TV Emsdetten zieht die Reißleine

Von Niklas Herweg

(19.02.20) Der TV Emsdetten stellt die Weichen auf Veränderung. Daniel Kubes wird beim 2.-Ligisten freigestellt. Nach dem Rückschlag, bei der knappen 24:26-Niederlage beim TuS Ferndorf, gab der Geschäftsführer des TVE Frank Wiesner den Trainerwechsel bekannt. Es sei "ein Tag, an dem wir eines der unschönen Gesichter des Profigeschäftes sehen", wie Wiesner die Entscheidung in einer Pressemitteilung beschreibt. Die Entscheidung sei den Verantwortlichen "mehr als schwergefallen" so Wiesner.

Kubes war seit 2014 als Cheftrainer bei Emsdetten an der Seite. In seiner gesamten Amtszeit hat er den TV Emsdetten in der 2. Bundesliga gehalten und größtenteils Platzierungen im Tabellen-Mittelfeld erreicht. "Daniel hat in den letzten Jahren die Mannschaft sehr gut entwickelt. Viele Spieler sind wegen Ihm nach Emsdetten gekommen. Unterm Strich haben sich alle Spieler weiterentwickelt", betont Wiesner. Dennoch hat der Verein sich "aufgrund der aktuellen Situation", für einen Wechsel entschieden. "Daniel ist bei uns immer ein gern gesehener Gast. Er hat den Handball hier in Emsdetten und der Region in den letzten Jahren entscheidend mitgeprägt", spricht Geschäftsführerin Heike Schürkötter direkt eine Einladung an den Ex-Coach.

Neuer Trainer kommt mit Erst- und Zweitliga-Erfahrung

Der Nachfolger des langjährigen TVE-Coaches wird Aaron Ziercke. Ziercke kennt beide Profiligen, als Spieler und als Trainer. Nach seinen Posten in Minden und Rostock, war er zuletzt beim TuS N-Lübbecke als Cheftrainer verantwortlich. Ziercke bekommt einen Vertrag bis zum Saisonende. Schürkötter stellte aber nochmal klar, dass der neue Coach "nicht als Feuerwehrmann zu uns kommt". Natürlich sind auch kurzfristige Erfolge wichtig für Emsdetten, doch "das Ziel hinter diesem Wechsel liegt darin, eine Neuausrichtigung der Spielidee vorzunehmen", so Schürkötter.

Aktuell steht der TVE auf dem 17. Platz, was am Ende der Saison den Abstieg bedeuten würde. Doch mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz von der HSG Konstanz ist noch alles drin. Und auch das rettende Ufer was VfL Lübeck-Schwartau aktuell verteidigt, ist mit drei Punkten Rückstand nicht außer Reichweite. Also die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist auf jedenfall noch da.