Schäfer schmeißt hin

Von Nils Uhlig

(30.11.22) Vorstand geschockt, Mannschaft ebenso! Brockhagens Trainer Timo Schäfer beendete seine Trainertätigkeit beim TuS auf eigenen Wunsch. Der Coach hatte nicht mehr das Gefühl die Mannschaft zu erreichen und wollte vor den zwei wichtigen Aufgaben im Dezember auch einen Impuls setzen. Sein Vorgänger ist Teil der Interimslösung.

"Das kam auch für uns völlig überraschend", bestätigt Vorstandsmitglied Sven Meister die Entscheidung, die ihm Schäfer am Sonntag nach der deutlichen Pleite in Ahlen mitteilte. Am gestrigen Dienstag erklärte der Coach seine Entscheidung vor der schockierten Mannschaft. Nach eigener Aussage erreiche Schäfer die Mannschaft nicht mehr um die entscheidenden Impulse in den wichtigen kommenden Wochen zu geben. "Man hat gemerkt, dass ihm die Entscheidung und das Mitteilen der Mannschaft schwer fiel", sagt Meister über den Trainer, der seit 2019 im Amt war.

Direk und Habert übernehmen - Kalms soll Personalnot lindern

Als Interimslösung stellte Meister der Mannschaft am Dienstag Schäfers Vorgänger und Aufstiegstrainer Lokman Direk vor. Er wird die Geschicke zusammen mit Thorsten Habert, der zur erfolgreichen Brockhagener Oberliga-Mannschaft gehörte, leiten. Meister selbst wird eventuell in die Spielvorbereitung und Videoanalyse eingebunden. "Diese Lösung soll längstens bis zum Saisonende bestehen", erklärt Meister, der bereits einige Namen von erfahrenen Trainern auf dem Zettel hat. Denn der Nachfolger sollte sich seine Meriten bereits verdient haben und mit den Charakteren der Mannschaft erfolgreich zusammenarbeiten können.

Bereits am Dienstag leitete Direk das Training, direkt nach der Bekanntgabe von Schäfer. Nun soll fokussiert auf das wichtige Kreisderby beim TV Verl und dem Spiel bei Schlusslicht Altenbeken/Buke hingearbeitet werden. Mit aktuell 4:6-Punkten würde der TuS mit zwei Siegen schnell ins obere Mittelfeld rutschen. Die Verletztenmisere mit fünf Langzeitausfällen wichtiger Spieler macht die Aufgabe aber nicht leichter. "Christian Kalms ist sicher eine interne Option für den Rest der Saison", will Meister mit dem oberligaerfahrenen Rückraummann sprechen, der bereits in Ahlen aushalf. Weitere interne Optionen müssten ebenfalls besprochen werden. Der Klassenerhalt der ersten Mannschaft stehe in jedem Fall ganz oben auf der Prioritätenliste. "Das Potential die Liga zu halten ist definitiv da", ist Meister überzeugt und hofft, dass der Impuls von Schäfers Rücktritt die Mannschaft noch enger zusammenschweißt.