"Immens wichtig weiter zu punkten"

Von Nils Uhlig

(10.03.22) In der Verbandsliga 2 stehen wie überall einige Nachholspiele an. Gleichzeitig fallen aber auch immer wieder Spiele aus. So ist das Tabellenbild etwas verzerrt, da zum Beispiel Verl bereits 15 Spiele absolviert hat, Emsdetten aber erst zehn. Ein Team, das an diesem Wochenende gleich doppelt im Einsatz ist, ist der SuS Oberaden. Deswegen schwitzen wir den Spieltag mit Toptorschütze Tim Fehring an.

Für den durchwachsenen Saisonstart der Cobras, die vor der Saison von einigen Kontrahenten hoch eingeschätzt wurden, hat Fehring eine einfache Erklärung – Eingespieltheit. "Nach den ganzen Corona-Pausen mussten wir uns erstmal finden. Die neuen Leute, wie auch ich selbst, mussten sich erstmal einspielen", erklärt der 28-Jährige, warum die Ausbeute von 6:8-Punkten nach sieben Spielen mager ausfiel. Seitdem haben die Cobras ihr Bissigkeit wiederentdeckt und nicht mehr verloren. Nach vier erfolgreichen Spielen in Folge sieht die Puntkebilanz mit 14:8 deutlich besser aus.

Mit Schlagwürfen zum Topschützen

Durch sei sein Team aber noch längst nicht, was die Abstiegsplätze angeht, sagt der SuS-Spielmacher, obwohl seine Mannschaft nach Minuspunkten bereits acht Zähler Vorsprung hat. "Wir haben theoretisch noch nicht mal die Hinrunde gespielt. Ein Sieg gegen Recklinghausen wäre da immens wichtig, aber auch danach müssen wir weiter punkten", will Fehring nichts dem Zufall überlassen. Der Cobra-Mittelmann, der seine Kontrahenten bestens kennt, weiß um die Stärken der Gegner. So hat er auch Respekt vor Westfalia Herne, gegen die es am Samstag um Punkte geht und das nicht nur auf Grund der Tabellensituation."Das ist eine sehr, sehr gute Truppe, die einen sehr klaren Handball spielt", weiß Fehring und sieht in Spielmacher Oskar Kostuj den besten Mittelmann der Liga beim Gegner.

Er selbst will auf der anderen Seite natürlich auch gerne an die bisher starken Leistungen anknüpfen. Schließlich ist Fehring Oberadens bester Torschütze und seine gefährlichen Schlagwürfe dürften dem einen oder anderen gegnerischen Trainer bereits schlaflose Nächte bereitet haben. "Ich werde aber immer versuchen im Sinne der Mannschaft zu handeln und versuchen meine Nebenleute in Szene zu setzen", ist der Teamerfolg natürlich wichtiger, als der eigene Torerfolg.

Spannende Aufgaben warten

Erfahrung hat der 28-Jährige in den letzten Jahren reichlich gesammelt. Nicht nur, was die Spielklassen angeht, sondern auch die Spielweise in verschiedenen Bundesländern. So war Fehring bereits in Bayern als Spieler unterwegs, aber auch im Raum Hannover. "Auf dem Niveau spiele ich jetzt schon das eine oder andere Jährchen und versuche natürlich auch ein, zwei Kniffe weiterzugeben und die jungen Spieler heranzuführen", sieht der Spielmacher sich gerne in einer Führungsrolle.

Beruflich wird es für den Eventmanager beim DHB in den kommenden Jahren auch richtig spannend. Er ist dort für internationale Event zuständig und wird auch die EURO 2024 in Deutschland mit betreuen.

Wenn Fehring es schafft seine Erfahrungen gewinnbringend einzusetzen und das Team die lange Spielpause gut überstanden hat, werden die Cobras eine sorgenfreie Saison spielen. Und Tim Fehring noch den einen oder anderen Trainer mit seinen ansatzlosen Würfen zur Verzweiflung treiben.

Anschwitzen 18. Spieltag Verbandsliga 2

PSV Recklinghausen – SuS Oberaden (Anwurf Donnerstag 20.30 Uhr)
Die PSV zeigte sich nach dem Trainerwechsel zuletzt offensiv verbessert gegen die TG Hörste. Dafür funktionierte die Abwehr nicht und 36 Gegentore waren zu viel. Gegen Oberaden muss Recklinghausen deswegen eine Schüppe drauflegen, denn bei einer Niederlage sieht es ganz schlecht aus mit dem Klassenerhalt. Oberaden hingegen spielt erstmals seit Mitte Januar wieder ein Ligaspiel. Das Team von Mats-Yannick Roth muss also schnell seinen Rhythmus finden, um die noch nötigen Punkte für den sicheren Klassenerhalt einzufahren.
Fehring-Tipp: 24:29
HEIMSPIEL-Tipp: 28:30. Oberaden stellt die etwas bessere Deckung und wird deswegen am Ende knapp gewinnen.

Westfalia Kinderhaus – TG Hörste (Anwurf Freitag, 20.30 Uhr)
Kinderhaus steht unter Druck. Nach der bitteren Niederlage am vergangenen Wochenende in Westerholt und nun bereits fünf Niederlagen in Folge, zählen nur noch Siege. Dass das gegen die Rothosen aus Hörste nicht einfach wird, ist Trainer Michael Dreskornfeld klar. Dennoch erwartet er nach den schwachen Auftritten zuletzt eine Reaktion seiner Sieben. Hörste hingegen ist auf Platz drei mehr als im Soll. Beim Aufsteiger wird Rückkehrer Max Schäper immer stärker und bringt Entlastung und Breite in den Kader von Matze Baier. Das Team wird mit dem Abstieg nichts zu tun bekommen und hat bereits elf Punkte Vorsprung auf die Westfalia.
Fehring-Tipp: 27:29
HEIMSPIEL-Tipp: 28:36. Hörste stellt den torgefährlichsten Angriff der Liga und wird die Westfalia überrennen.

Westfalia Kinderhaus – ASV Senden (Anwurf Samstag, 19 Uhr)
Irgendwann müssen die Nachholspiele eben stattfinden und so ist die Westfalia nach Freitagabend auch am Samstag im Einsatz. Eine Übernachtung in der Halle wäre bei den aktuellen Spritpreisen eventuell eine gute Idee. Ob der grade im Rückraum schmal besetzte Kader die Belastung von zwei Spielen in zwei Tagen meistern kann ist allerdings fraglich. Der ASV hingegen kann aus einem vollen Kader schöpfen und wirkt immer eingespielter und sicherer in seinen Abläufen. Das bekam Emsdetten bei der deutlichen Niederlage am vergangenen Wochenende zu spüren und auch gegen Kinderhaus ist der Tabellenzweite klarer Favorit.
Fehring-Tipp: 21:30
HEIMSPIEL-Tipp: 25:35. Kinderhaus geht im zweiten Durchgang die Puste aus und das Tempo des ASV ist einfach zu hoch für die Westfalia.

SuS Oberaden – Westfalia Herne (Anwurf Samstag 19.45 Uhr)
Auch für die Cobras ist es das zweite Spiel. Immerhin kann sich das Team um Spielmacher Tim Fehring am Freitag ausruhen. Das Donnerstagsspiel konnte Oberaden entweder Auftrieb geben, oder ein Rückschlag sein. Nach der langen Spielpause wird die Mannschaft in jedem Fall motiviert in die Partien starten. Herne verlor vergangene Woche den zweiten Punkt beim Unentschieden in Ahlen. Der Spitzenreiter spielt einen sehr effektiven Ball und steht zurecht ganz oben. Die Entscheidung in Sachen Aufstieg ist aber noch nichr gefallen und die Westfalia muss weiter punkten, um Senden keine Chance zu geben noch einmal aufzuschließen.
Fehring-Tipp: 26:25
HEIMSPIEL-Tipp: 26:30