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2. Bundesliga

Tomas Urban brachte aus einem Nullwinkel den Ball zum 28:27-Sieg im Kasten unter. Foto: Steinigeweg

Die Hoffnung lebt weiter


Von Jan Steinigeweg

(09.06.21) Was für ein Spiel! Und was für wichtige zwei Punkte für den TV Emsdetten. Zum Siegen verdammt reisten die Dettener zum TuS Ferndorf und erkämpften sich tatsächlich in einer äußerst spannenden Partie einen 28:27 (13:13)-Auswärtssieg. Wirklich fest stand der Sieg erst wenige Sekunden vor Schluss, als der wieder einmal bärenstarke Konstantin Madert den letzten Abschluss der Partie von Christopher Klasmann parierte, der unter Bedrängnis aus dem Rückraum zum Schlagwurf ansetzte. Danach kannte der Jubel keine Grenzen und die Dettener riefen ein Wort, dass schon fast aus dem Vokabular der Spieler gestrichen war. Nämlich "Auswärtssieg". Denn es war erst der zweite der Saison.

Wie schon im vergangenen Heimspiel des TV Emsdetten waren auch in Kreuztal wieder Zuschauer in der Halle zugelassen. Etwa 350 Anhänger des TuS fanden den Weg in die Halle und sahen von Beginn an ein enges Spiel. Mit Anpfiff sprang die Bank der Dettener auf und schrie den Mannen auf der Platte Mut zu. Vielleicht ein bisschen zu viel Mut, denn nach wenigen Sekunden durfte Sven Weßeling schon auf der Bank platz nehmen, als er den ständigen Gefahrenherd und Mittelmann Torben Matzken in der ersten Abwehraktion am Hals erwischte. Aber alles kein Problem, denn die Dettener waren generell aggressiver und auch wacher zum Start.

TuS-Deckung zu passiv

Die Hausherren standen oft passiv in der 6:0-Deckung, traten nicht heraus und luden so vor allem Johannes Wasielewski zu Abschlüssen ein, die auch im Netz zappelten. Auf der Gegenseite war es häufig Andreas Bornemann, der aus dem Rückraum sein Glück versuchte. Doch Madert war zur Stelle und andere versuche des wurfgewaltigen Halblinken zischten am Kasten vorbei. Weßeling stellte nach guter Anfangsphase auf 8:3 (15.) und Zwang somit die Hausherren zur ersten Auszeit. Nach und nach legte der TuS die Passivität nun in der Deckung ab und der TVE produzierte kurzzeitig wieder einmal zu viele einfache Fehler.

Beim 11:11 glichen die Hausherren aus (26.) und wenig später ging es dann auch mit einem Unentschieden in die Pause. Rund um die Halbzeit kam dann auch TuS-Keeper Jan-Niklas Brosinski gut im Spiel an und zeigte starke Paraden, ehe er sich dann selbst ausbremste. Beim Stand von 18:18 (40.) parierte Madert einen Ball von Rechtsaußen Tim Rüdiger. Der Ball prallte so vom TVE-Keeper ab, dass Tomas Urban direkt in den Gegenstoß startete. Das sah auch Brosinski, der zum Ball hechtete, aber Urban erwischte. Keine böse Absicht, aber eine vertretbare glatte Rote Karte. Tim Hottgenroth stand fortan zwischen den Pfosten.

Auch Nowatzki muss vorzeitig zum Duschen

Ein kleiner Schock für die Hausherren, die sich aber trotzdem auf 21:19 absetzten. Weßeling verpasste die Chance zu verkürzen und verwarf einen Siebenmeter, aber auf drei Tore zogen die Hausherren glücklicherweise nicht weg, da Madert anschließend gegen Juan Antonio Sario Viciano parierte. Der TVE agierte nun in der 5:1 Deckung und nahm Matzken ein wenig aus der Partie. Und belohnte sich selbst vorne für die gute Deckungsarbeit. "Ich bin jetzt seit zwei Wochen hier und wir trainieren eigentlich nur Abwehr. Die Jungs haben gekämpft, geackert und sich gut bewegt", freute sich Coach Sascha Bertow über die ersten kleinen Früchte seiner Arbeit. Im Konter erzielte Dirk Holzner das 27:24 (56.). Aber wer dachte, dass nun Ruhe einkehrt, kennt die Spiele mit TVE-Beteiligung schlecht.

Maximilian Nowatzki, der immer wieder laut auf dem Feld wurde und seine Kollegen mit positiver Körpersprache motivierte, erwischte Matzken unglücklich im Gesicht und sah den Roten Karton. Und nur drei Minute später glich Klasmann zum 27:27 aus (57.) Im letzten Dettener Angriff besiegte dann Urban die Gesetze der Physik und erzielte quasi aus dem Nullwinkel über außen das 28:27 oben ins kurze Eck. Und als Madert den letzte Ball parierte, brachen alle Dämme. "Wir brauchen jeden Punkt in jeglicher Form. Wir sind überglücklich, weil wir wussten wie schwer es hier wird", so Bertow. Damit verlässt der TVE kurzzeitig die Abstiegsränge, doch am Freitag spielen Wilhelmshaven und Konstanz gegeneinander, sodass sich ein Team wieder vor die Dettener schieben wird.

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