Fehler werden gnadenlos bestraft

Von Nils Uhlig

(07.12.21) Manchmal ist es als Trainer gar nicht so schlecht, wenn man nicht so viel wechseln kann. Ob Swen Bieletzki das bestätigen würde, ist zwar fraglich. Doch der ASV Senden gewann auch ohne sechs nicht unwichtige Spieler gegen die ohnehin gebeutelten Recklinghauser mit 39:30 (21:16). So viele Tore musste Bieletzki bisher selten notieren. Nach der Niederlage am Freitag gegen Brockhagen zeigte sich die ASV-Sieben von Anfang an präsent und torhungrig.

"Max Starke, Jan-Niklas van de Pol, Jens Micke, Malte Eierhoff, Julius Kretschmer und Janis Wiezcorek", zählte Bieletzki eine richtig gute erste Sechs auf, auf die er komplett verzichten musste. Trotzdem startete sein Team in der ungewohnt defensiven 6:0-Formation konzentriert. Und nach dem 5:5-Ausgleich durch David ernst, sollte sich die Überlegenheit auch im Ergebnis widerspiegeln. Mit viel Tempo spielten die Hausherren nach vorne und waren so oft schon erfolgreich bevor die PSV-Deckung richtig sortiert war. "Wir haben in der Abwehr gar keinen Zugriff bekommen", bemerkte auch Recklinghausens Trainer Nadim Karsifi. Zudem bemängelte er auch die fehlende Ruhe am Ball. 

Unkell bestraft Fehler

Die bestrafte in den folgenden Minuten besonders ein Spieler. Linksaußen Lennart Unkell traf drei Mal per Gegenstoß. Zuletzt zur 18:13-Führung der Gastgeber. Bieletzki brachte nun Aushilfe Jakob Janssen, der wie selbstverständlich auch direkt zwei Mal in Folge zum 20:15 und auch zum 21:16-Halbzeitstand einnetzte. Nach der Pause legte Senden direkt nach und hatte nach 42 Minuten beim 28:18 durch Unkell die erste Zehntore-Führung herausgeworfen.

"Im Gegensatz zu Freitag war unsere Trefferquote der Schlüssel", freute sich der ASV-Trainer über das Zielwasser, dass seine Spieler scheinbar vor dem Spiel getrunken hatten. Nach dem 35:28 durch David Ernst nahm Nadim Karsifi seine zweite Auszeit, um ein Debakel zu verhindern. Wenigstens das gelang, denn die Recklinghauser rissen sich nochmal am Riemen.

Nur noch Ergebniskosmetik

Aus dem 12-Tore-Rückstand machte Lars Kröllken 30 Sekunden vor Schluss ein etwas erträglicheres 39:30. Mehr als Ergebniskosmetik war für die Gäste gegen stark aufspielende Sendener an diesem Abend aber nicht möglich. "Das war auch in der Höhe verdient. Egal was wir gemacht haben, wir hatten gar keinen Flow drin", bedauerte Karsifi die schwache Leistung seines Teams.

"Ich bin mit der Einstellung und Leistungsbereitschaft jedes Einzelnen super zufrieden. Nur müssen wir diese am kommenden Wochenende dann auch mal bestätigen", wünscht sich Bieletzki mehr Konstanz von seinem Team. In Altenbögge-Bönen wird der ASV Senden versuchen, die Forderung ihres Trainers umzusetzen.

Tore für Senden: Max Schlögl (7), Max Klosterkamp (7/1), Hendrik Hüging (6), Lennart Unkell (6), Timo Schüring (4), David Ernst (3), Benedikt Otte (3), Jakob Janssen (2), Marius Hintze (1).

Tore für Recklinghausen: Philipp Berg (10), Simon Berg (5), Lars Kröllken (4), Alexander Keller (4), Florian Stracke (3), Markus Kleine (2), Gregor Zimmermann (1), Daniel Waschewski (1).