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Querpass

Aaron Ziercke und der der TV Emsdetten machen gerade keine einfache Zeit durch. Nach fünf Spielen ist noch kein Punkt auf dem Konto. Foto: TV Emsdetten

Eine Frage der Nerven


Von Jan Steinigeweg

(10.11.20) Das vergangenen Wochenende hatte der TV Emsdetten spielfrei. Nun geht es am Freitag in der heimischen Ems-Halle gegen den aktuellen Spitzenreiter vom Dessau-Roßlauer HV 2006 weiter. Bislang steht das Team von Trainer Aaron Ziercke noch ohne Punkte da, doch der Coach sieht die Liga generell eng beieinander. Im Interview beantwortet er uns ein paar Fragen zur Situation beim TVE.

Aaron Ziercke, ihr habt jetzt fünf Spiele ohne Punktgewinn hinter euch. Merkt man das der Mannschaft im Trainingsalltag an?

Ziercke: "So eine Niederlagenserie ist natürlich nicht unbedingt förderlich für das Selbstbewusstsein, das ist ja ganz normal. Klar haben wir verloren, aber wenn man sich die Gegner mal anschaut, mit Hamm, Gummersbach und Wilhelmshaven, da werden auch andere Mannschaften noch ihre Punkte lassen. Von daher sind die Niederlagen noch ein bisschen erklärbar. Wir hatten in den Spielen die Chance, etwas Zählbares zu holen und so arbeiten wir auch. Ich versuche den Spielern immer die positiven Sequenzen ins Gedächtnis zu rufen. Aber wer selbst schon mal Sport gemacht hat, weiß auch, dass das mit 0:10-Punkten keine einfache Situation ist."

Woran liegt es aus Deiner Sicht, dass es noch nicht zum Punktgewinn gereicht hat?

Ziercke: "In bestimmten Situationen verlieren wir zu schnell die Nerven und geben dann ein Spiel weg. Wir sind eigentlich im Spiel und haben wie jetzt gegen Rimpar beim Stand von Unentschieden zweimal die Chance in Führung zu gehen, haben dann aber einen 0:8-Lauf. So ähnliche Situationen hatten wir in allen Spielen, bis auf gegen Gummersbach. Ein fehlerloses Handballspiel gibt es nicht. Solche Phasen, in denen es mal nicht so läuft, kommen in jedem Spiel vor und die hat jede andere Mannschaft auch. Nur wir müssen über solche Phasen besser hinwegkommen und dann eben nur mit einem 0:2- oder 0:3-Lauf rausgehen, was man dann locker wieder aufholen kann. Aber wir spielen in diesen Phasen zu hektisch und schnell und laufen in Gegenstöße. Und so wird dann mal eben in 35 Sekunden aus einem 10:12 ein 10:14."

Diese Entscheidungen werden ja unter Druck im Spiel getroffen. Kann man solche Situationen im Training überhaupt nachstellen?

Ziercke: "Das ist schon schwierig, aber wir versuchen da immer wieder das Bewusstsein der Spieler zu schärfen, zeigen diese Phasen im Video und sprechen darüber. Man kann es auch in bestimmten Übungsformen angehen und sagen, wir spielen jetzt 6-gegen-6, es sind noch zwei Minuten bis zur Halbzeit, wir spielen bis fünf Minuten nach der Halbzeit und Team A führt mit 2:0. Das kann man schon trainieren, ist aber natürlich was anderes als dann im Spiel selbst."

Die Verletzung vom routinierten Aivis Jurdzs fällt ja auch ins Gewicht. Lässt sich schon absehen, wann er wieder spielen kann?

Ziercke: "Nein, leider noch nicht. Er fühlt sich ganz gut und sein Knie fühlt sich auch gut an. Aber nach nur einem Training ist es direkt wieder dick geworden. Von daher ist das jetzt noch schwer zu sagen. Aivis wäre so ein Spieler, der mit allen Wassern gewaschen ist und auch weiß, wie man die angesprochenen Situationen übersteht. Da fehlt er uns jetzt gerade natürlich doppelt."

Am Freitag kommt mit dem Dessau-Roßlauer HV der aktuelle Spitzenreiter der Liga nach Emsdetten. Auf dem Papier habt ihr eigentlich nichts zu verlieren, oder?

Ziercke: "Da sieht man, wie so eine Saison laufen kann. Sie haben zwei Spiele mit einem Buzzer-Beater gewonnen und so kommst du dann in einen positiven Flow und stehst überraschend oben. Mein Kollege Uwe Jungandreas macht gute Arbeit und hat da gute Jungs zusammen. Sie stehen oben und haben dadurch eine gewisse Sicherheit in ihren Aktionen. Ich denke, dass wir da nicht viel zu verlieren haben, aber dafür viel zu gewinnen. Und so müssen wir dann auch auftreten."

Dessau-Roßlau hat die Spiele bislang mit maximal drei Toren Unterschied gewonnen, die vergangenen drei Spiele jeweils nur mit einem Tor. Macht euch das eher Mut oder siehst Du das als Zeichen für die mentale Stärke eures Gegners?

Ziercke: "Die Liga dieses Jahr ist so ausgeglichen, dass wirklich jeder jeden schlagen kann. Da jetzt zu gucken, ob eine Mannschaft die letzten Spiele knapp oder deutlich gewonnen hat, sagt für den Spieltag eigentlich nichts aus. Da ist immer alles möglich."

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