Verbandsliga 2
Fröbel überrascht sein Team
Von Nils Uhlig
Das war ein Schock für die Spieler des TV Verl. Trainer Thomas Fröbel überraschte seine Mannschaft zum Trainingsauftakt. Allerdings nicht mit einer positiven Nachricht. Fröbel wird nicht mehr als Trainer des Verbandsligisten zur Verfügung stehen. Ab sofort wird der bisherige Co-Trainer Robert Voßhans das Ruder an der Sankt-Anna-Straße übernehmen.
"Ich habe Robert und dem Vorstand vor zwei Wochen mitgeteilt, dass ich die Aufgabe des Trainers in der kommenden Saison nicht weitermachen möchte", erzählt Fröbel, wann der Entschluss im Verein besprochen wurde. Der Architekt erhielt im Januar eine berufliche Beförderung und sieht sich deshalb zeitlich nicht mehr in der Lage, den Trainerjob in dem Maße auszufüllen, wie er es selbst von sich erwartet. "Das Herzblut, dass ich die letzten 25 Jahre in den Handball gesteckt habe, kann ich in Zukunft nicht mehr aufbringen. In irgendeiner Form hätte es vielleicht noch geklappt, aber am Ende habe ich mich entschieden jetzt den Cut zu machen", will Fröbel für sich die Belastung im Privaten verringern. Den hohen Anspruch an sich selbst, eine gute Trainings- und Spielvorbereitung zu gewährleisten, kann der scheidende Coach nicht mehr vollumfänglich gerecht werden. Zudem möchte er seinem bisherigen Co-Trainer Robert Voßhans die Chance geben, einen vernünftigen Start als hauptamtlicher Trainer zu bekommen.
Voßhans übernimmt das Kommando
Der neue Chef auf der Verler Kommandobrücke Robert Voßhans war zunächst enttäuscht, da er gerne in der ursprünglichen Konstellation mit Fröbel weitergearbeitet hätte. "Aber da es Thomas' ausdrücklicher Wunsch war, dass ich die Aufgabe übernehmen soll, hat es mir ein gutes Gefühl gegeben", freut sich Voßhans über das in ihn gesetzte Vertrauen. Für Voßhans war nach kurzer Bedenkzeit schnell klar, dass er den Weg, den er mit Fröbel eingeschlagen hatte, weitergehen möchte.
Das Handballgen wurde Voßhans durch seine Mutter in die Wiege gelegt. Die ehemalige Bundesliga-Spielerin nahm ihren Sohn früh mit in die Sporthalle und somit war sein Weg schnell vorgezeichnet. Nach einer schweren Verletzung im Alter von nur 15 Jahren war für Voßhans jedoch schnell klar, dass er dem Handball eher als Trainer, denn als Spieler erhalten bleiben möchte. "Ich mag es, mich mit der Komplexität des Spiels auseinander zu setzen", beschreibt der "Neue" seine Faszination für den Handballsport. Vor allem die Entwicklung und Arbeit mit jungen Spielern mache ihm besonders viel Spaß, und so führte er die weibliche A-Jugend des TV Verl zuletzt sogar bis in die Bundesliga, nachdem er sie vier Jahre ausgebildet hatte.
Jugendspieler heranführen
Perfekte Voraussetzungen also auch für die Herrenmannschaft des TV Verl, liegt doch das Durchschnittsalter des Teams bei nur etwa 21 Jahren. "Wir wollen die Verbandsliga mit unserer mutigen Spielweise bereichern und zeigen, dass man auch mit einem extrem jungen Kader, der fast nur aus Eigengewächsen besteht, eine gute Rolle spielen kann", erläutert Voßhans seine Ziele. Dass das junge Team dazu in der Lage ist, hat die Mannschaft im einzigen Spiel der vergangenen Saison beim eindrucksvollen Sieg in Altenbögge bewiesen. Allerdings sind mit Hofmann und Eliasmöller auch bereits zwei große Talente in höhere Ligen abgewandert. Die Aufgabe von Voßhans macht das nicht leichter, doch der ehrgeizige B-Lizenz-Inhaber ist zuversichtlich weitere Jugendspieler an die Aufgaben heranführen zu können.