Den eigenen Torwart zum Aufstiegshelden gemacht

Von Nils Uhlig

(01.03.21) Es war der 13.05.2017 - Bezirksliga-Showdown in der SparkassenArena in Versmold. Die Spvg. Hesselteich und die Reserve des CVJM Rödinghausen treffen aufeinander. Rödinghausen reicht ein Unentschieden, Hesselteich muss das Spiel gewinnen, um in die Landesliga aufzusteigen. Hesselteich führt mit einem Tor, aber Rödinghausen bekommt mit dem Schlusspfiff einen Siebenmeter zugesprochen. Der Schütze hat bis dahin alle seine Strafwürfe sicher verwandelt. Doch diesen entscheidenden Siebenmeter hält Torwart Bastian Latussek. Was folgt ist ein Hesselteicher Jubelmeer. Was die Wenigsten danach noch wissen, ist, wer eigentlich für die Heldentat von Latussek verantwortlich war. Denn bei eigener Führung und Ballbesitz kurz vor Schluss sah bereits alles nach einem sicheren Hesselteicher Sieg aus.

"Ich weiß noch, dass unser Trainer Michael Bohnemeier rief, dass wir nur noch sichere Pässe spielen sollen. Sekunden später spielte ich den Ball geradewegs in die Hände des Gegners", erinnert sich von Ameln, wie er die folgende Heldentat seines Schlussmanns initiierte. Auch heute noch ist der Rückraumspieler dankbar, dass ihm Latussek den Tag rettete und er seitdem in der Landesliga auf Torejagd gehen kann. Zwei Jahre spielte von Ameln zuvor nicht für die Spvg., sondern für die Reserve des Nachbarn SF Loxten. Neue Eindrücke sammeln und ein bisschen über den Tellerand hinaus schauen, das sei eine wichtige Erfahrung für den Heilerziehungspfleger gewesen. Dennoch ist er schnell zu seiner Spielvereinigung zurück gekehrt. "Der Verein ist so vielschichtig, dass es schwierig ist, dies in ein paar Worten zu beschreiben. Am Besten erlebt man es selbst", macht der grade 23-Jährige Werbung für den kleinen HSV. Er selbst bringt sich trotz seines jungen Alters als absoluter Führungsspieler ein.

So ist es von Ameln, der im Spielerkreis das Wort ergreift und versucht, seine Mannschaft dadurch zu pushen. Zudem schmeißt er sich im Spiel immer mit allem was er hat in die Zweikämpfe, was seinem Trainer und auch seinem Körper nicht immer gefällt. Und so kam ihm die coronabedingte Zwangspause durchaus entgegen. "Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich mich nicht schon etwas gefreut habe, dass es eine längere Handballpause gab. Aber jetzt brenne ich auch schon wieder auf den Wiederanpfiff", sagt der Führungsspieler, der sich so in aller Ruhe an der lädierten Schulter operieren ließ und die folgende Reha absolvierte.

Spielerpass von Janis von Ameln

Name: Janis von Ameln

Geboren am: 25.02.1998

Spitzname: von Samen

Verein: Spvg. Hesselteich

Beruf: Heilerziehungspfleger

frühere Vereine: SF Loxten

höchste Spielklasse: Landesliga

größter sportlicher Erfolg: Aufstieg in die Landesliga, A-Jugend Bezirksligameister

Position: RL/RR

Lieblingspartner beim Einwerfen: Seit mein kleiner Bruder nach Loxten gewechselt ist suche ich noch jemanden, der meine Faxen mitmacht

Angstgegner im Training: Tim Kleine-Tebbe konnte mir schon meine Grenzen aufzeigen, wenn er in der Deckung stand

Lieblingsverein: Spvg. Hesselteich

Lieblingsessen: Ben & Jerry's Vanille Eiscreme mit Kakao-Cookie-Sandwiches und Cookieteig-Stückchen, durchzogen mit einem kakaohaltigen Keksstrudel und verschiedene Kartoffelprodukte

Ich würde gerne eine Nacht durchmachen mit: Casper und meinen Jungs

Damit vertreibe ich mir im Moment die Zeit: Arbeiten, Sport und der Freundin

Das sagt sein Trainer Dennis Laumann über ihn: Ein in sich ruhender Dauerbrenner, der im Kreis gerne das Wort übernimmt. Er ist ein Spieler, der seinen Körper zu jeder Zeit voll in den Dienst der Mannschaft stellt, wie auch immer man das jetzt bewerten möchte. Er ist ein emotionaler Leader.