Steinhagen startet Aufholjagd

Von Nils Uhlig

(31.01.22) Der Knoten ist tatsächlich geplatzt. Nach dem Erfolg im Derby bei der TG Hörste in der Vorwoche gewann die Spvg. Steinhagen auch das immens wichtige Abstiegsduell gegen das Schlusslicht vom SV Westerholt. Beim 22:28 (9:10)-Auswärtssieg hatten die Gäste Anlaufschwierigkeiten. Ein direkter Freiwurf brachte dann ein gutes Gefühl. Torwart und Rechtsaußen verdienten sich Bestnoten. Bei den Hausherren wird es langsam duster im Tabellenkeller.

"Wir mussten uns erst einmal an diese enge Halle gewöhnen. Das hat ein bisschen gedauert", erklärte Steinhagens Co-Trainer Steffen Thiede warum es nach einer Viertelstunde erst 4:4-Unentschieden stand. Beide Teams stellten gute Defensivreihen und wirkten im Angriff nervös – kein Wunder, wenn es um so wichtige Punkte im Absteigskampf geht. Die Gäste vom Cronsbach waren dennoch die Mannschaft, die zuerst die Initiative übernahm und durch Mika Retzlaff nach 20 Minuten mit 4:6 in Führung gingen. Dann kam es mal wieder zur obligatorischen Schwächephase der Spvg. und das nutzte Westerholt eiskalt aus. Erst sorgte Linksaußen Michel Boss für den 6:6-Ausgleich, nach gut 23 Minuten sollte der Nachwuchsmann dann sogar die 8:6-Führung erzielen. 

Direkter Freiwurf zur Pause

Steinhagen nahm nach diesen drei extrem unkonzentrierten Minuten seine Auszeit. "Sonst hatten wir oft zehn schwache Minuten, dieses Mal haben wir uns aber zum Glück schnell wieder gefangen", freute sich Thiede über die Weiterentwicklung seiner Mannschaft. Drei Tore in Folge auf der anderen Seite führten so zum erneuten Führungswechsel und die Blankert-Sieben lag nach einem Tor von Linksaußen Marc Bode zwei Minuten vor der Halbzeit wieder mit 8:9 in Front.

Jetzt nahm auch Westerholt seine Auszeit. Danach sah zunächst Steinhagens Leo Janzen eine Zweiminutenstrafe und in Überzahl traf Mats Stotten zum 9:9-Ausgleich. Mit noch 20 Sekunden auf der Uhr schafften es die Gäste nur noch einen Freiwurf zu erkämpfen. Anschwitzer Joshua Wagner übernahm Verantwortung und nagelte das runde Leder ins SVW-Tor. Mit dem guten Gefühl der 9:10-Führung ging Steinhagen somit in die Pause und hatte das Momentum auf seiner Seite.  

Zweite Halbzeit souverän

Dieses Momentum nutzte das Team um Kapitän Tim Ansorge und kam mit viel Elan aus der Kabine. Endlich funktionierte auch das gefährliche Gegenstoßspiel der Gäste und Rechtsaußen Dennis Strothmann war dreimal in Folge bis zur 11:17-Führung nach 38 Minuten erfolgreich. "Wir hatten wenig Fehlwürfe und haben die freien Bälle gut verwertet", nahm Thiede die gute Quote zur Kenntnis. Beim 17:21-Anschluss nach 49 Minuten durch Stotten mit zusätzlicher Zeitstrafe gegen Steinhagens Finn Wagner hatte Westerholt die Chance das Spiel noch einmal spannend zu machen, doch Spvg-Kapitän Ansorge übernahm Verantwortung und traf in Unterzahl zum 17:22, bevor Leonard Janzen mit dem 17:23 in der 52. Minute schon für die Vorentscheidung sorgte.

Westerholt nahm zwar nochmal eine Auszeit, doch die brachte keine Besserung. Steinhagen gewann am Ende souverän und verdient mit 22:28 und schloss in der Tabelle mit sechs Punkten zum PSV Recklinghausen auf. "Wir hatten das Spiel im zweiten Durchgang im Griff und haben in der Abwehr gut gearbeitet und auch Philipp Joswig im Tor war sehr stark", lobte Thiede seinen Schlussmann. "Aus den nächsten fünf Spielen brauchen wir acht Punkte, dann sind wir wieder voll im Geschäft", rechnet Steinhagens Co-Trainer vor, wie es mit dem Nichtabstieg doch noch klappen soll.

Tore für Westerholt: Rosen Kolev (5), Fabian Mühlnickel (5), Simon Bracklow (3), Mats Stotten (3), Michel Boss (2), Kai Schlottke (2), David Tekath (1), Sven Woyt (1).

Tore für Steinhagen: Dennis Strothmann (7), Tim Ansorge (7/3), Mika Retzlaff (3), Jannes Gräser (2), Jonas Maiwald (2), Leonard Janzen (2), Colin Peperkorn (2), Joshua Wagner (2), Marc Bode (1).