Ahlen beendet Fehlwurf-Festival früher

Von Nils Uhlig

(29.04.22) Das Tor zu treffen ist entscheidend im Handball! Damit taten sich beide Teams beim Duell am Mittwoch extrem schwer. Massenhaft Fehlwürfe notierten beide Seiten und die Hausherren waren am Ende froh, doch noch in die Spur zu finden. Mit 27:23 (11:14) siegte die Ahlener SG II gegen den SuS Oberaden. Die Gäste müssen nun dringend Punkte sammeln, um nicht noch ganz unten reinzurutschen.

"Eigentlich lief es schon in der ersten Halbzeit gut, weil wir uns gut die Chancen rausspielen. Das Problem war einfach die Chancenverwertung", sah Marvin Michalczik, wie sein Team immer wieder am Gebälk, oder Oberadens Keeper scheiterte. Die Gäste setzten sich nach acht Minuten auf 1:4 durch Bastian Herold ab, waren aber selbst ebenfalls alles andere als fehlerfrei im Abschluss. Jan Hegemann glich für die ASG nach zwölf Minuten zum 5:5 aus, doch die Gäste legten weiter vor.

Der genesene Abwehrchef der Cobras Thomas Brannekämper legte zum 5:7 vor und Neu-Kreisläufer Luc Gödecker spielte nach seiner Einwechslung ebenfalls stark auf und erzielte direkt zwei Tore zum 9:12 für die Gäste. Dann musste auch noch Michalczik das Feld verlassen, da er beim Siebenmeter den Gäste-Torwart im Gesicht traf. "Keine Absicht, aber vertretbar", sagte er zu seiner roten Karte. Gödecker traf dann kurz vor der Pause zum dritten Mal und stellte auf den 11:14-Halbzeitstand.

Rot für Gödecker der Wendepunkt

"Wir haben von der ersten Minute weg eine eklatante Chancenverwertung. Wenigstens stand die Deckung in der ersten Halbzeit gut. Das Luc Gödecker dann rot bekommt, hat uns aus dem Konzept gebracht", sah Mats-Yannick Roth den Knackpunkt der Partie kurz nach der Pause. Denn nach 32 Minuten sah der bullige Oberadener Kreisläufer für ein ungestümes Einsteigen ebenfalls den roten Karton. Ahlen nutzte die kurzzeitige Findungsphase der Cobras und zog zum 16:14 nach 36 Minuten vorbei.

So musste Roth früh seine Auszeit ziehen, um sein Team auf die neue Situation einzustellen. Beim 20:20 von Rechtsaußen Simon Rodefeld nach 48 Minuten war der Ausgleich dann wieder hergestellt, einzig der Führungstreffer sollte nicht gelingen. Jetzt hatte Ahlen seine stärkste Phase und setzte sich bis sechs Minuten vor dem Ende zum 25:21 durch Colin Lorenz ab. Diesen Rückstand konterten die Gäste nicht mehr, auch, weil Mika Kurr mit seiner dritten Zeitstrafe ebenfalls "Rot" sah.

Finn Bernemann mit Top-Leistung

"Was die Stunde geschlagen hat, das wussten wir schon vor dem Spiel. Wir können die Leistung von Steinhagen und Recklinghausen schon einordnen. Samstag gehts gegen Kinderhaus weiter und da stehen wir natürlich in der Pflicht", ordnet Roth dem Duell mit der Westfalia eine hohe Bedeutung bei. Schließlich ist der Vorsprung auf die Abstiegsränge auf einen Pluspunkt zusammen geschrumpft. 

"Die Jungs haben das in der zweiten Halbzeit sehr konzentriert runtergespielt und sich Stück für Stück abgesetzt. Auch als es nochmal enger wurde, haben wir das gut gelöst. Die Punkte tun gut und geben uns Sicherheit und Selbstbvertrauen für das Spiel gegen Hörste. Riesen Lob an Finn Bernemann, der das zweite Mal nacheinander super spielt", lobte Michalczik seinen Schlussmann abschließend.

Tore für Ahlen: Alexander Lauenstein (6/2), Til-Colin Schmidt (4), Colin Lorenz (3), Jan Holtmann (3), Christopher Supenkamp (2), Jasper Mevenkamp (2), Jan Hegemann (2), Marvin Michalczik (2/2), Fiete Austermann (1), Robin Hohmann (1), Jan Ferkinghoff (1).

Tore für Oberaden: Bastian Herold (4), Simon Rodefeld (4), Luc Gödecker (3), Tim Fehring (3), Paul Schuchtmann (2), Tim Dittrich (2), Julian Mosch (2), Thomas Brannekämper (2), Mika Kurr (1).