PSV beendete Steinhagens Serie

Von Nils Uhlig

(28.03.22) Das kam überraschend! Die Spvg. Steinhagen, die ihre letzten drei Spiele gewinnen konnte und so neue Hoffnung im Abstiegskampf schöpfte, verlor am Sonntag zuhause ausgerechnet gegen die PSV Recklinghausen, die zuvor fünf Niederlagen in Folge kassierte. Beim 19:28 (11:13)- Sieg treffen die Spvg.-Akteure zu viele falsche Entscheidungen und scheitern zu häufig am PSV-Schlussmann.

"Im ersten Durchgang war es eine ausgeglichene Partie mit einer soliden Leistung von uns, auch wenn wir da schon zu viele Fahrkarten werfen", sagte Steinhagens Co-Trainer Steffen Thiede. So dauerte es auch fünf Minuten ehe sich Steinhagen auf der Anzeigetafel bemerkbar machte und Kapitän und Spielmacher Tim Ansorge per Siebenmeter zum 1:2 verkürzte. Bis zum 4:5-Vorsprung durch den stark treffenden Shooter Florian Stracke legte Recklinghausen vor, dann übernahm Steinhagen beim 6:5 die Führungsrolle und die Zuschauer hofften bereits auf die aus den letzten Wochen gewohnt gute Performance mit der zuletzt sogar ein Sieg in Senden heraussprang. Doch weit gefehlt. Erst legte Lars Viermann zum 6:7 für die Gäste vor und nach dem Ausgleich durch Steinhagens Joshua Wagner zog die PSV erstmals ein bisschen weg. Vier Tore in Folge, drei davon durch Shooter Stracke, führten zum 7:11 für Recklinghausen und einer Auszeit der Gastgeber.

Nach der Halbzeit wie im Rausch

Steinhagen versuchte sein Glück jetzt vermehrt über Außen und Jannes Gräser und Dennis Strothmann trafen zum 9:11. Kurz vor der Pause gelang Strothmann sogar der 11:12-Anschluss, doch PSV-Spielmacher Simon Berg traf mit der Sirene zum 11:13-Halbzeitstand. "Wir haben heute richtig fit in der Abwehr gestanden und hatten eine richtig gute Torwartleistung", lobte PSV-Coach Christian Pieper seinen Keeper Lukas Mehlwitz. Und der sollte dem Spiel im zweiten Durchgang noch mehr seinen Stempel aufdrücken. Denn Steinhagen scheiterte immer wieder am starken Schlussmann.

So setzte sich Recklinhausen durch erneut zwei Rückraumkracher von Stracke nach 35 Minuten auf 12:17 ab. Steinhagen nahm bereits jetzt seine zweite Auszeit, doch die half nicht mehr. Recklinghausen spielte sich über seine gute Abwehr förmlich in einen Rausch und kam jetzt auch vermehrt in den Gegenstoß. Nach dem 14:21-Führungstreffer von Markus Kleine und einem Gegenstoßtreffer von Simon Berg zum 14:22 nach 48 Minuten gingen bei der Spvg. die Köpfe runter.

"Durch die gute Defensivleistung hatten wir keinen Druck"

Selbst eine Überzahl verlor die Spvg. nach 51 Minuten mit 1:2 und so stand es nach 53 Minuten 17:25 für die Gäste aus dem Ruhrgebiet. Als dann auch noch Finn Wagner eine Zeitstrafe kassierte war das Spiel endgültig entschieden. Den Schlusspunkt setzte Kreisläufer Philipp Berg eine Minute vor Schluss und mit dem Abpfiff fielen sich die überglücklichen Recklinghauser in die Arme – kein Wunder nach zuvor fünf Niederlagen.

"Durch die gute Defensivleistung hatten wir vorne keinen Druck Tore zu erzielen. Das entwickelte sich dann. Wir hatten im zweiten Durchgang Oberwasser, schaffen dann auch Kontertore und bei Steinhagen ging die Moral runter", freute sich Pieper über den wichtigen Erfolg, der wenigstens eine kleine Resthoffnung auf den Klassenerhalt aufrecht lässt. "Wir sind nicht in unseren normalen Rhythmus gekommen und haben zu viele falsche Entscheidungen getroffen", bedauerte hingegen Thiede. Durch den Sieg zieht Recklinghausen auch in der Tabelle wieder an Steinhagen vorbei auf Rang 9.

Tore für Steinhagen: Dennis Strothmann (5/1), Tim Ansorge (5/2), Leonard Janzen (4), Jannes Gräser (2), Joshua Wagner (2), Colin Peperkorn (1).

Tore für Recklinghausen: Florian Stracke (8), Markus Kleine (4), Philipp Berg (4), Simon Berg (3), Lars Viermann (3/1), Roland Lange (2), Kristoffer Flechtner (2), Niklas Linnemann (2).