Einer zuviel für Telgtes Abwehr

Von Nils Uhlig

(26.10.2022) Jetzt hat es auch das letzte Team erwischt! Die Friesen aus Telgte sind also auch schlagbar. Wie das geht zeigten die Habichte aus Havixbeck beim 41:35 (22:13)-Sieg auf. Mit breiterem Kader als zuletzt konnte sich Florian Schulte wieder aufs Coachen konzentrieren und hatte einen taktischen Kniff für die Gäste in petto. Das der gleich so gut funktionierte, hätte er sich selbst wohl nur erträumt.

Erfreulich aus Havixbecker Sicht - der zuletzt deutlich zu dünne Kader war gegen Telgte deutlich besser besetzt. So war auch Jonas Lügering zum ersten Mal in dieser Saison mit am Start und zeigte direkt, wie wichtig er für die Habichte, grade in engen Situationen sein kann. Enge Situationen waren zunächst allerdings Mangelware, denn entgegen aller vorheriger Einschätzungen spielten nicht etwa die Friesen groß auf, sondern die Schulte-Sieben.

7. Feldspieler führt zu Toren satt

Havixbeck nahm von Beginn an im Angriff den Torwart raus und brachte den 7. Feldspieler. Damit kam die offensive Gäste-Deckung überhaupt nicht zurecht und ließ immer wieder freie Würfe zu. Bis zum 3:3 von Johannes Große-Schute traf Telgte wenigstens auch noch selbst. Doch in der Folge legten die Schwarzweißen einen 8:0-Lauf zum 11:3 hin. Mario Lepke traf hier zuletzt. Und es ging fast genau so weiter. Zwar erzielten auch die Gäste nun ein paar Tore, doch Havixbeck blieb absolut spielbestimmend.

Nach 23 Minuten betrug der Havixbecker Vorsprung beim 20:9 durch Moritz Albers bereits elf Treffer. Und das, obwohl die Telgter bislang ohne Punktverlust durch die Liga spazierten. Bis zur Halbzeit verkürzte Kristijan Kostovski immerhin noch auf 22:13. "Wie das dann bei so hohen Führungen ist. Man selbst will keine Fehler machen und der Gegner hat nichts mehr zu verlieren", sinnierte Schulte und nahm zu Beginn der zweiten Halbzeit Abstand vom 7. Feldspieler.

Eschhaus-Doppelpack macht den Sack zu

Nun zeigte Telgte sein Potenzial und holte Tor um Tor auf und die Havixbecker taten sich im Angriff deutlich schwerer. Schon nach knapp neun Minuten im zweiten Durchgang verkürzte Große-Schute für die Gäste zum 25:22 und plötzlich war das Spiel wieder offen. Sogar bis auf 27:26 durch Steffen Hotte kamen die Friesen ran, doch das Unentschieden viel nicht. Und das hatte Gründe. Zum einen wechselte Schulte im Angriff wieder zum 7. Feldspieler, zum Anderen übernahmen Christopher Wiesner und Jonas Lügering mit ihrer Erfahrung Verantwortung.

So traf Moritz Albers sieben Minuten später zur 35:29-Führung der Habichte und lenkte sein Team damit achteinhalb Minuten vor Schluss auf die Siegerstraße. Durch eine Zeitstrafe gegen die SW-Bank kamen die Gäste noch einmal auf 36:33 heran, doch spätestens mit dem 38:33 und 39:33 von Yannick Eschhaus war die Partie endgültig entschieden.

"Ich war ehrlich gesagt verwundert, dass Telgte trotz des 7. Feldspielers an der offensiven Deckung festgehalten hat. Wiesner und Lügering sind erfahren genug, um uns in engen Phasen zu führen. Der Sieg hilft enorm für die Stimmung", freute sich Schulte über den zweiten Saisonsieg in Folge. Eine Option für das nächste Spiel gegen Preußen/Borussia sei der 7. Feldspieler indes nicht. Denn gegen die 6:0-Deckung werde es laut Schulte dann doch recht eng am Kreis.

Tore für Havixbeck: Moritz Albers (7), Yannick Eschhaus (6), Mario Lepke (6/2), Jonas Lügering (5), Christopher Wiesner (5), Maik Wiedemann (5), Frederic Leusmann (4), Maik Mense (3).
Tore für Telgte: Kristijan Kostovski (8/1), Steffen Hotte (8/4), Drilon Jashari (5), Johannes Große-Schute (5), Lasse Tilbeck (4), Silas Langenberg (2), Lukas Börger (1), Max Kuschmann (1), Lukas Nahrup (1).