Querpass
Madert und Kolk sichern den Sieg
Von Jan Steinigeweg
(13.11.20) Der TV-Emsdetten kann also doch gewinnen! Und das ausgerechnet im Heimspiel gegen den Tabellenführer vom Dessau-Roßlauer HV 2006. Ein überragender Konstantin Madert im Kasten und Paul Kolk auf Linksaußen, der in den entscheidenden Momenten die Buden machte, sicherten letztlich den ersten Sieg in der noch jungen Saison. Nach einer Vier-Tore-Führung zur Pause machten es die Dettener im zweiten Durchgang spannender als nötig, doch am Ende blieben die Punkte nach dem 25:23 (14:10)-Sieg in der Ems-Halle. Und eine große grüner Jubeltraube hüpfte freudestrahlend über das Parkett.
Fünf Spiele ohne auch nur einen Punkt? Das war dem TVE zu Beginn der Partie absolut nicht anzumerken. Jede gelungene Aktion wurde lautstark von Bank und Spielern auf der Platte gefeiert. Die Körpersprache stimmte. Im Angriff besannen sich die Jungs von Aaron Ziercke auf die einfachen Dinge und hatten damit Erfolg. Immer wieder lief Rechtsaußen Tomas Urban ein und sorgte damit für Verwirrung in der Deckung der Gäste. Diese nutzten dann im Wechsel Sven Weßeling und Johannes Wasielewski mit reihenweise Treffern aus dem Rückraum aus. "Das war schon eine Taktik, die wir uns vorgenommen haben. Das hat in der ersten Halbzeit gut geklappt", verriet Ziercke. Das Highlight war dabei ein Kempapass von Wasielewski auf Weßeling, der den Ball aus der Luft zum 11:7 in die Maschen schweißte (20.). Und hinten nagelte Madert den Kasten zu. Auch freie Würfe nahm der Keeper weg und so hielt der TVE den Vorsprung bis zum Pausenstand von 14:10.
TVE lässt sich nicht runterziehen
Einziges Manko: Der TVE hätte auch schon höher führen können. Der Rückraum netzte sicher, doch über Außen und den Kreis wurde noch einiges liegengelassen. So brachte Ziercke zur Pause den jungen Paul Kolk für Dirk Holzner auf Linksaußen. Und dieser sollte seinen Trainer nicht enttäuschen. Doch zunächst lief es im zweiten Durchgang etwas schleppender. Denn nun hatte auch der Gästekeeper Philip Ambrosius eine richtig starke Phase und zudem klatschte der Ball des Öfteren ans Aluminium. Und Deckungsspezialist Jan Mojzis sah in der 41. Minute die dritte Zwei-Minuten-Strafe und musste vom Feld. Seit der 15. Minute war er schon mit zwei Zeitstrafen vorbelastet, doch Ziercke ging bewusst das Risiko ein und ließ ihn weiterhin im Zentrum decken. "Die einzige alternative im Innenblock ist aktuell Sven Weßeling. Den brauche ich vorne im Angriff und er wäre dann vielleicht zu früh zu platt gewesen", so Ziercke.
Das Spiel wurde nun hektischer und auf beiden Seiten gab es immer weniger klares Spiel. Die Gäste kamen immer näher ran, glichen zum 18:18 aus und gingen wenig später sogar durch Tomas Pavlicek mit einem Treffer in Front. Die erste Gästeführung in der gesamten Partie (50.). Aber dunkle Erinnerungen an vergangene Tage wurden bei den Jungs vom TVE dadurch nicht wach. "Ich habe ja im Vorfeld schon gesagt, dass für mich entscheidend ist, wie wir mit schlechten Phasen, die auch mal kommen, umgehen. Und so wie ich meine Spieler heute gesehen habe, haben sie sich davon nicht runterziehen lassen", beschrieb der Coach. Und besonders der junge Kolk zeigte sich in der Schlussphase unbeeindruckt. Emsdetten glich umgehend wieder aus und vier Kolk-Treffer in acht Minuten sorgten für eine 24:22-Führung. Als dann auch noch Madert einen Siebenmeter von Vincent Sohmann parierte (59.), gingen schon die ersten Arme in der Halle nach oben. Und der große Jubel folgte dann nur eine Minute später nach Abpfiff.
Tore für den TVE: Weßeling (7), Kolk (5), Wasielewski (5), Urban (3), Stüber (2), Holzner (2/2), Damm (1)
Tore für den DRHV 06: Sohmann (8/4), Löser (4), Seidler (3), Hrstka (3), Pavlicek (1), Scheithauer (1), Zahradnicek (1), Danneberg (1), Emanuel (1)