Als Underdog nach Gummersbach

Von Jan Steinigeweg

(26.03.21) Mit dem Heimsieg gegen den EHV Aue im Rücken wartet nun eine der aktuell schwersten Aufgaben in der 2. Handball-Bundesliga auf den TV Emsdetten. Denn morgen Abend ab 18 Uhr geht's für die Mannschaft von Peter Portengen auswärts beim VfL Gummersbach ran. Also bei einem Verein, der auf eine lange Historie in der 1. Bundesliga zurückblickt und nach dem Abstieg in der Saison 2018/19 alles daran setzt, auch bald wieder in der höchsten Spielklasse Deutschlands aufzulaufen.

Hinter dem HSV Hamburg liegen die Gummersbacher auf Platz zwei der Tabelle. Die Favoritenrolle im Spiel gegen den TVE, der gerade wieder die Abstiegsränge verlassen hat, ist also klar verteilt. Und besonders in eigener Halle ist der VfL nur schwer zu knacken. In den bisherigen elf Heimspielen der Saison unterlag Gummersbach nur mit einem Törchen dem TV Großwallstadt. Alle übrigen Auftritte in der Schwalbe-Arena endeten mit zwei Punkten für die Hausherren. Bei den Dettenern stehen magere zwei Punkte in Auswärtsspielen auf der Haben-Seite. Die Vorzeichen könnten also besser sein, aber "wir fahren nicht mit der Idee nach Gummersbach, keine Punkte zu holen", so Portengen.

Flexible Angriffsreihe

Der TVE kann nicht nur Mut aus dem jüngsten Heimsieg gegen Aue schöpfen. Denn im Auswärtsspiel beim Spitzenreiter HSV Hamburg Mitte Dezember, damals noch unter Coach Aaron Ziercke, hatte der TVE die Hausherren am Rande einer Niederlage. Ein Überraschung wurde, wie schon oft in dieser Spielzeit, durch aufkommende Hektik in der Schlussphase verhindert. "In dieser Liga kannst du mit 15 Toren verlieren, kannst aber auch mit einem Tor gewinnen. Auch der Letzte kann gegen den Ersten gewinnen", weiß der Coach. Zu verlieren hat der TVE als Underdog in dieser Partie auf jeden Fall nichts, oder? "Zwei Punkte haben wir zu verlieren. Aber der Favorit sind wir sicher nicht", beschreibt der Coach.

Der VfL besitzt eine der besten Angriffsreihen der Liga und ist flexibel im Spiel vor dem gegnerischen Gehäuse. Es gibt nicht den einen Toptorschützen, auf den sich die Dettener einstellen können. Über die Breite des Kaders sind die Torerfolge auf viele Schultern beim morgigen Gegner verteilt. Unter anderem auf denen von Alexander Hermann im linken Rückraum, Raul Santos auf Linksaußen oder auch Lukas Blohme auf Rechtsaußen. Beide Teams können ein hohes Tempo gehen, daher wird die Fehlerquote im Angriff ein entscheidender Faktor sein. Und da muss der der TVE da weiter machen, wo er gegen den EHV am Mittwoch aufgehört hat.