Landaus letzte Spielzeit?

Von Justus Heinisch

(28.07.17) Getreu dem Motto „Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören“, hätte Uwe Landau eigentlich in diesem Sommer seine Trainertätigkeit beim BSV Roxel beenden können. Nach Platz zwei in der Vorsaison hängt Landau nun doch noch ein Jährchen dran. Viele Neuzugänge muss er integrieren. Im nächsten Sommer soll Schluss sein – vielleicht.

 Strebt der BSV Roxel nach Platz zwei in der abgelaufenen Saison jetzt noch höhere Ziele an? "Nein, der Vizemeister- Titel zählt für mich nicht. Wir sind nicht unter den Favoriten", meint Landau. Seine Roxelerinnen bekommen es in der Landesliga 2 mit neuen Gegnern zu tun. Teams wie der Bochumer HC oder der PSV Recklinghausen sagen dem erfahrenen BSV-Coach zwar wenig, doch er ist sicher: "Greven ist stark. Und auch Sparta wird unter Anet Sander eine gute Rolle spielen."

Vielmehr gehe es für Roxel darum, eine gute Rolle in der Staffel zu spielen. Wohin die Reise am Ende geht, darauf ist Landau auch schon gespannt. Auf dieser werden einige erfahrene Handballerinnen nicht dabei sein. Kathrin Schmidt, die Landau "Lady Handball-Roxel" nennt, wird nur noch für die Zweite auflaufen. Auch Kathi Liedke und Kirsten Roer werden kürzer treten. Ganz dicke erwischte es Gesa Siemsen, bei der ein Knorpelschaden festgestellt wurde. "Angeblich könnte sie gegen Weihnachten zurückkommen. Vielleicht war es das aber auch mit dem Handball bei ihr", mutmaßt Landau.

Einige Zugänge

Die Neuzugänge klingen dagegen vielversprechend. Von den Friesen Telgte eiste Landau die Kreisläuferin Sonja Stelzer los. Der Coach schwärmt: "Ich bin ein wenig stolz, dass sie zu uns kommt. Sie ist eine gelernte Kreisläuferin, die wir nach dem Abgang von Roer auch nötig hatten." Von Verbandsligist Westfalia Kinderhaus kommt Franziska Lubberich an die Tilbecker Straße. Die Rückraumspielerin solle vor allem für Konstanz in der Deckung sorgen. Außerdem wechselt Steffi Lübke nach Roxel. Sie kommt von Kinderhaus II. Wie schnell diese Spielerinnen sich an das neue Umfeld in Roxel gewöhnen, sei aber auch immer eine offene Frage, meint Landau. Annika Rape und Anna Hesse runden die Transferaktivitäten des Landesligisten ab. Vor allem auf Hesse, eine 16-jährige Keeperin aus der eigenen Jugend, freut sich Landau: "Sie hat sehr viel Talent. Wenn sie sich in Zukunft so weiterentwickelt, wie bisher, dann können wir sie auf Dauer vielleicht nicht halten." Schon Hesses Mutter sei eine starke Torfrau gewesen.

Damit in der Saison alles glatt läuft, steht beim BSV noch einiges auf dem Programm: Trainingslager in Melle, Testspiele und ein Turnier mit Oberligist SC Schüttorf und der SG Hamm. So sollte auch die Integration der Neuen schnell gelingen. Ob im Sommer des nächsten Jahres wirklich, wie schon oft angedacht, Schluss für Landau sein wird? "Ich liebe diesen Sport. Sonst hätte ich schon längst aufgehört. Hier in Roxel ist alles super familiär. Es gibt keinen Druck und kein Theater." Eine Bestätigung hört sich jedenfalls anders an.