Viel Überzeugungsarbeit nötig 

Von Dominik Sowada

(10.03.23) Ein Linkshänder am Kreis? Das sieht man beim Handball eher selten. Doch beim TuS Recke treibt eine gewisse Linkspfote schon seit fast 19 Jahren sein Unwesen am Kreis und wollte eigentlich schon vor der Saison aufhören und als Co-Trainer dabei bleiben. Die Personalsorgen und die konstante Inkonstanz brachten unseren Anschwitzer Tobias "Tobi" Hensel aber dazu auch noch ein 19tes Jahr an seine Karriere zu hängen.

"Ich mag das Spiel am Kreis einfach viel lieber. Der körperliche Kampf und das Lücken anlaufen und ziehen lag mir schon immer. In meinen ersten Herrenjahren habe ich zwar auch mal auf Außen gespielt aber das war nicht so meins", verriet der Mannschafts-Oldie im Gespräch. Seine Trainer schien er durch Leistungen überzeugt zu haben und so ist "Tobi" vermutlich der einzige Linkshänder im Handballkreis, der die Kreisläufer-Position bekleidet.

Recker Urgestein

Der Berufskraftfahrer ist ein Recker-Urgestein und hat für den TuS schon so einige Schlachten geschlagen. "Es gab mal ein paar Angebote aber am Ende hat es dann aus verschiedenen Gründen nicht geklappt. Meistens wollte ich aber auch nicht weg, mir gefällt es hier einfach." Auch wenn diese Saison seine letzte sein wird, haut er nochmal alles rein. "Wir hatten sicherlich andere Ziele in dieser Saison als im Abstiegskampf zu hängen aber da kämpfen wir uns Stück für Stück raus. So eine Katastrophen-Leistung wie in der letzten Woche darf uns allerdings nicht nochmal passieren."

Und wie geht es in der nächsten Saison für den Linkshänder weiter? "Ich werde dann die Co-Trainer-Position neben Nils Wallus einnehmen." Die Schuhe selber schnüren wird er dann aber "ganz sicher" nicht mehr. Zu groß sei die körperliche Belastung und die Regenerationszeit mittlerweile. Damit die Schuhe auch wirklich am Nagel bleiben, wünscht sich "Tobi" aber mehr Einsatz und Commitment der nachrückenden Generation. "Wenn wir früher einen Geburtstag oder ähnliches feiern wollten, haben wir den Termin nach unserem Spielplan ausgerichtet. Heute liegen die Prioritäten einfach anders. Viele sind nicht mehr bereit alles stehen und liegen zu lassen, um Handball zu zocken."

Anschwitzen, der 19. Spieltag

Sparta Münster II (3.) - TV Vreden II (6.) (Samstag, 17 Uhr)

Dass hatte sich der TV Vreden II ganz sicher anders vorgestellt, doch nach der 30:25-Heimniederlage gegen die Eintracht aus Mettingen steht nun "Wiedergutmachung" auf dem Gameplan. Die Aufgabe dabei ist allerdings denkbar schwer. Sparta eilt aktuell von Sieg zu Sieg und bleibt am Spitzenduo aus Kinderhaus und Steinfurt dran. Kann der TV die schwere Hürde meistern und die Niederlage wieder wettmachen?

Hensel-Tipp: 29:26. "Sparta ist eine starke Truppe, vor allem zu Hause. Das gewinnen die."
HEIMSPIEL-Tipp: 30:23. Sparta schwimmt auf der Erfolgswelle und wird auch dieses Spiel gewinnen.

TuS Recke (9.) - SC Westfalia Kinderhaus II (2.) (Samstag, 17.30 Uhr)

"Arbeitsverweigerung" nannte TuS-Coach Nils Wallus die Leistung seiner Mannschaft bei der deutlichen 31:22-Auswärtsniederlage in Gremmendorf/Angelmodde. Dass der TuS es besser kann, zeigten sie in der Vorwoche als die Wallus-Sieben den Ligaprimus Steinfurt am Rande der Niederlage hatten. Die Aufgabe diese Woche wird aber denkbar schwer. Kinderhaus steht seit Saisonbeginn auf dem zweiten Tabellenplatz und will diesen bis zum Schluss verteidigen. Kann Recke einen Aufstiegsfavoriten erneut ärgern? 

Hensel-Tipp: 27:25. "Wir haben es mehrfach bewiesen, dass wir die Großen oben ärgern können."
HEIMSPIEL-Tipp: 25:27. "Konstant inkonstant" wird auch diese Woche das Problem der Recker sein, die Kinderhaus lange ärgern werden.

Eintracht Mettingen (11.) - TSV Ladbergen II (5.) (Samstag, 19.30 Uhr)

Den Aufwind aus dem 30:25-Auswärtssieg beim TV Vreden II mitnehmen, wird die Eintracht gerne wollen und zu Hause gegen TSV Ladbergen II nachlegen. Bei einem Heimsieg könnten die Abstiegsplätze erstmals wieder verlassen werden. Bei Ladbergen steht die Kaderfrage wieder im Raum. Häufig fehlen auswärts etablierte Kräfte und auch das geliebte Haftmittel ist in Mettingen nicht gestattet. Überraschungspotenzial liegt auf jeden Fall in der Luft!

Hensel-Tipp: 21:28. "Ich gönne es Mettingen von ganzem Herzen. Sind bei Ladbergen aber alle dabei, ist der TSV schon faorisiert."
HEIMSPIEL-Tipp: 25:30. Ladbergen hat sich ein wenig eingegroovt und wird Mettingen auch aufgrund der Erfahrung schlagen. 

SV Adler Münster (7.) - SGH Steinfurt (1.) (Sonntag, 14 Uhr)

Endlich die ersten Punkte in 2023 eingefahren haben die Adler letzte Woche im Münster-Derby gegen Roxel. Mit kleinem Kader fuhr die Schrand-Sieben einen 35:29-Auswärtssieg ein und möchte gegen den Spitzenreiter natürlich nachlegen. Dass sie das können, haben sie im Hinspiel bewiesen als die Adler den Steinfurtern die erste Punkte in der Saison abnahmen und 34:34 unentschieden spielten. Schaffen die Jungs um Kreisläufer Tim Dierks dieses Mal die Sensation und fügen der SGH die erste Niederlage zu? 

Hensel-Tipp: 26:29. "Die Adler sind stark, wenn alle da sind. Steinfurt ist in Normalform aber nicht zu schlagen. Das wird eine ganz knappe Kiste."
HEIMSPIEL-Tipp: 30:28. Irgendwann ist auch Steinfurt fällig. Bei den Adlern sind alle an Bord und werden die Punkte in Münster lassen.

HSG Kattenvenne/Lengerich III (13.) - DJK GW Nottuln (8.) (Sonntag, 17 Uhr)

Das spielfreie Wochenende genossen haben die Grün-Weißen aus Nottuln und nutzten die Zeit zur Regeneration. Die Kattenvennericher hingegen kämpften gegen die Westfalia lange um zwei Punkte, mussten sich letztendlich aber mit 27:23 geschlagen geben. Doch die Formkurve und auch die Ergebnisse zeigen einen klaren Trend nach oben für die HSG. Wird der Aufwand diese Woche zu Hause mit zwei Punkten belohnt?

Hensel-Tipp: 28:24. "Total schwierig einzuordnen. Kattenvenne ist stark. Dazu ein Heimspiel am Ölberg. Das machen die!"
HEIMSPIEL-Tipp: 25:23. Harz und Heimspiel wird den Ausschlag in einer offenen Partie geben.

SV SW Havixbeck II (14.) - HSG Gremmendorf/Angelmodde (12.) (Sonntag, 18 Uhr)

Kellerduell in der Münsterlandklasse. Der Tabellenletzte Havixbeck empfängt Tabellen-12. aus Gremmendorf. Nach dem Trainerwechsel von Kempken auf Hamdorf und dem deutlichen 31:22-Erfolg gegen den TuS Recke wollen die Angelmodder nachlegen. Für Havixbeck ist der Klassenerhalt nicht mehr darstellbar, zudem braucht die HSG unbedingt die Punkte, um unten rauszukommen. 

Hensel-Tipp: 21:30. "Das wird ein klares Ding. Wir haben die HSG wieder ins Rennen geschossen. Da ist Recke gerne Kumpel. Havixbeck ist im Umbruch und hat keine Chance."
HEIMSPIEL-Tipp: 18:26. Gremmendorf hat Selbstbewusstsein getankt und ist heiß auf die nächsten Punkte.

SC Hörstel (4.) - BSV Roxel (10.) (Sonntag, 19 Uhr)

Die Top-4 waren das Saisonziel von SC-Coach Dirk Ewering. Das hat seine Mannschaft trotz der 27:25-Niederlage in Ladbergen am letzten Wochenende erreicht. Diesen Platz wird die Ewering-Sieben auch nicht mehr abgeben wollen und schielt mit einem Auge weiter nach oben. Noch ist der Aufstieg nicht ganz ad acta gelegt und der SC kann bei bestimmten Konstellationen der lachende Vierte sein. Dafür muss das Heimspiel gegen die Roxeler aber gewonnen werden. Schafft es Max Picht für Roxel nach seinem Fusball-Spiel für den BSV auch noch beim Handball aufzuschlagen? Dann ist viel drin für den BSV. 

Hensel-Tipp: 29:26. "Ich mag die Jungs von Hörstel alle sehr, sehr gerne. Deswegen muss ich für den SC tippen. Wenn Max Picht dabei ist, traue ich Roxel allerdings einiges zu."
HEIMSPIEL-Tipp: 28:23. Roxel ist lange auf Augenhöhe, muss dem hohem Tempo der Hörsteler aber Tribut zollen.