Jubel in Albachten - "Trucki" bleibt 

von Christian Lehmann

(30.01.18) Nach einer hochintensiven ersten Saison inklusive Relegations-Drama mit Concordia Albachten läuft es in der zweiten Spielzeit von Trainer Jens Truckenbrod noch nicht rund. Elf Punkte Rückstand auf Tabellenführer SV Bösensell - das hatte sich der Titelfavorit anders vorgestellt. Dennoch wird der hochdekorierte Ex-Profi in Albachten geschätzt und verehrt.

Als beim Albachtener Trainingsauftakt am vergangenen Donnerstag offiziell verkündet wurde, dass "Trucki" auch in der kommenden Saison weitermacht, brandete in der Kabine Jubel auf. Nicht nur die Mannschaft, sondern auch Concordias Vorsitzender Jürgen Bergs ist richtig happy, dass der aus dem Baden-Württembergischen Singen stammende 37-Jährige im Juli ins dritte Jahr an der Hohen Geist geht. "Das ist eine absolute Sensation. Ich bin heilfroh, dass wir so einen Hochkaräter wie Trucki in Albachten halten konnten. In meinen Augen ist er der beste Amateurtrainer, die Münster zu bieten hat."

Imposante Vita

Die Sympathie, die Truckenbrod vonseiten des Vereins entgegengebracht wird, beruht auf Gegenseitigkeit. "Ich bin glücklich, dass es weitergeht", erklärt der Coach. "Der Weg ist noch nicht zu Ende, in Albachten passt es einfach."

Über mangelnde Erfahrung als Spieler kann sich Truckenbrod beim besten Willen nicht beklagen. Ausgebildet wurde der Mittelfeldspieler beim FC Rielasingen und beim FC Konstanz, ehe es ihn in die Jugendabteilung von Borussia Mönchengladbach zog. Später wechselte er zu den Sportfreunden Siegen, weitere Stationen waren der FC Schaffhausen in der Schweiz sowie Dynamo Dresden und Carl-Zeiss Jena. 2011 schloss er sich dem SC Preußen Münster an, wurde Publikumsliebling und Rekordspieler der 3. Liga (233 Einsätze/8 Tore). Zudem ist Truckenbrod 44-facher U-Nationalspieler.

Guter Ruf

Auch als Trainer hat sich Truckenbrod einen guten Ruf erarbeitet. Dass dem Übungsleiter auch Angebote von Klubs aus höheren Ligen vorlagen, weiß Bergs. Nach dem unglücklichen Scheitern in der Relegation hat Truckenbrod jedoch in Albachten noch nicht fertig. Zudem könne er den zeitlichen Mehraufwand in höheren Amateurfußball-Sphären aus beruflichen Gründen gar nicht stemmen, betont Truckenbrod. "Ich will erstmal weg vom bezahlten Fußball."

Trotz der eingangs erwähnten elf Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter schmeißt der Tabellensiebte die Flinte noch längst nicht ins Korn. Das hat Bergs bereits vor einigen Wochen betont. Truckenbrod ergänzt: "Wir sind zwar ein paar Punkte hintendran, aber wir wollen ein bisschen Druck machen und da sein, wenn die anderen straucheln."

Zwar ist Abdel Mouakit nach seinem Kreuzbandriss im Sommer und anschließend Komplikationen noch immer nicht wieder fit, auch Stürmer Souly Jassab fällt mit Knieverletzung bis auf Weiteres aus. Ein Winter-Neuzugang schürt jedoch Hoffnungen: Mirhat Atalan, in der Hinrunde noch für den SC Greven 09 aktiv, schließt sich der Concordia an. Der Mittelfeldspieler wohnt in Roxel und ist mit Albachtens Sechser Lukman Atalan verwandt. Nicht nur er, sondern die gesamte Mannschaft ist heiß, unter Truckenbrods Regie in der Rückrunde eine ähnlich rasante Aufholjagd hinzulegen wie in der Vorsaison.