Strukturreform und Abstiegsangst im HV Westfalen

Von Dominik Sowada

(23.12.22) Winterpause im Handballverband Westfalen und die Teams bekommen etwas mehr Planungssicherheit bezüglich der Abstiegsregelungen. Der HV hatte per Newsletter verkünden lassen, wie viele potenzielle Absteiger aus der 3. Liga zu erwarten sind. Zudem kündigte der Handballverband eine Strukturreform der Landes- und Bezirksligen zur Saison 2024/2025. Die Veränderungen habe auch Auswirkungen auf die Zahl der Absteiger in der nächsten Saison 2023/2024.

Gleitende Skala führt zu erhöhter Abstiegsgefahr

Beim Männerhandball rechnet der HV mit vier Absteigern aus der 3.Liga in die Oberliga des westfälischen Verbandes. Daher ergeben sich nach aktuellem Stand gleich neun Absteiger aus der Männer-Oberliga Westfalen. „Wir kalkulieren mit einem harten Schnitt in dieser Saison aufgrund der 3.Liga-Absteiger. Wir hatten vor der Saison bereits festgelegt, dass die Oberliga wieder verkleinert wird. Wir gehen von aktuell 17 Mannschaften zurück auf 14. Das hat dann unmittelbare Auswirkung auf die Verbands- und Landesligen“, so Bernd Kuropka, Vorsitzender der Technischen Kommission des Verbandes.
Für die Verbandsliga-Mannschaften wäre dann erst der sechste Tabellenplatz mit einem sicheren Klassenverbleib verbunden. Aus den drei Verbandsligen steigen nach aktuellem Stand je vier Mannschaften sicher ab, zudem spielen die Tabellensiebten in einer Entscheidungsrunde den letzten Abstiegsplatz aus.
Weiter gab der Verband bekannt, dass aus den sechs Landesligen insgesamt 27 Teams absteigen werden. So steigen jeweils die Plätze 7 bis 11 direkt ab. Die Tabellensechsten spielen ebenfalls in einer Entscheidungsrunde die fehlenden drei Mannschaften aus.

Im Damenhandball gehe der Verband aktuell nur von einem Absteiger aus der 3.Liga aus. Somit würden vier Mannschaften aus der Oberliga absteigen. In den Verbandsligen rechnete der HV mit je vier Absteigern. Eine Entscheidungsrunde wäre in diesem Fall nicht notwendig. In den fünf Frauen-Landesligen gäbe es nach aktuellen Stand 19 Absteiger. Zudem spielen die jeweils Siebtplatzierten eine Entscheidungsrunde um den Klassenerhalt.

Des Weiteren kündigte der Verband an sich zu Anfang April mit den jeweils betroffenen Mannschaften in Verbindung zu setzen, um ihre Teilnahme an den Entscheidungsrunden abzufragen. Zudem bestehe bis dahin auch mehr Klarheit, wie viele Absteiger aus den dritten Ligen zu erwarten sind.

Strukturreform in den Landes- und Bezirksligen ab 2024/2025

„Wir wollen das Niveau in den Landesligen verbessern und gleichzeitig den Spielbetrieb auf Bezirks- und Kreiseben deutlich stärken. In dem wir aus den aktuell elf Bezirksligen sechs kreisübergreifende Ligen gründen, heben wir die Qualität der Ligen deutlich an“, so Kuropka zur Reform. Auch die Zusammenlegung der Bezirksligen sei schon fertig geplant, gab Kuropa weiter an. Bis auf die Münsterlandliga werden je zwei Ligen zusammengesetzt und bilden dann eine neue Bezirksliga. „Die Kreise 1 und 2 gehen dann zusammen, die Kreise 3 und 4 und so weiter. Lediglich die Münsterlandliga bleibt unberührt, da hier schon zwei Handballkreise verschmolzen wurden.“ Das habe zur Folge, dass lediglich eine Mannschaft aus der jeweiligen kreisübergreifenden Bezirksliga in die Landesliga aufsteige. Zudem erhoffe sich der Verband durch die erhöhte Rückführung aus den Bezirksligen in die Kreisligen eine Verbesserung und Sicherstellung des Spielbetriebs auf Kreisebene.

Ab der Saison 2024/2025 werden zudem die sechs Landesligen in drei Ligen zusammengelegt. Dadurch ist mit einem erhöhten Abstiegsaufkommen in der im Sommer startenden Saison 2023/2024 zu rechnen. Hier stehe die genaue Ligen-Zusammensetzung aber noch aus, da erst die Absteiger aus den Verbandsligen feststehen müssen.