BSV Roxel regt zum Nachdenken an

Von Jan Steinigeweg

(21.10.20) Nach einem positiven Corona-Fall im Team kamen die Damen vom Landesligisten BSV Roxel ins Grübeln. 14 Tage Quarantäne bedeutete dies für alle, die beim Training vor dem positiven Test anwesend waren. Zwar fielen alle weiteren Test bei den Spielrinnen negativ aus, aber trotzdem spürten sie die direkten Auswirkungen im Familien- und Arbeitsumfeld. Denn an so einem positiven Fall hänge ja "ein riesen Rattenschwanz dran", so Coach Andreas Helftewes. Denn sowohl Arbeitskollegen als auch Familienmitglieder wären einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt gewesen. Helftewes und Team stellen jetzt also die Frage: "Müssen wir überhaupt im Rahmen des Amateurhandballs zum jetzigen Zeitpunkt spielen?"

Im privaten Umfeld gäbe es es überall Einschränkungen, aber mit dreißig Mann (oder Frau) dürfe man in der Halle Kontaktsport betreiben. "Das funktioniert nicht", ist sich Helftewes sicher. Von Woche zu Woche will die 1. Damenmannschaft jetzt schauen, ob man zu Spielen antritt oder auch nicht. Und der Verein sicherte den Damen dabei volle Rückendeckung zu. Denn alle Spiele bis einschließlich 8. November sollen vorerst verlegt werden. Und dann müsse die Entwicklung der Fallzahlen abgewartet werden. "Wenn wir nach Warendorf oder in den Kreis Hamm fahren müssten, würden wir definitiv nicht spielen", stellt Helftewes aktuell klar.

Bei Abmeldung droht der Abstieg

Anders als im Profibereich ist die totale Abschottung der Sportler von der Außenwelt natürlich nicht möglich. "Wir sind Amateure und haben alle noch einen Beruf und auch Familie. Da wollen wir wachrütteln", so der Trainer. Andere Vereine und auch die Verbände und Kreise sollen sich ebenfalls Gedanken machen, wie aktuell am besten mit der Situation umzugehen ist. Sollte der BSV sich dazu entschließen die Damen vom Spielbetrieb abzumelden, hätte das bei einer generellen Weiterführung der Saison den Abstieg als Konsequenz.

Auch die 1. Herrenmannschaft des BSV hat sich entschlossen, das Spiel am Wochenende in der Bezirksliga gegen den TV Friesen Telgte II nicht zu bestreiten. Die Telgter gehören zum Kreis Warendorf und sind damit aktuell Risikogebiet. Trainer Uli Ehrhardt gibt zu bedenken, dass niemand Interesse an einem zweiten Lockdown haben könne. "So sehr wir auch den Handballsport lieben, das hat alles ein bisschen Geschmäckle." Wie genau es dann nach dem Wochenende weiter geht, wisse er auch nicht genau. Der Jugendhandball soll in Roxel erstmal weiterlaufen, damit die Kinder auch weiter ihre Anlaufpunkte behalten. Aber wann die Seniorenteams aus Roxel das nächste Pflichtspiel bestreiten, ist noch absolut offen.