Verbandsliga 2
Identifikationsfigur geht, Zusammenhalt bleibt
Von Nils Uhlig
(09.09.20) Der ASV Senden geht erneut in der Verbandsliga an den Start. Nach einer überdurchschnittlich guten Hinrunde, in der man lange Zeit die beste Mannschaft hinter dem souveränen Aufsteiger aus Harsewinkel war, beendete die Mannschaft die vergangene Spielzeit auf Platz sechs. In der neuen Saison ist jedoch einiges anders als zuletzt. Nicht nur die Liga wurde durchgemischt, auch der Kader des ASV hat sich signifikant verändert. Denn neben Chwalek, Giesbert, Eilers und Mühlhoff muss Senden in der kommenden Saison auf seine Identifikationsfigur verzichten. Hendrik Kuhlmann, in den letzten gefühlt 20 Jahren Führungsspieler, Torschützenkönig und zuletzt auch Abwehrorganisator der ersten Mannschaft hat sein Laufbahnende angekündigt.
"Ein Sommer ohne Vorbereitung sind im Prinzip zwei Sommer, da man sehr viel mehr Zeit hat. Ich habe die stickige Halle im Hochsommer ehrlich gesagt überhaupt nicht vermisst", freut sich Kuhlmann über mehr Zeit mit der Familie. Der 33-jährige Lehrer spielte 22 Jahre für den ASV. Die Frage warum er nie den Verein gewechselt hat, bekommt "Henk" oft gestellt. "Im Studium wäre das sicher noch möglich gewesen. Auch höherklassige Angebote waren damals da, aber ich habe mich in Senden immer sehr wohl gefühlt und gerne mit vielen meiner Freunde in einer Mannschaft gespielt" erklärt er seinen Verbleib. Das Besondere am ASV Senden sei die Verbundenheit der Spieler über den Handballplatz hinaus. "Und das jetzt Leute wie Steffen Mühlhoff, Alexander Seitz und Alex Nolte das Erlernte wieder an die Jugend weitergeben unterstreicht diese Identifikation mit dem Verein", zeigt Kuhlmann auf.
Trainer Swen Bieletzki war froh Kuhlmann im letzten Jahr in der Mannschaft zu haben. "Er hat vor allem die Abwehr stabilisiert und die jungen Leute Julius Kretschmer und Hendrik Hüging an diese Aufgaben herangeführt" erläutert der Coach die Wichtigkeit des Führungsspielers. In der kommenden Saison nun müssen Bieletzki und der ASV ohne Kuhlmann auskommen. Doch der Trainer ist optimistisch, dass seine Mannschaft alle Abgänge erfolgreich kompensieren kann. "Wir haben immer noch viele Spieler mit Führungsqualitäten wie Wieczorek, Hintze, oder Starke und mit Dennis Richter jemanden, dessen Erfahrung grade in der Abwehr enorm hilft", sieht Bieletzki seinen Kader gut aufgestellt. Zudem sei die Stimmung in der Mannschaft extrem gut und die jungen Spieler seien motiviert und machten den älteren gut Druck.
Durch die Verjüngung des Kaders sei die Mannschaft zudem deutlich schneller geworden. "Mit unserer offensiv ausgerichteten 3:2:1-Deckung kommen wir so noch schneller in den Gegenangriff", freut sich der Sendener Coach über die positive Entwicklung. Ein Saisonziel will er indes nicht ausgeben. Die Weiterentwicklung der Mannschaft, sowie der einzelnen Spieler stehe im Vordergrund, sowie schönen und schnellen Handball zu präsentieren. Allerdings sagt er auch, dass in der neuen 11er-Staffel mit drei Absteigern jedes Spiel wichtig sei, um nicht unten rein zu rutschen. Sollte das dennoch passieren, würde Urgestein Kuhlmann "nicht Nein sagen" wenn er noch einmal aushelfen soll. Denn in Senden hält man halt zusammen.