"Wir übernehmen das jetzt"

Von Malte Greshake

(21.06.21) Auch die zweite Mannschaft von Eintracht Ahaus hat die Trainerfrage mit einer internen Lösung beantwortet: Für den scheidenden Coach Matthias Junk rücken zwei weitere "aktive" Spieler der Reserve ins Trainerteam auf. Neben Moritz Schniedertöns, der seine Funktion als spielender Co-Trainer behält, soll Julian Boonk als Cheftrainer fungieren. Mark Sander unterstützt die beiden dabei als weiterer Co-Trainer. Leider wird es wahrscheinlich aber nicht mehr dazu kommen, dass dieses Trio gleichzeitig auf dem Platz zu finden ist...

"Ich bin wohl der Einzige, der von uns noch spielen kann", meint Schniedertöns. Boonk will sich mehr das Trainerdasein konzentrieren und ob Sander nach seinem Achillessehnenriss noch einmal die Schuhe für Ahaus schnürt, steht auch noch in den Sternen. "Theoretisch könnte ich ja noch spielen", erklärt Boonk, der sich mit seinen 29 Jahren auch noch im optimalen Fußballeralter befindet. "Aber vielleicht ist es Zeit, dass ich für jüngere und fittere Spielen den Weg frei mache." 

Klare Rollenverteilung

Dass Boonk zusammen mit seinen guten Kumpels Schniedertöns und Sander nun seine allererste Trainerstation antritt, könnte für ihn nicht optimaler sein. Mit Schniedertöns schloss er zuletzt auch erfolgreich den Trainerschein ab - bis dann der Verein auf die Eigengewächse zutrat. "Wir kennen die Mannschaft ja, deswegen war es für alle eine perfekte Lösung", berichtet Schniedertöns. Die Freunde wissen aber auch, wie viel Verantwortung da auf sie zukommt. "Wir müssen uns schon beweisen", sagt Boonk. "Als Trainer müssen nun schon anders auftreten. Das wird eine Herausforderung."

Darüber, dass es in Zukunft aufgrund der Mannschaftsaufstellung Spannungen im Trainerteam geben könnte, macht sich Schniedertöns keine Sorgen. Die Rollenverteilung bei der Eintracht scheint abgeklärt zu sein. "Julian ist der Cheftrainer und ich ordne mich als Spieler unter", macht der defensive Außenbahnspieler klar. "Und wenn jemand Besseres auf meiner Position spielen soll, dann ist das so. Da sehe ich keine Schwierigkeiten." 

Endlich ein größerer Kader

Mit rund zehn A-Jugendlichen, die zur Vorbereitung in den Kader der Zweiten rücken, sehen beide zudem eine Menge Entwicklungspotential. In den vergangenen Jahren war ein solcher Zuwachs aus der eigenen Jugend nämlich nicht gegeben. Deswegen: "Im Gegensatz zur Vorsaison haben wir so einen viel größeren Kader", freut sich Schniedertöns. Zuletzt konnte die Reserve nämlich immer nur auf acht oder neun Spieler beim Training unter der Woche zurückgreifen. Auch schwächten Verletzungen den dünnen Kader immer wieder.

Unter diesen verbesserten Voraussetzung ist es bei der Zweiten nun das Ziel, dem Abstiegskampf Lebewohl zu sagen. In den vergangenen Saison landete die Eintracht-Reserve nach sieben Spielen mit drei Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. "Es wäre einfach schön, wenn man nicht bis zum letzten Spieltag zittern müsste", hofft Schniedertöns auf eine stabilere Saison. Und so sieht's auch sein Kompagnon Boonk: "Wir wollen einfach schnell das sichere Fahrwasser erreichen. Wir übernehmen das jetzt..."