Der X-Faktor

Von Dominik Sowada

(13.03.23) Ein Novum für die HSG Gremmendorf/Angelmodde in dieser Saison: Zwei Siege in Folge gab es in dieser Spielzeit noch nicht. Daher war die Freude bei den Grangelmodder umso größer. Bedanken durften sie sich bei ihrem Rückraum-Shooter Sebastian Strothoff, der beim 33:30-Auswärtssieg in Havixbeck gleich 14 Buden erzielte. Doch der neue Coach der HSG Jeremy Hamdorf hatte trotz des Auswärtssieges einiges an Verbesserungspotenzial gesehen.

"Seit den Stadti's ist "Basti" (Sebastian Strothoff, Anmerkung d. Redaktion) in jedem Training dabei und zeigt sein Potenzial. Wir haben unser Spiel aktuell darauf ausgerichtet, dass wir ihn in gute Wurfpositionen bringen. Wenn er dann so eine Top-Quote auf die Platte zaubert, macht es das für uns einfacher", war Hamdorf sehr zufrieden mit der Offensivleistung seiner Mannschaft. Selbst der Trainer der Havixbecker Martin Drewer war voll des Lobes ob der Leistung des Rückraum-Linken. "Das war der Spielentscheider. Wir haben alles versucht: Manndeckung, frühes Angehen oder eine defensive Variante aber man muss eingestehen, dass Strothoff einfach zu gut für uns war." 

Elf Hütten zur Pause

Über 60 Minuten war viel Feuer im Spiel und beide Mannschaften starteten gut in das Keller-Duell. Nach 13 gespielten Minuten setzte sich die HSG erstmals ein wenig ab. Strothoff, bis dahin bereits fünffacher Torschützer, traf zum 6:8. Spielertrainer Hamdorf setzte sogar noch einen drauf und erhöhte auf 6:9 (15.). Über 7:11 (18.) und 10:14 (24.) war es wieder der Gremmendorfer Shooter, der mit seinem elften Treffer die 17:12-Halbzeitführung für seine Farben erzielte. "Ich muss da meine Jungs auch loben. Wir haben es bis zur Pause wirklich sehr gut gemacht und hatten Havixbeck voll im Griff. Unsere offensive Abwehr hat gut gearbeitet und wir haben aus dem Tempospiel einige Tore erzielt", wollte HSG-Coach Hamdorf in der zweiten Hälfte genauso weiter machen. 

Das gelang der Hamdorf-Sieben zunächst auch sehr gut. In der 36. Minute war es der Spielertrainer selber, der mit dem 22:16 die erste Sechs-Tore-Führung für die Gäste rausholte. Finn Kersting erhöhte fünf Minuten später sogar auf 25:18 (40.) für Gremmendorf. War das die Vorentscheidung? Mitnichten! Der Tabellenletzte kämpfte sich wieder zurück und bestätigte die aufsteigende Form der letzten Wochen. Drei Minuten vor Schluss traf Moritz Albers für die Habichte zum 28:30 und die Partie war wieder vollkommen offen. "Dann lassen wir zwei Tempogegenstöße liegen. Das hatte die Niederlage dann besiegelt", sah Havixbeck-Trainer Drewer seine Mannschaft lange auf Augenhöhe. Für die Entscheidung sorgte dann 60 Sekunden vor Schluss der überragende Strothoff mit dem 33:29-Treffer. 

"Das war für uns wieder ein Schritt nach vorne. 30 Tore haben wir in dieser Saison noch gar nicht erzielt. Ich bin trotzdem total zufrieden mit der Leistung. Die Jungs geben nie auf und ackern bis zum Schluss", hatte der Coach der Habichte Martin Drewer viel Lob für seine Mannschaft. Sein Gegenüber Hamdorf war nicht ganz so zufrieden mit der Leistung. "Vorne war alles top. Wir werfen gefühlt 20 Gegenstoß-Tore. Mit der Deckungsleistung bin ich insgesamt aber trotzdem nicht glücklich. Das Spiel muss hinten raus nicht so eng werden, da haben wir schleifen lassen."

Tore für Havixbeck: Kemper (6), Stumpe (5), Albers, Klostermann (beide 4), Achter (3), Hemmerde, Lejeune, Kemper, Klostermann (alle 2)
Tore für Gremmendorf: Strothoff (14), Hamdorf (7), Kofoth, Kempken, Kersting (alle 3), Enting, Igelmann, Schniedenharn (alle 1)