Der Knoten ist geplatzt

Von Nils Uhlig

(17.12.22) Bis zur allerletzten Chance in 2022 hat es gedauert, ehe die HSG Ascheberg/Drensteinfurt einen Zweier einfuhr. Gegen den Vorletzten aus Havixbeck startete das Kriens-Team stark. Die Habichte kämpften sich zurück und drehten die Partie kurz vor Schluss, doch Florian Schulte blieb am Ende fassungslos zurück, nachdem kuriose Umstände zum 24:22-Sieg der HSG führten.

"In der Anfangsphase haben wir viel verworfen und der HSG-Keeper gut gehalten", erklärte SW-Coach Schulte den eklatanten 6:1-Fehlstart seiner Mannschaft, die unter anderem auch einen Siebenmeter liegen ließ. Die Gastgeber hingegen waren von Beginn an auf der Platte und man merkte, dass der erste Sieg der Saison endlich fallen sollte. So erzielte Max Freye nach 13 Minuten die 6:1-Führung.

Ascheberg zieht weg, Havixbeck kämpft sich zurück

Doch Havixbeck gab sich nicht auf. Angeführt von Jonas Lügering, der doch zum Einsatz bereit stand, fanden die Gäste ganz langsam ins Spiel und Rechtsaußen Fred Leusmann verkürzte nach knapp 19 Minuten zum 7:5. Ascheberg blieb davon unbeeindruckt, verbesserte die Defensive und Freye erhöhte wieder auf 10:5. In den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit lief das Angriffspiel der Gäste aber plötzlich besser und bis zur Pause verkürzte Lügering zum 11:10-Halbzeitstand.

Der zweite Durchgang hatte zunächst ein Muster. Ascheberg setzte sich mit drei bis vier Toren ab und Havixbeck verkürzte wieder auf ein Tor, wie beim 14:13 von Lügering. Beim 20:20 gelang Leusmann der erste Ausgleich nach 49 Minuten. Und nur zwei Minuten später schaffte Lovis Stumpe von der Siebenmetermarke sogar die 21:22-Führung der Habichte. Die schienen die Partie mit dem 22:24 von Lügering sieben Minuten vor Schluss in den Griff zu bekommen.

Schlussphase sorgt für Aufregung

Dann aber kam es zu vermehrten Aufregern bei Trainer Schulte. "Wir haben einen Freiwurf bei 22:24 für uns und Ascheberg nimmt sich den Ball und läuft zum Gegenstoß", hatte Havixbeck den Freiwurf laut Schulte gar nicht ausgeführt. Der Schiedsrichter ließ laufen und pfiff zum 23:24 durch Zartner. Auch in der Folge sah sich Schulte benachteiligt und Benedikt Kramer traf zwei Minuten vor Ende zum 24:24-Ausgleich. Völlig konsterniert gelang Havixbeck nichts mehr und Ascheberg zog noch zum 26:24-Erfolg vorbei. Der erste Sieg der Saison!

"Das war einfach ein Faktor, der mich fast sprachlos hinterlässt. Ich mecker wirklich ungerne über Schiedsrichter, aber selbst der Schiri-Beobachter hatte hinterher zwei Zettel vollgeschrieben. Die Pfiffe am Ende haben uns den Füßen unter dem Boden weggerissen. Wir wollen im neuen Jahr den Abstieg mit aller Gewalt verhindern. Zehn bis zwölf Punkte müssen wir dafür mindestens holen. Dafür muss sich die Trainingsbeteiligung aber auch verbessern", blickte Schulte nach der herben Enttäuschung schon ins neue Jahr.

Jörg Kriens war einfach erleichtert, dass der Knoten endlich geplatzt ist. "Die Einstellung war sehr ghut. Wir haben zwar noch viel verworfen, aber kämpferisch war das stark. Auch die gesamte Bank und die Spieler, die nicht gespielt haben, haben richtig Stimmung gemacht. So müssen wir weitermachen", freute er sich über den befreienden ersten Zweier der Spielzeit.

Tore für Ascheberg: Max Freye (6), Alexander Kramm (5), Thorsten Zartner (5/3), Julius Kruzhals (3), Benedikt Kramer (3), Pius Risthaus (2), Henning Kurzhals (1), Max Huckenbeck (1).
Tore für Havixbeck: Jonas Lügering (9), Moritz Albers (4), Frederic Leusmann (3), Christopher Wiesner (3/2), Lovis Stumpe (3/3), Christian Mühlenkamp (2).