Einfach weggetarnert

Von Nils Uhlig

(26.02.23) Dass Silvan Tarner eine enorme Klasse besitzt, wissen vermutlich alle. Doch wenn er Oberliga-Luft schnuppert, scheint er nochmal einen draufzulegen. Beim Spitzenspiel der Verbandsliga war der Super-Shooter überhaupt nicht zu bändigen. Mit einer überragenden ersten Halbzeit holte sich die TG Hörste den 34:41-Auswärtssieg und hat sechs Spieltage vor Ende drei Punkte Vorsprung auf HLZ Ahlen II.

"Was wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, war ziemlich nah an dem, was wir spielen können", lobte Hörstes Matze Baier sein Team. Die lagen nur beim 1:0 von Jan Hegemann in Rückstand, dann drehte Tarner auf. Bis zum 4:5 hatte der Halblinke bereits vier Treffer auf dem Konto. Dann durfte zweimal Linksaußen Silas Burstädt netzen, ehe wieder Tarner übernahm und einmal selbst traf und danach Kreisläufer Timon Lepper fand, der zum 5:9 netzte.

28 Minuten für 13 Tarner-Tore

Ahlens Trainer und Anschwitzer Felix Harbaum nahm fluchs seine Auszeit, doch mit einem möglichen Oberliga-Aufstieg vor Augen und acht Siegen in Folge strotzte Hörste nur so vor Selbstvertrauen und setzte sich weiter ab. Nach 18 Minuten deutete sich ein Debakel für die Hausherren an, als Tarner zur 8:16-Führung traf. Zehn Minuten später war mit dem 12:24 und Tarners bereits dreizehntem!! Tor fast schon alles klar. Immerhin gelang Hegemann bis zur Halbzeit noch das 14:24.

Auch nach der Pause spielte die TG wie aus einem Guss, Ahlen zeigte aber auch endlich, dass sie auf Grund ihres starken Angriffs zurecht auf Platz zwei der Liga stehen. Nach 43 Minuten erzielte Lepper eine 21:35-Führung der Gäste. Daraufhin trafen die Ahlener drei Mal in Folge zum 24:35. Zwei weitere Tarner-Treffer zum 24:37 schienen spätestens nach 48 Minuten die Entscheidung zu sein.

"Wir wissen, dass wir fett in der Verlosung sind."

Doch Ahlen ist hoch anzurechnen, dass sie sich nicht aufgaben. Mit einem schnellen 5:0-Lauf innerhalb von drei Minuten verkürzten die Gastgeber auf 29:37 und kamen sogar bis auf 32:38 durch Christopher Supenkamp vier Minuten vor Ende heran. Damit auf keinen Fall noch etwas anbrannte, übernahm Max Schäper Verantwortung auf TG-Seite und sorgte mit dem 32:39 endgültig für die Entscheidung. Tarner stellte im Übrigen mit 19 Toren ausgerechnet im Spitzenspiel einen Saisonrekord auf.

"Vorne haben wir viele gute Lösungen gefunden. Wir haben Ahlen nie wirklich rankommen lassen", freute sich Baier über die gute Leistung. Von einer Vorentscheidung im Aufstiegsrennen wollte er dennoch nicht reden. "Wir haben noch schwere Gegner und werden nicht immer einen vollen Kader haben. Wir wissen aber, dass wir fett in der Verlosung sind. So wie wir hier aufgetreten sind, ist es schwer uns zu schlagen", erklärte er und freute sich über 150 Hörster Fans, die die Reise nach Ahlen mitangetreten hatten und für ordentlich Stimmung sorgten.

Tore für Ahlen: Jan Hegemann (10), Christopher Supenkamp (6), Til-Colin Schmidt (3), Jan Holtmann (3), Jonas Horstmann (3), Alex Lauenstein (3/1), Robin Hohmann (2), Fiete Austermann (2/2), Colin Lorenz (1), Florian Danker (1)
Tore für Hörste: Silvan Tarner (19/6), Timon Lepper (6), Max Schäper (6), Silas Burstädt (5), Mika Kösters (3), Daniel Barrelmeyer (2).