Senden hat's erwischt

Von Nils Uhlig

(21.11.21) Das kam unerwartet! Ausgerechnet gegen arg dezimierte Oberadener riefen die Mannen von Swen Bieletzki ihre Leistung vor allem defensiv überhaupt nicht ab. Der ASV Senden verlor im Nachholspiel gegen den SuS Oberaden verdient mit 30:34 (14:16). Mit nur drei Rückraumspielern und zwei Auswechselmöglichkeiten fighteten sich die Cobras zum ersten Auswärtserfolg der Saison.

"Mit dem Start war ich relativ zufrieden", sah Bieletzki, wie sein Team zunächst das Kommando übernahm und besonders über die gute erste und zweite Welle zu einfachen Toren kam. Nach 15 Minuten sollte sich diese Überlegenheit auch im Ergebnis niederschlagen. So erzielte Lenanrt Unkell per Gegenstoß den Treffer zur 9:7-Führung. Bis zum 12:9 nach 22 Minuten sah es so aus, als würden die bisher verlustpunktfreien Sendener den nächsten Sieg schnappen. Doch nach dem 12:10-Anschluss durch einen Siebenmeter des elffach erfolgreichen Tim Fehring nahm Bieletzki seine Auszeit - als würde er ahnen, was nun passieren würde. Denn sein Team verlor kurzfristig komplett den Faden. "Unsere Fehler im Angriff wurden konsequent bestraft. Auch, weil wir über 60 Minuten defensiv nicht konsequent und aggressiv waren", monierte der ASV-Coach.

5:0-Lauf dreht das Spiel

So zogen die Gäste bis auf 12:14 durch Rechtsaußen Simon Rodefeld nach 25 Minuten vorbei. Durch diesen 5:0-Lauf wurde das bisherige Spiel ein wenig auf den Kopf gestellt, denn nun musste Senden dem Rückstand hinterher laufen. Die 14:16-Halbzeitführung für die Cobras erzielte der 38-jährige Routinier Thomas Brannekämper aus dem Rückraum. Bereits dreieinhalb Minuten nach dem Seitenwechsel war der ASV durch einen Doppelschlag von Max Schlögl zum 18:18-Ausgleich wieder voll im Spiel. "Das war eine kritische Phase für uns, weil wir eigentlich da schon nicht mehr wechseln konnten", freute sich Cobra-Coach Mats-Yannick Roth, der selber in der Abwehr aushelfen musste, über die kämpferische Einstellung seiner Mannschaft.

Keine Führung mehr für Senden

Bis zur 42. Minute und dem 23:23-Ausgleich durch Marius Hintze blieb das Spiel extrem eng. "Leider haben wir es nicht geschafft, mal in Führung zu gehen", hatte Bieletzki einige Kleinigkeiten zu bemängeln. So waren beispielsweise die eigenen Außenverteidiger bei Oberadener Rückraumwürfen so schnell auf dem Weg zum Gegenstoß, dass reihenweise Abpraller an die SuS-Angreifer gingen. Davon profitierte besonders Linkshänder Rodefeld, der nach 44 Minuten auf 23:26 für die Gäste stellte.

Diese Führung brachten die ausgebufften Oberadener dann mit einer aggressiven Abwehr clever über die Zeit. "Wir mussten für jedes Tor hart kämpfen. Aber durch die Führungen in der zweiten Halbzeit war das ein verdienter Sieg", freute sich Roth über den ersten Auswärtserfolg der Cobras in diesem Jahr. Bieletzki war mit der eigenen Angriffsleistung gar nicht mal unzufrieden. Einzig das Überzahlspiel war fahrig. "Aber auf Grund unserer Abwehrleistung hat Oberaden mehr als verdient gewonnen", gratulierte Bieletzki letztlich fair. Im kommenden Auswärtsspiel in Ahlen muss die Defensive wieder deutlich stärker auftreten, sonst droht ein Negativlauf nach dem bisher so starken Saisonstart.

Tore für Senden: Malte Eierhoff (8/5), Timo Schüring (6), Marius Hintze (5), Lennart Unkell (4), Max Schlögl (3), Max Klosterkamp (1), David Ernst (1), Jan-Niklas van de Pol (1), Jens Micke (1).

Tore für Oberaden: Tim Fehring (11/3), Thomas Brannekämper (6), Simon Rodefeld (6/1), Bastian Herold (5), Mika Kurr (4), Julian Mosch (1), Tim Holtmann (1).