Trainieren oder nicht trainieren?

Von Jan Steinigeweg

(31.03.21) Theoretisch ist es derzeit möglich, dass in Münster bis zu zwanzig Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 14 Jahren mit ein bis zwei Aufsichtspersonen an der frischen Luft zusammenkommen, um Sport zu treiben. Der Inzidenzwert liegt hier aktuell bei 69,5 und ist der zweitniedrigste in ganz NRW. Also Sport mit den Kindern machen oder lieber doch nicht? Wir haben uns bei der JSG Havixbeck/Roxel, Westfalia Kinderhaus und der HSG Gremmendorf-Angelmodde umgehört, um zu schauen, was dort aktuell im Bereich der Jugend angeboten wird. Die Ansätze sind dabei in den drei Vereinen durchaus unterschiedlich.

JSG Havixbeck/Roxel
Alle Kinder bis einschließlich zur C-Jugend bekommen ein Trainingsprogramm auf dem Fußballplatz angeboten. Im weiblichen Bereich in der JSG Havixbeck/Roxel und im männlichen Bereich beim BSV Roxel. Als das Training wieder aufgenommen wurde, war das Wetter noch eher Bescheiden, aber trotzdem fand das Angebot bei den Kindern und Jugendlichen großen Zuspruch. "Die Kinder waren in Massen da. Die Trainer waren glücklich und die Kinder waren es auch", beschreibt die Leiterin der JSG Stephanie Roesmann. Bei den Übungen geht es nicht in den vollen Körperkontakt, der Handball ist aber immer mit dabei. Das Fangen, das Werfen und auch das Laufen will erstmal wieder gelernt sein. Auch in den Osterferien soll weiter trainiert werden.

HSG Gremmendorf-Angelmodde
Den Jugendtrainern in der HSG ist es freigestellt, ob sie mit ihren Jugendmannschaften trainieren möchten oder nicht. Der Verein selbst hat über die Vorgaben der Corona-Schutzverordnung hinaus noch weitere Einschränkungen vorgenommen. So wurde die maximale Gruppengröße auf sechs junge Sportler und einen Trainer begrenzt. "Das haben wir gemacht, damit die Aufsicht auf jeden Fall gewährt werden kann", sagt Abteilungsleiter Rüdiger Nutt-Kofoth. Einen flächendeckenden Trainingsbetrieb gibt es bei der HSG nicht. Ganz vereinzelt haben sich Mannschaften getroffen, um dann kontaktfrei Übungen an der frischen Luft zu machen. "Das wurde dann auch ganz genau mit den Eltern kommuniziert", verrät Nutt-Kofoth.

Westfalia Kinderhaus
In Kinderhaus wird derzeit kein Jugendtraining durchgeführt. "Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, weil wir zu dem Zeitpunkt als die Lockerungen beschlossen wurden, wussten, dass die Zahlen wieder nach oben gehen", beschreibt Abteilungsleiter Daniel Vaegs. In Zeiten, in denen es noch keinen geregelten Schulunterricht gibt, bleiben die Verantwortlichen der Westfalia also lieber auch noch vorsichtig. "Wir wissen, dass die Kinder mit den Hufen scharren, haben uns aber schweren Herzens dagegen entschieden", gibt der Abteilungsleiter einen Einblick.