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Verbandsliga 2

Malte Eierhoff erzielte nicht nur zehn Toren, sondern erzielte für Senden auch den Ausgleichstreffer in der Schlusssekunde. Foto: Uhlig

90 Sekunden purer Handball-Wahnsinn


Von Nils Uhlig

(30.01.22) Wow! So ein Finish sieht man selten, aber es macht Handball eben auch so unglaublich spannend und unberechenbar! Keiner der Beteiligten glaubte wohl so recht, was sich zwischen Westfalia Herne und ASV Senden in den letzten eineinhalb Minuten abspielte. Am Ende stand ein 24:24 (13:13)-Unentschieden im Verbandsliga-Topspiel und damit der erste Punktverlust des Spitzenreiters. Auf beiden Seiten überzeugten die Abwehrreihen, sowie die Spielmacher Oskar Kostuj und Malte Eierhoff.

"Wir mussten in der Manndeckung hinten natürlich alles riskieren", erklärte ASV-Coach Swen Bieletzki die offene Deckung nach dem Kostuj-Treffer zur Herner 24:20-Führung. Genau eine Minute und 34 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt noch auf der Hallenuhr und es schien, als bliebe der ungeschlagene Spitzenreiter aus Herne die gesamte Hinrunde ohne einen einzigen Punktverlust. Was dann folgte ist nur mit einem Wort zu beschreiben: Wahnsinn!

Rekordverdächtige vier Tore in 90 Sekunden

Noch 90 Sekunden: Senden spielte eine schnelle Mitte. Marius Hintze prellt nach dem Anwurf nach vorne, spielt auf Mittelmann Malte Eierhoff und der fackelt nicht lange und netzt aus dem Rückraum zum 24:21 ein.

Noch 80 Sekunden: Herne schreitet zur Mitte nach vier unbedrängten Pässen luchsen Hintze und David Ernst dem zuvor überragenden Herner Spielmacher Kostuj den Ball ab und Ernst findet im Gegenstoß Kreisläufer Max Schlögl, der rechts unten am Standbein des Herner Keepers vorbei zum 24:22 trifft. 

Noch 55 Sekunden: Nach dem Anwurf stellt Senden eine Wurffalle für Hernes Halblinken Luke Schumann, der über die rechte Seite abschließt, aber an Tobias Uphues im Sendener Tor scheitert. Mit zwei schnellen Pässen landet der Ball erneut bei Schlögl, der sich im Rücken seines Gegenspieler freiläuft und eiskalt zum 24:23 trifft.

Noch 30 Sekunden: Herne versucht Zeit von der Uhr zu nehmen, doch Senden leistet keine Gegenwehr und will den Herner Rechtsaußen Maik Klamann zum Wurf zwingen. Beim ersten Mal verweigert er noch, doch mit angezeigtem Zeitspiel und gutem Winkel nimmt er sich im zweiten Anlauf den Wurf. Aber Tobias Uphues ist jetzt schier unüberwindbar und pariert, indem er blitzschnell sein linkes Bein hebt. 

Noch 10 Sekunden: "Upsi" rennt in die Ecke, um den gehaltenen Ball zu holen. Mit nur noch sechs Sekunden auf der Uhr spielt er auf Hintze, der kurz hinter der Mittellinie auf den völlig freien Malte Eierhoff auf Linksaußen passt. Der schließt mit dem Schlusspfiff erfolgreich ab und die Sendener Spieler feiern sich in einem einzigen Jubelball ihre Wahnsinns-Aufholjagd, während die Gastgeber fassungslos auf den Boden sinken. 

Was für ein Finish des ASV Senden!

"Ein totaler Punktgewinn"

"Das war nicht unser bestes Spiel. Dennoch hatten wir es am Ende eigentlich im Griff und verwerfen dann meist völlig frei. Das kann passieren, aber was nicht passieren darf, ist, dass wir nicht gut zurück in den Abwehrverbund kommen und so viel zu schnell die Gegentore kassieren", hadert Hernes Trainer Stephan Krebietke mit der Schlussphase und dem Rückzugsverhalten seiner Mannschaft, die trotz des ersten Punktverlusts der Saison den Sechspunkte-Vorsprung auf Verfolger Senden bewahrte. 

"Auf Grund der letzten Minuten ist das natürlich ein totaler Punktgewinn. Die erste Halbzeit war richtig gut. Im zweiten Durchgang waren wir am Ende in der Deckung oft einen Schritt zu langsam. Am Ende haben wir nochmal richtig Tempo gemacht und wurden dafür belohnt", freute sich Bieletzki über das am Ende unerwartete Unentschieden.

Tore für Herne: Oskar Kostuj (8), Richard Sibbel (4), Fabian Scheunemann (4/3), Luke Schumann (2), Noah Krebietke (2), Tim Krause (2), Maik Klamann (1), Jörn Maiss (1).

Tore für Senden: Malte Eierhoff (10/4), Timo Schüring (4), Marius Hintze (3), Max Schlögl (3), Maximilian Starke (2), Lennart Unkell (1), Jens Micke (1).



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