"Dittsche" will den Bock umstoßen

Von Nils Uhlig

(29.04.22) Eigentlich ist in der Verbandsliga auch nur noch zwei Mal zu spielen, denn der 23. Spieltag steht auf dem Plan. Doch zahlreiche Verlegungen bedeuten, dass die Saison in die Verlängerung geht. Einige Teams werden sogar noch im Juni spielen müssen, um alle Nachholspiele zu absolvieren. Noch sechs Mal aktiv ist Westfalia Kinderhaus. Das Team will am Wochenende nach elf Niederlagen endlich in die Erfolgspur zurückkehren. Wie das klappen soll, verrät uns Stephan Dittrich im Anschwitzen.

"Mit David (Anm.d.Red. Honerkamp) ist nicht nur ein guter Handballer, sondern auch ein guter Teamkollege gegangen, der große Anteile am attraktiven Handball in Kinderhaus hatte", vermisst Dittrich seinen Nebenmann im Westfalia-Rückraum nicht nur auf dem Spielfeld. Die Niederlagenserie aber an einem Spieler festzumachen, findet das 31-Jährige Sprungwunder zu einfach. Aktuell sei die größte Hürde ein ziemlich wechselhafter Kader bei Training oder Spiel. Dieser ist durch viele Einflüsse fernab der Handballhalle begründet. So fehlt es Kinderhaus in den Abläufen an Routine und das macht sich oft durch die hohe Zahl an technischen Fehlern bemerkbar.

Jüngere Spieler wollen ihre Chance nutzen

Gegen Spitzenreiter Herne gab es dann am vergangenen Wochenende sogar eine richtige Klatsche. "Herne steht auf Grund ihrer fehlerfreien, sauberen Spielweise aber ganz zurecht da oben", zollt Dittrich dem Gegner und kommenden Aufsteiger Respekt. 

"Auf Grund der Tabellensituation ergeben sich für uns gute Chancen", hofft der Ingenieur, dass es an diesem Wochenende im Auswärtsspiel bei SuS Oberaden besser läuft und sein Team vielleicht sogar für zwei Punkte in Frage kommt. Denn zum einen befinde sich die Westfalia in der Underdog-Rolle, in der sich das Team wohlfühlt, zum anderen macht sich im Kader frische Motivation durch jüngere Spieler breit, die sich mit zunehmenden Spielanteilen beweisen wollen.

Dittrich überzeugt mit "Zuverlässigkeit und Konstanz"

Die jungen Wilden zu führen, ist eine Aufgabe, die für Dittrich wie gemacht scheint. Der sprunggewaltige Rückraumspieler besticht schließlich durch seine Spielübersicht und sein variantenreiches Angriffsspiel. "Meiner Mannschaft hilft sicherlich auch meine Zuverlässigkeit und Konstanz", sagt Dittrich über sich selbst. Auch in der nächsten Saison will er unabhängig von der Liga vorangehen und die jungen Talente mitziehen. Vielleicht klappt es ja dieses Wochenende mit vereinten Kräften endlich den vierten Verbandsliga-Sieg einzufahren. "Dittsche" und alle, die es mit der Westfalia halten, würde das sicherlich sehr freuen. Schließlich liegt der letzte Siegerjubel fünfeinhalb Monate zurück. Es wird also Zeit!

Anschwitzen, der 23. Spieltag 

RSV Altenbögge-Bönen – SV Westerholt (Anwurf Freitag 19 Uhr)
Der RSV ist extrem heimstark und hat bislang erst einmal zuhause verloren. Die Mannschaft von Neu-Trainer Nadim Karsifi wird alles daran setzen, die noch fehlenden Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Westerholt hingegen kann maximal noch zehn Punkte holen und ist damit auch rechnerisch abgestiegen. Trotzdem will sich das Team natürlich vernünftig aus der Liga verabschieden und wird nicht im Vorbeigehen zu besiegen sein.
Dittrich-Tipp: 30:23. "Altenbögge stellt eine stabile Abwehr und ist im Abschluss konsequenter", setzt "Dittsche" auf den RSV.
HEIMSPIEL-Tipp: 27:22. Altenbögge spielt seine Heimstärke aus und setzt sich auch gegen Westerholt zuhause durch.

TV Emsdetten II – TuS Brockhagen (Anwurf Samstag 17 Uhr)
Der TVE hat das Hinspiel am Donnerstag mit 27:19 in Brockhagen verloren. Bereits zwei Tage später kommt es zum Rückspiel. Das gibt es auch nur in einer Corona-Saison. Mit schmalem Kader muss schon viel passen, um das Spiel gegen individuell starke Brockhagener zu gewinnen. Der TuS muss ohnehin noch punkten, um sich weiter von den Abstiegsplätzen und den stark aufkommenden Teams von Steinhagen und Recklinghausen zu distanzieren.
Dittrich-Tipp: 26:28. "Brockhagen ist individuell besser aufgestellt", glaubt der 31-Jährige an einen erneuten Sieg des TuS.
HEIMSPIEL-Tipp: 22:29. Brockhagen braucht die Punkte dringend. Gegen ersatzgeschwächte Dettener werden sie die Nase vorn haben.

Ahlener SG II – TG Hörste (Anwurf Samstag 19 Uhr)
Das Hinspiel ist mit "Run and Gun" so schnell wie prägnant entschieden. Beide Teams hatten damals wenig Lust auf Abwehrarbeit. Das hat sich sowohl in Ahlen, als auch bei der TG gewandelt. Zuletzt bekamen beide Mannschaften deutlich weniger Gegentore. In der Partie geht es nicht nur um zwei Punkte, sondern auch ums Prestige. Platz drei hinter Herne und Senden ist das Ziel für das beide Mannschaften kämpfen werden.
Dittrich-Tipp: 25:25. "Das sind zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Die Vollständigkeit des Kaders wird entscheidend sein", will sich Dittrich nicht auf einen Sieger festlegen.
HEIMSPIEL-Tipp: 25:27. Silvan Tarner ist gut drauf. Er wird am Ende, wie so oft, den Unterschied machen und sich mit seinem Team für die Hinspielniederlage revanchieren.

PSV Recklinghausen – ASV Senden (Anwurf Samstag 19.30 Uhr)
Die PSV ist aktuell richtig gut in Form. Das müssen sie aber auch sein, wenn sie das Wunder Klassenerhalt nach der verkorksten Hinrunde noch schaffen wollen. Auch gegen den Zweiten aus Senden muss ein Sieg her. Der ASV wird aber auch im Schlussspurt nicht nachlassen. Schließlich ist Platz zwei hinter der Übermannschaft aus Herne ein riesen Erfolg. Das Team von Swen Bieletzki könnte also die Träume der Recklinghauser zerplatzen lassen.
Dittrich-Tipp: 26:32. "Recklinghausen wird nicht genügend Durchbrüche durch die Sendener Abwehr finden und für gegnerische Gegenstöße sorgen", setzt der Rückraummann auf den ASV.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:31. Ein knappes Ding, bei dem sich Senden erst am Ende gegen die ums Überleben kämpfenden Recklinghauser durchsetzt.

SuS Oberaden – Westfalia Kinderhaus (Anwurf Samstag 19.45 Uhr)
Oberaden steht mit 18:18-Punkten gut da – könnte man meinen. Doch das Team vom Römerberg steht nur einen Punkt vor den Abstiegsplätzen. Auch das gibt es nur in einer Corona-Saison mit vermehrtem Abstieg. Somit braucht die Mannschaft um Spielmacher Tim Fehring dringend Punkte. Doch leicht machen will es Stephan Dittrich und die Westfalia den Hausherren nicht. Schließlich soll die Negativ-Serie von inzwischen elf Niederlagen in Folge endlich durchbrochen werden.
Dittrich-Tipp: 25:26. "Würde ich auf Oberaden tippen, wären meine vorherigen Antworten gelogen", will Dittrich endlich den Bann brechen und wieder Punkte einfahren.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:26. Kinderhaus ist nah dran, aber in Oberaden wird es ganz knapp nicht reichen.

Westfalia Herne – Spvg. Steinhagen (Anwurf Sonntag 18 Uhr)
Zwei Siege fehlen Herne noch zum Aufstieg, doch das ist eigentlich nur noch Formsache. Der Tabellenführer ist immernoch ungeschlagen und möchte das auch bleiben. Nun kommt allerdings mit der Spvg. Steinhagen das Team der Stunde zur Westfalia. Steinhagen gewann die letzten vier Spiele gegen die direkten Konkurrenten und muss jetzt aber auch mal wieder einer Mannschaft von oben ein Bein stellen, um den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Jeder Punkt zählt, denn Oberaden hat zwar nur einen Punkt mehr, aber auch noch ein Spiel mehr in petto, als die Spielvereinigung.
Dittrich-Tipp: 33:28. "Gegen Hernes geringe Fehlerquote wird es Steinhagen schwer haben", sagt der Ingenieur voraus.'
HEIMSPIEL-Tipp: 35:25. Eine Halbzeit kann Steinhagen Paroli bieten. Dann setzt sich die Klasse des kommenden Oberliga-Aufsteigers durch.