderhaus. Schlüter redete erneut auf sein Team ein und es sollte Wirkung zeigen. Der Westfalia-Rechtsaußen Philipp Karnebeck erzielte einen Dreierpack zum 21:18 (47.) und Spartas Bastian Drobek musste auf die Strafbank. Erneut Magner vom Strich und Lorenz Hesse erzielten Treffer 19 und 20 für die Westfalia. 21:20 und noch elf Minuten zu spielen. In Unterzahl gelangen der Schlüter-Sieben zwei weitere Treffer und beim Stand von 22:22 (51.) nahm Christian Sterz auf Sparta-Seite die Auszeit. Kurz darauf musste Spartas-Topscorer dann mit einem offenen Cut am Auge vom Platz. "Das hat uns natürlich weh getan", beschreibt Sterz den Ausfall seines Spielers. 

In doppelter Unterzahl war es der gut aufgelegte Joscha Koenen, der für die Westfalia zum 23:23 (54.) traf. Im Gegenzug bekam die Sterz-Sieben einen Strafwurf zugesprochen und Kinderhaus-Rückraumspieler Andre Magner erhielt seine dritte Zeitstrafe. Den fälligen Siebenmeter vergab Boettcher erneut. Uh-gun Choi und Markus Eckstein erzielten dennoch die Führung für Sparta zum 25:23. (57.) In einer hektischen Schlussminute war es zunächst Konrad Davids für Sparta, der zum 27:26 traf. Doch Koenen konterte und erzielte zehn Sekunden vor Schluss den Ausgleich. Eine letzte Chance für die Sterz-Sieben aber der Ball wurde verloren. Den Gegenstoß-Pass von Kinderhaus erreichte dann niemanden mehr und das 27:27-Unentschieden war besiegelt. 

"Das war ein geiles, emotionales Handballspiel vor toller Kulisse. Da auch nochmal Dank an alle Zuschauer, die da waren", bilanzierte Sterz. Auch Schlüter war von der Stimmung begeistert, hätte aber gerne zwei Punkte mitgenommen. Letztendlich habe seine Mannschaft aber einen direkten Konkurrenten auf Abstand gehalten und den zweiten Tabellenplatz gesichert. 

Tore für Sparta II: Berkenheide (7), Boettcher (5/5), Davids (5), Eckstein (4), Choi (2), Lau (2), Drobek (1), Naendrup (1)

Tore für Kinderhaus II: Magner (7/5), Karnebeck (5), Josten (4), Koenen (4), Witt (3), Hesse (2), Schwarte (2)