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Oberliga männliche A-Jugend

Spartas Strukturwandel trägt
immer reichere Früchte


Von Lars Jogereit

(11.04.19) Mit dem zweiten Platz in der Abschlusstabelle und der stärksten Defensive der Liga geht für die A-Jugend von Sparta Münster eine äußerst erfolgreiche Saison in der Oberliga zu Ende. Mit der vereinsinternen Umstrukturierung, die man kurzum als Verjüngung beschreiben kann, steht neben der sportlichen Leistung ein weiterer Erfolg zu Buche. 

Nachdem die Qualifikation für die Oberliga Westfalen im vergangenen geschafft war, stand für die Jungs von Sparta eine Vorbereitung an, bei dem ein hoher Wert auf die Fitness und Athletik gelegt wurde. Was das bedeutet, wissen die erfahrenen Handballer: Laufen, Laufen, Laufen und wenn zwischendurch noch Zeit ist auch gerne nochmal eine Krafteinheit. Die Schufterei sollte sich auszahlen, doch dazu später mehr!

Zunächst soll die Umstrukturierung des Münsteraner Handballvereins näher beleuchtet werden. In den letzten Jahren hat sich bei der Sparta viel getan. Ämter, wie die des Geschäftsführers oder des Jugendwartes, wurden mit frischem Personal versehen. Hier wurde vorrangig auf junge Leute gesetzt, die oft selbst noch aktiv Handball spielen. Mit dieser Expertise und dem Knowhow war es gelungen, eine enge Verbindung zwischen dem Sport und dem sportlichen Umfeld zu schaffen.

Darüber hinaus sorgten die Verantwortlichen dafür, die Arbeit im Umfeld von wenigen auf viele Schultern verteilt wurde. Das stärkte die Kommunikation untereinander und vermied gleichzeitig eine Überbelastung einzelner. Darüber hinaus wurde eine Kooperation mit der Warendorfer SU geschlossen, was die sportlichen Möglichkeiten verbessern sollte. Einige Spieler erhielten ein Gastspielrecht und man stellte eine sehr talentierte junge Mannschaft zusammen.

Der lange Atem des Sieges

Zurück zum Anfang. Warum genau hat sich die Schufterei für Sparta denn jetzt ausgezahlt? Hierzu werfen wir ein Blick auf die Spielverläufe und Ergebnisse einiger Partien. Sechs Spiele endeten mit weniger als vier Toren Differenz für die Spartaner. Erstmal nichts Besonderes, doch sieht man sich die Spielverläufe dieser Partien an, fällt eines auf: Sparta drehte viele Spiele erst in den letzten zehn Minuten und bewies damit einen sehr langen Atem und äußerst gute Kondition. Aha!

Beispielhaft hierfür ist das Auswärtsspiel in Ferndorf: Gut zwölf Minuten vor Schluss rennt Sparta einem Rückstand von vier Toren hinterher. Dann bläst die Sparta zum Angriff und verdeutlicht einer hochgehandelten Mannschaft wie Ferndorf, warum Münster zurecht so weit oben gelandet ist. Sie ziehen das Tempo an, schaffen es dann, den Ausgleich zu erzwingen und zuletzt sogar die Partie mit vier Toren Unterschied für sich zu entscheiden. „Der Wille, sich da nochmal aufzuraffen, die letzten zehn Minuten alles zu geben, war in vielen Spielen der Ausschlag gebende Punkt“, freut sich Trainer Nils Haverkamp über die Einstellung und mentale Stärke seiner Mannschaft, die er gemeinsam mit Christian Maaß seit nunmehr drei Jahren trainiert.

Der Kader: Fred Brüggemann (Tor), Luca Klein (Tor), Michel Flockert, Friedrich Simon, Friederich Grütters, Oliver Dellori, Tom Grothues, Clemens Lewe, Luke Nettelnstrotz, Justus Roters, Moritz Grothues, Henry Brümmer, Philipp Schultes, Tobias Hinteresch

Oberliga männliche A-Jugend

Mit Fug und recht feiern die Jungs von Sparta Münster die Vize-Meisterschaft in der Oberliga. Foto: Instagram sparta_muenster_mja

Ebenfalls eine entscheidende Rolle in solchen heißen Phasen spielte Spartas erfolgreichster Torjäger Michel Flockert (149/52 Treffer), dem Haverkamp ein „überragendes Spielverständnis“ attestiert. „Er wird der Mannschaft sehr fehlen, sein Wechsel in die Senioren tut schon sehr weh.“ Seine ersten Gehversuche bei bei den Herren hat Flockert auch schon längst hinter sich. 

Über allem steht jedoch die Abwehrarbeit der Spartaner. Mittels einer sehr offensiv interpretierten 6:0- oder 5:1-Abwehr stellte man die Gegner regelmäßig vor Probleme. Durch leichte Ballgewinne sollten sogenannte einfache Tore erzielt werden, was Haverkamp zufolge sehr gut gelang. Auch hier war wichtig, dass sich die Spieler körperlich in einer guten Verfassung befanden, damit auch in Eins-gegen-Eins Situationen ordentlich dagegengehalten werden konnte.

Um den Übergang zu den Senioren zu erleichtern, wurden einige Jugendspieler im Verlaufe der Saison mit einem Doppelspielrecht für den Seniorenbereich ausgestattet. So sammelten sie erste Erfahrungen. Sowohl in der ersten, als auch in der zweiten Mannschaft wurden Einsatzmöglichkeit geschaffen, was dazu führte, dass Flockert oder Simon Friedrich die erste Mannschaft bei den Meisterschaftsspielen und Pokalspielen unterstützten durften. Im Hinblick auf die nächste Saison glaubt Haverkamp, dass der Kader schon jetzt das Format für die Oberliga hat. Nur vereinzelt will sich Sparta noch verstärken. Lediglich vier Spieler wechseln in die Senioren. Er selbst und Maaß werden dann aber nicht mehr als Trainer fungieren. Haverkamp legt ein Sabbatjahr ein und Maaß wird Co-Trainer von Nils Overkamp bei den Herren.

Auf lange Sicht möchte Sparta neben den Jugendmannschaften, auch die Senioren wieder weiter nach oben bringen. Während die Reserve die erste Kreisklasse voraussichtlich auf dem fünften Platz abschließt, kämpft die Erste noch um den zweiten Platz in der Bezirksliga Münsterland. Funktioniert die Jugendarbeit weiterhin so gut und schafft man es, zudem noch die talentierten Jungs zu halten, ist der Blick in die Sterne durchaus erlaubt und die Hingen bekanntlich vor nicht allzu langer Zeit noch in der Ober- und Verbandsliga. 



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