Langsam ins Rollen gekommen

Von Dominik Sowada

(06.02.23) Ein "kurioses" Stadtderby sahen die Zuschauer am Samstag in der Sporthalle der Westfalia. Nach anfänglichen Startproblemen fand die Heimmannschaft besser in die Partie und gewann das Nachbarschaftsduell gegen weiterhin gebeutelte Roxeler mit 29:21 (15:10). Doch das Spiel wurde zunächst deutlich nach hinten verschoben, denn das Schiedsrichtergespann hatte Anreiseprobleme. Beide Mannschaft begannen gerade ihre Erwärmungsphase, da klingelte auch schon das Telefon: Reifenpanne bei den beiden Unparteiischen.

"Das hat uns irgendwie total aus dem Konzept gebracht. Wir konnten unsere normale Pre-Game-Routine nicht durchführen", fasste der zurückgekehrte Kinderhaus-Trainer Sven Schlüter die Anfangsphase der Partie zusammen. "Roxel hatte das deutlich besser verkraftet und war sofort da." Nach 15 Minuten traf Roxel-Oldie Joschka Krummenerl zur 7:3-Führung für die Gäste. Das sollte allerdings der Hallo-Wach-Effekt für die Schlüter-Sieben werden. Denn angeführt vom erneut treffsicheren Philipp Karnebeck startete die Westfalia einen 5:0-Lauf und egalisierte den verschlafenen Start. Roxel-Coach Niels Grüber legte die Grüne Karte und mahnte seine Mannschaft. Grüber selbst beendete dann den Lauf der Kinderhauser und traf zum 10:8 (21.). Doch der Westfalia-Express war nun ins Rollen gekommen und ging mit einem 15:10-Vorsprung in die Kabine. 

Nach der Pause den Faden verloren 

"Wir haben uns auf die erste Viertelstunde berufen und hatten geplant ähnlich reinzukommen. Allerdings war es nach der Pause wirklich ganz schwach. Wir sind in einen Konter nach dem anderen gelaufen", sah Grüber vor allem im Fehlstart der zweiten Hälfte die Gründe für die Niederlage. Die Heimmannschaft kam heiß aus der Kabine und legte direkt zu Beginn einen 6:0-Lauf aufs Parkett. Erst der sehr starke Mohamed Zenden beendete den Kinderhauser Torreigen und traf zum 21:11 (42.). "In der Phase haben wir das Spiel entschieden und sind weggezogen", war Schlüter zunächst zufrieden. 

Von der Schlussviertelstunde der Partie war er allerdings gar nicht angetan. Denn seine Jungs agierten nun völlig kopflos und ließen vor allem im Angriff "ordentlich schleifen", so dass Roxel ihrerseits noch einen 6:0-Lauf auf die Platte brachte. Doch am Ausgang der Partie ließ sich nichts mehr rütteln, was auch an der abermals sehr dünnen Personaldecke der Gäste lag.

"Wollen noch fünf Siege holen"

"Wenn ich die ersten und letzten 15 Minuten ausklammere, bin ich sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. Wir haben 30 Minuten lang gezeigt, wofür wir stehen wollen: Aus einer guten Deckung mit Tempo nach vorne. Die restliche halbe Stunde müssen wir schnell abhaken und vergessen", hatte Schlüter so seine Probleme beim Einordnen der Leistung. "Überragend waren vor allem die beiden Roxeler-Fans, die über 60 Minuten richtig geil Party gemacht haben."

"Ich habe eigentlich nicht mal wirklich was zu meckern. Wir kommen mit acht Feldspielern und zwei Schnappern zum Tabellenzweiten und bieten ordentlich Paroli. Der Einsatz war super. Wir wollen mit den Rückkehrern der nächsten Wochen noch fünf Siege holen. Dann ist noch alles drin", machte der Roxel-Coach Grüber Mut für die kommenden Spiele.

Tore für Kinderhaus: Karnebeck (6), Josten (5/1), Hesse (5), Siekmann (4), Groß (3), Witt, Möllers, Kobbe, Magner, Herbst, Holtmann (alle 1)

Tore für Roxel: Krummenerl (8/3), Zenden (7), Lorenz (3), Brinkmann, Grüber, Stöveken (alle 1)