Schuchtmann und Stock bringen Schwung

Von Nils Uhlig

(11.03.22) Die PSV Recklinghausen wollte mit dem Trainerwechsel von Nadim Karsifi zu Christian Pieper und Michael Brannekämper einen Impuls im Abstiegskampf setzen. Nach zwei Spielen stehen allerdings zwei Niederlagen und 70 Gegentore zu Buche. Die 27:34 (14:15)-Niederlage gegen den SuS Oberaden bedeutet das fünfte punktlose Spiel in Folge. Zwei Cobras bissen nach ihrer Einwechslung gnadenlos zu.

"Wir hatten am Anfang eine sehr hohe Anzahl an technischen Fehlern im Angriff. Vielleicht kann man das auf eine anfängliche Unkonzentriertheit am Donnerstag-Abend schieben", beobachtete Oberadens Trainer Mats-Yannick Roth das Spiel per Livestream von zuhause, da er selbst in der Quarantäne feststeckt. Co-Trainer Stephan Schichler übernahm deswegen den Bank-Part und sah, wie sein Team das Spiel bis zum 5:5 nach 14 Minuten ausgeglichen gestaltete. Anschwitzer Tim Fehring war es, der seine Mannschaft mit bereits drei Toren im Spiel hielt. Dann jedoch nutzte Recklinghausen die Fehler der Cobras besser aus und setzte sich langsam auf 7:5 durch ein Siebenmeter-Tor von Kreisläufer Philipp Berg ab. Beim 9:7 durch Berg nahm Schichler schließlich seine Auszeit nach knapp 20 Minuten. Er brachte Paul Schuchtmann und Till Stock für die linke Seite und sollte damit einen wahren Glücksgriff landen. Denn beide Spieler drückten dem Spiel in der Folge ihren Stempel auf.

Nach der Pause setzt sich Oberaden ab

Recklinghausen blieb noch bis zur 23. Minuten mit 12:9 in Front, dann stabilisierte Oberaden auch seine Defensive und verkürzte nicht nur, sondern zog durch zweimal Fehring und zweimal Schuchtmann zum 12:13 nach 26 Minuten vorbei. Die PSV-Trainer nahmen jetzt ihrerseits eine Auszeit um den 4:0-Lauf des SuS zu stoppen. Doch weil Kapitän Lars Kröllken kurz vor der Pause einen Siebenmeter vergab, ging es mit 14:15 für die Gäste in die Kabine. Nach 35 Minuten erhöhte Linksaußen Till Stock zur 17:19-Führung und Linkshänder Lauris Hajduk legte zum 17:20 für die Gäste nach.

Den Hausherren fiel offensiv immer weniger ein und in der Abwehr bekamen sie besonders gegen die linke Seite mit Stock und Schuchtmann, sowie Anschwitzer Tim Fehring keinen Zugriff. Nach zwei weiteren Stock-Treffern und einem Fehring-Tor nahm die PSV beim 21:25-Zwischenstand ihre zweite Auszeit, um dem Spiel nochmal eine andere Richtung zu geben – vergebens. Denn jetzt traf auch noch der erfahrene Thomas Brannekämper, Bruder von PSV-Coach Michael zweimal ins Schwarze und schraubte den Vorsprung auf 22:28 nach 53 Minuten.

Fünfter Sieg in Folge für die Cobras

Recklinghausen war fast nur noch über Roland Lange erfolgreich und konnte dem Cobra-Express nicht mehr folgen. Spätestens mit dem 25:31 von Fehring knapp drei Minuten vor Schluss war die Partie entschieden. Es war nicht nur die fünfte Niederlage in Folge für Recklinghausen, sondern auch der fünfte Sieg in den letzten fünf Partien für Oberaden, die bereits am Samstag Spitzenreiter Herne am Römerberg empfangen.

"Tim Fehring hat immer wichtige Tore geworfen und defensiv war Lauris Hajduk im Mittelblock mit Thomas Brannekämper sehr stark. Nachdem wir unsere Fehler reduziert haben, konnten wir uns verdientermaßen absetzen. Mit fünf Siegen im Rücken haben wir gegen Herne wenig zu Verlieren und schauen mal, was wir da auf die Platte bringen können", ist Roth mit der Entwicklung seiner Mannschaft durchaus zufrieden. Recklinghausen hingegen blickt mit 6:22-Punkten dem Abstieg in die Landesliga entgegen, der nun kaum noch zu verhindern ist.

Tore für Recklinghausen: Philipp Berg (8/3), Roland Lange (7), Lars Viermann (4), Simon Berg (2), Niklas Linnemann (2), Markus Kleine (1), Gregor Zimmermann (1), Florian Stracke (1), Yannick Kliem (1).

Tore für Oberaden: Tim Fehring (11/1), Paul Schuchtmann (8), Till Stock (6), Lauris Hajduk (4), Thomas Brannekämper (2), Tim Dittrich (1), Julian Mosch (1).