Gelingt die Rocky-Story?

Von Dominik Sowada

(29.04.23) Sechs Duelle stehen am 23. Spieltag der Münsterlandklasse auf dem Plan. Der Aufsteiger SGH Steinfurt möchte an diesem Wochenende unbedingt den Meistertitel klar machen. Wer eignet sich da besser zum Anschwitzen als ein Spieler vom Gegner aus Nottuln? Für die Grün-Weißen geht es dabei vor allem um Punkte für den Klassenerhalt.

Anschwitzer Christoph Bolle steht mittlerweile seit 30 Jahren auf der Platte. Seine Karriere begann der 36-jährige Rückraum-Spieler beim TV Dülmen. 2018 dann der Wechsel nach Nottuln. "Wir hatten damals nicht genug Spieler beim TV deshalb mussten wir die Mannschaft abmelden. Ein paar Wochen später klingelte dann das Telefon und Stefan (Göcke, Anm. d. Red.) war am Apparat und hat mich zum Probetraining eingeladen", so der zweifache Familienvater. Seitdem ist Bolle nicht mehr wegzudenken bei den Grün-Weißen.

Traurig über Göcke-Abschied

"Stefan ist ein riesiger Motivator und macht einen richtigen geilen Job. Es ist wirklich schade, dass er aufhört am Saisonende. Zum Abschied soll es gerne aber der Klassenerhalt werden", gab Bolle an. Als einer der Älteren im Team möchte Bolle einen wesentlichen Anteil am Erfolg haben. Vor allem als verlängerter Arm des Coaches hat unser Anschwitzer eine wichtige Rolle inne und gilt auch als Sprachrohr des Coaches. 

"Als Rückraum-Mitte und mit meiner Erfahrung muss ich voran gehen, sei es mit Leistung als auch als Wortführer auf der Platte. Da sehe ich besonders meine Aufgabe", gab der "Oldie" an. Diese Verantwortung wird der 36-jährige auch defintiv noch für ein Jahr inne haben. Danach geht es auf Abschiedstournee, denn Bolle wird zur Saison 2024/2025 die sprichwörtliche Schuhe an den Nagel hängen. Ob es dann in anderer Funktion zurück zum Handball geht, ließ unser Anschwitzer offen, möchte aber zunächst eine Pause einlegen.

Anschwitzen, der 23. Spieltag

HSG Kattenvenne/Lengerich III (13.) - TSV Ladbergen II (5.) (Samstag, 14 Uhr)

"Die kleine Mutter aller Derbys" findet in Kattenvenne statt. Die beiden Reserveteams werden aber genauso viel Feuer reinhauen, wie ihre "Großen". Für die Kattenvennericher geht es um nichts mehr, trotzdem wollen sie das Derby auf Augenhöhe bestreiten. Ladbergen benötigt noch unbedingt zwei Punkte, um auch nächste Saison in der Münsterlandklasse zu zocken.

Bolle-Tipp: 19:24. "Ladbergen muss und wird noch einmal punkten. Für Kattenvenne geht es um nichts mehr."
HEIMSPIEL-Tipp: 24:27. Ladbergen braucht die Punkte noch, um endgültig die Klasse zu halten.

Sparta Münster II (3.) - HSG Gremmendorf/Angelmodde (10.) (Samstag, 15 Uhr)

Münster-Derby und vor allem für die Gäste ein immens wichtiges. Nach dem 28:27-Hinspielsieg möchte die die Hamdorf-Sieben nachlegen und die Chance des Klassenerhalts am Leben halten. Für Sparta geht es in dieser Saison nur darum noch möglichst viele Punkte zu sammeln und die gute Stimmmung im Team hochzuhalten. Vielleicht kann sich der ein oder andere ja auch für höhere Aufgaben empfehlen...

Bolle-Tipp: 33:30. "Es werden viele Tore fallen. Das Ergebnis kann aber auch durchaus deutlicher werden."
HEIMSPIEL-Tipp: 26:26. Ein gutes Derby mit einem gerechten Unentschieden, welches der HSG leider nicht wirklich hilft.

Eintracht Mettingen (12.) - SC Westfalia Kinderhaus II (2.) (Samstag, 17.30 Uhr)

"Ganz duster" beschrieb Holger Nieters die Situation seiner Eintracht nach der Niederlage am vergangenem Spieltag. Soll es mit dem Klassenerhalt noch irgendwie etwas werden, muss ein mittelgroßes Handballwunder geschehen. Warum dann nicht zu Hause gegen Kinderhaus mit diesem starten? Westfalia-Coach Schlüter haderte zuletzt mit der Einstellung seiner Jungs. Geht da ein Fenster auf für die Eintracht?

Bolle-Tipp: 24:32. "Ich kann Kinderhaus nicht einschätzen, da ich nie da war. Für Mettingen reicht es nicht."
HEIMSPIEL-Tipp: 20:24. Mettingen hält hinten wie immer gut mit, kommt im Angriff aber zu selten zum Erfolg.

BSV Roxel (11.) - TV Vreden II (5.) (Samstag, 19 Uhr)

Nach dem Sieg gegen Nottuln muss Roxel nachlegen. BSV-Trainer Grüber forderte schon vor Wochen Siege in den Heimspiel-Wochen. Nummer Eins ist erzielt, drei sollen noch folgen. Für Vreden besteht auch nur noch eine geringe Chance im Aufstiegsrennen einen Platz zu ergattern. Sind Picht und Krummenerl dabei wird Roxel die Partie für sich entscheiden.

Bolle-Tipp: 24:26. "Ich mag Vreden sehr gerne. Viel Tempo, totale Sicherheit. Finde ich stark."
HEIMSPIEL-Tipp: 24:22. Roxel hält die Chance weiter am Leben und holt die Punkte.

DJK GW Nottuln (9.) -  SGH Steinfurt (1.) (Sonntag, 14 Uhr)

Die letzten Wochen waren ein Auf und Ab bei den Grün-Weißen. Jetzt kommt der designierte Meister aus Steinfurt. Es gibt mit Sicherheit einfachere Aufgaben, um Punkte im Abstiegskampf zu sammeln. Die Mannschaft um Haupttorschütze Amin Amine ist bereits aufgestiegen, möchte aber unbedingt ungeschlagen bleiben.

Bolle-Tipp: 32:34. "Die Rocky-Story. Wir als alte angezählte Truppe, Steinfurt jung und dynamisch. Das wird ein harter Fight."
HEIMSPIEL-Tipp: 23:28. Steinfurt will Meister werden und wird alles dafür reinhauen. Nottuln hält lange mit, muss sich aber geschlagen geben.

SC Hörstel (4.) - TuS Recke (8.) (Sonntag, 18.05 Uhr)

Das war ein Offensiv-Feuerwerk der Hörsteler in der letzten Woche. 66 Tore insgesamt, 33 auf beiden Seiten. Gegen Recke soll Platz 4 gefestigt werden, der aktuell wohl zum Aufstieg berechtigt. Davon möchte SC-Trainer Dirk Ewering aber nichts hören und hofft auf weiter auf die Einstellung seiner Mannschaft. 

Bolle-Tipp: 27:28. "Ich halte Recke für viel besser als es der Tabellenplatz aussagt. Die müssten weiter oben stehen."
HEIMSPIEL-Tipp: 35:26. Mal wieder viel Tempo, mal wieder viele Tore. Recke rutscht weiter unten rein.