Everswinkel macht's "im Stil einer Spitzenmannschaft"

Von Malte Greshake

(27.03.23) Was für eine Aufholjagd! Im ersten Durchgang hatte die SG Sendenhorst den SC Everswinkel im Derby noch nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen. Durch eine taktische Umstellung fand Everswinkel dann allerdings in die Partie zurück. Und unter Führung von Thorben Loick-Feidieker siegte die Mannschaft von Andreas Schwartz schließlich verdient mit 29:26 (10:14).

Vor und 250 Zuschauern veranstaltete Sendenhorst zu Spielbeginn nämlich richtig Rambazamba. Hinten vernagelte Nils Küpper den Kasten und vorne überragte bei den Hausherren Lucca Antoni, der später auf insgesamt elf Treffern kommen sollte. In der 25. Spielminute baute Tizian Behrens die Sendenhorster Führung dann sogar auf 13:7 aus. Zudem hätten die Gastgeber auch noch deutlicher führen können. Bis zu diesem Zeitpunkt agierten die Gäste also viel zu fahrig. "Da wirkte es so, als wenn wir Blei in den Füßen hatten", bemerkte Schwartz später.

Die Umstellung fruchtet

Der Everswinkel-Coach reagierte kurz vor der Halbzeit mit einer taktischen Umstellung. In der Verteidigung agierten die Gäste fortan mit einer 5:1-Deckung. Thorben Loick-Feidieker übernahm den offensiven Part darin. Bis zur Halbzeit verkürzte Sendenhorst den Abstand so auf 10:14. Und nach dem Seitenwechsel standen dann komplett veränderte Gäste in der Halle. Die Schwartz-Sieben wirkte nun wesentlich galliger, beweglicher und legte in hohes Spieltempo vor. 

Tor für Tor robbten sich die Gäste so heran. Loick-Feidieker glich schließlich zum 18:18 aus (41.). Auch Marvin Sand und Phil Kruse lieferten jetzt in der Offensive eine stark Partie ab. In der 51. Minute lagen die Sendenhorster schon mit 25:20 in Führung. Und obwohl die Hausherren zum Schluss noch einmal alles in die Waagschale warfen, ließen sich die Gäste nicht von ihrem Weg abbringen. Loick-Feidieker - wer auch sonst - traf schließlich zum 29:26-Endstand.

"Mit der zweiten Halbzeit bin ich bombenzufrieden", frohlockte Schwartz deshalb hinterher. "Da haben wir das Spieltempo locker um 50 Prozent erhöht. Und im Stil einer Spitzenmannschaft haben wir es zum Schluss in Ruhe runtergespielt. Damit bin ich voll zufrieden. So kann es weitergehen." Uwe Landau haderte auf Seiten von Sendenhorst deswegen - nicht überraschend - mit der zweiten Halbzeit. "Was da passiert ist, müssen wir in dieser Woche erstmal aufarbeiten. Everswinkel war einfach cleverer und bissiger. Wir haben uns selbst um den Lohn gebracht. Vielleicht war ich da auch ein bisschen dran beteiligt, weil ich in den entscheidenden Phasen nicht platziert genug gewechselt habe. Aber auch der Trainer macht mal Fehler. Deswegen nehme ich es auch ein wenig auf meine Kappe."

Tore für Sendenhorst: Antoni (11/3), Dreskornfeld (6), Behrens (3), Kleikamp (3), Demiri (2), Westmeier (1)

Tore für Everswinkel: Kruse (7), Loick-Feidieker (7), Sand (7), Kleibolt (2/1), Homann (2), Nr. 23 (2), Nr. 3 (1), Mosebach (1)