Furiose HSG überrennt Havixbeck

Von Nils Uhlig

(13.12.22) Schnelle Beine gehören zum Handball heutzutage dazu! In den 90ern reichten ein, zwei flinke Außen für die Gegenstöße, jetzt müssen alle Mann schnell vorne und vor allem hinten sein. Klappt das nicht, wird's brenzlig und das erfuhr SW Havixbeck auf bittere Weise bei der 20:31-Heimniederlage gegen die HSG Kattenvenne/Lengerich II.

Es läuft einfach nicht rund bei den Habichten! Christopher Wiesner fiel mit Grippe aus, Jonas Lügering und Fred Leusmann waren ebenfalls angeschlagen, schleppten sich mangels Alternativen aber übers Feld. Und da liegt auch schon der Grund für Havixbecks durchwachsene Saison. Fallen einer oder mehrere Protagonisten aus, dann wirds eng.

Unkluge Abschlüsse führen zu zahlreichen Gegenstößen

Bereits nach vier führten die Gäste durch Ole Krimphoff mit 1:3. Fred Leusmann verkürzte mit seinem einzigen Treffer zwar zum 4:5, doch danach schien es als ginge den Habichten schon nach zehn Minuten die Luft zum Fliegen aus. Besonders der Rückweg an den eigenen Kreis schien träge und so setzten sich die Gäste rasch zum 4:9 von Max Gamradt ab. Bastian Rinklake traf noch zum 8:11, doch bis zur Halbzeit hatte die HSG wieder ein Vier-Tore-Plus rausgespielt.

Ausgeruht nach dem Pausentee zeigte Havixbeck, dass sie es eigentlich können und verkürzten durch Jan Schürmann auf 12:14, doch schnell häuften sich die unklugen Abschlüsse im Angriff wieder und waren leichte Beute für den gut aufgelegten Tim Kipp im HSG-Tor. Der überlegte nicht lange und schmiss das lange Ding auf die starteten Mitspieler die wieder reihenweise per Gegenstoß trafen. Über 13:18 und 16:24 war die Partie nach der Pause nicht mehr wirklich eng und der Landesliga-Absteiger musste die bittere 20:31-Pille schlucken.

"Wir wurden überrannt."

"Die Niederlage hatte mehrere Faktoren. Gegen den Positionsangriff standen wir eigentlich gut in der Deckung, aber vorne waren wir nicht wirklich klug. Die HSG hat mit unseren Fehlern ein grandioses Tempospiel aufgezogen. Zwei Drittel der Tore fielen über die erste und zweite Phase. Wir wurden überrannt. Zu allem Überfluss hat sich Jonas Lügering einen Bänderiss zugezogen", klagte SW-Coach Florian Schulte.

"Dass es so deutlich wirs, hat glaube ich keiner gedacht. Havixbeck ist aber auch stark ersatzgeschwächt ins Spiel gegangen. Wir haben von Beginn an gut gedeckt mit einem starken Tim Kipp im Tor. So konnten wir unser Tempospiel gut nutzen, die Chancenverwertung ließ aber noch zu Wünschen übrig. Jetzt gilt es gegen Emsdetten nachzulegen", blickte HSG-Trainer Gerrit Haverkamp bereits auf letzte Spiel in 2022 gegen den Tabellennachbarn.

Tore für Havixbeck: Jonas Lügering (4), Mario Lepke (4/1), Maik Wiedemann (3), Maik Mense (2), Julian Steens (2), Bastian Rinklake (2), Frederic Leusmann (1), Jan Schürmann (1), Florian Schulte (1).
Tore für Kattenvenne/Lengerich: Timo Fahrenhorst (7), Max Gamradt (7/1), Manuel Flechner (4), Ole Krimphoff (3), Raphael Krause (3), Leonard Krumme (2), Peer Krimphoff (2), Tim Kipp (1), Jano Altesellmeier (1), Finn Hörnschemeyer (1).