Steinhagens Hoffnung bleibt am Leben

von Nils Uhlig

(20.05.22) Wunder gibt es immer wieder! Die Liedzeile von Katja Ebstein bleibt bei der Spvg. Steinhagen präsent. Denn nach der Hinrunde war die Cronsbach-Crew quasi abgestiegen und hat sich mit einer Siegesserie wieder an den oberen Rand der Abstiegszone befördert. Nachdem das Spiel beim TV Verl am Wochenende auf Grund einer schweren Verletzung abgebrochen werden musste, setzte sich die Spvg. jetzt mit 23:30 (14:14) in durch.

"Im ersten Durchgang sehe ich uns als bessere Mannschaft. Da ermöglichen wir es Steinhagen aber im Spiel zu bleiben, weil wir zu viele Tore über deren Tempospiel zulassen", erklärte Verls Trainer Robert Voßhans den ausgeglichenen Pausenstand. Zwar führte Steinhagen nach neun Minuten eben durch einen Gegenstoß von Rechtsaußen Dennis Strothmann mit 3:4, doch in der Folge übernahm Verl die Spielkontrolle. Nach 22 Minuten lagen die Hausherren durch einen verwandelten Siebenmeter von Albert Kreismann mit 10:8 in Führung und waren in Überzahl, nutzten diesen Vorteil aber nicht.

In Unterzahl zur Führung

Der Ex-Verler Marc Bode traf kurz darauf von Linksaußen zum 10:9-Anschluss. Auch nach dem 11:9 von Verls Mathis Griese musste Steinhagen erneut in Unterzahl agieren, doch statt wegzuziehen verloren die Hausherren Bälle, die die Spvg. zu Gegenstößen nutzte. So traf erst Strothmann zum 11:10 und später der gut aufgelegte Finn Wagner zum 11:11. Nach gut 26 Minuten brachte Wagner sein Team sogar wieder in Führung. Auf Verler Seite hielt besonders Thilo Vogler dagegen und besorgte unter anderem den 14:14-Halbzeitstand.

"Nach der Pause wurde unser Rückzugsverhalten noch schlechter", monierte Voßhans. Und so zog Steinhagen nach dem 18:18-Ausgleich von Verls Kreismann durch einen 6:1-Lauf zum 19:24 nach 50 Minuten davon. Zwar nahm Voßhans seine Auszeit, doch die Steinhagener strotzten jetzt vor Selbstvertrauen und ließen sich von ihrem Weg nicht mehr abbringen. Strothmann gelang mit dem Schlusspfiff der 23:30-Endstand.

Jogereit nach drei Operationen auf dem Weg der Besserung

"Im Positionsangriff standen wir gut, waren aber zu faul in der Rückzugsbewegung. Thilo Vogler war der einzige Rückraumspieler mit Torgefahr. 23 Tore reichen halt in der Regel nicht. Die Situation rund um Lars hat denke ich keine Rolle gespielt", wollte Voßhans nicht nach Ausreden suchen, auch wenn die Horrorverletzung von Lars Jogereit am Wochenende sicher in den Hinterköpfen steckte. Jogereit wurde inzwischen dreimal am verletzten Bein operiert und hofft das Krankenhaus in der kommenden Woche verlassen zu können.

"Philipp Joswig war im Tor richtig stark und hat sicher eine seiner besten Saisonleistungen gezeigt. Es ist zwar schwer, aber nicht unmöglich", lobte Steinhagens Co-Trainer Steffen Thiede seinen Schlussmann und blickte auf die kommenden Wochen voraus. Die Spvg. steht aktuell zwei Punkte hinter Nachbar TuS Brockhagen, die über dem Strich zur Abstiegszone auf Platz acht liegen. Die Spvg. muss ihre letzten zwei Spiele gegen Hörste und Brockhagen gewinnen und gleichzeitig hoffen, dass der TuS keins seiner ausstehenden fünf Partien gewinnt. Pikant - Brockhagen spielt am 25.05. gegen Steinhagen. Danach muss die Spvg. noch drei Brockhagener Heimspiele und eventuell bis zum 04.06. warten bis feststeht, ob sie das Wunder Klassenerhalt schaffen.

Tore für Verl: Thilo Vogler (6), Albert Kreismann (6/3), Daniel Schidetzky (4), Mathis Griese (2), Alexander Wiese (2), Johannes Dorow (1), Johannes Wittenstein (1), Joshua Lücking (1).

Tore für Steinhagen: Finn Wagner (8), Dennis Strothmann (5/1), Leonhard Janzen (4), Tim Ansorge (4/1), Marc Bode (3), Jonas Maiwald (2), Mika Retzlaff (2), Joshua Wagner (2).