Viele Wege führen nach Wessum

Von Malte Greshake

(19.05.21) "Was Union Wessum auszeichnet?" Da muss Jannik Witte, derzeitiger Kapitän und gebürtiger Wessumer nicht lange nachdenken. "Also der Verein zeichnet sich durch eine richtig große Fanbase aus. An den Spieltagen ist es immer rappelvoll - das ist schon etwas Besonderes." Da haben wir es. Fall abgeschlossen. Aber nein! So schnell kommen die Jungs von der Union nicht davon. "Unser Zusammenhalt in war schon immer groß", führt Witte weiter aus. Obwohl der 28-Jährige in seiner Laufbahn Stationen wie die SpVgg Vreden und SG Telgte aufweisen kann, führen alle Wege immer wieder zurück nach Wessum. 

Thomas Buddendick (32), der derzeit noch einen Kreuzbandriss auskuriert und auf ein Comeback im Sommer hofft, springt seinem Mannschaftskollegen zur Seite. "Wir können auf eine richtig gute Jugendarbeit setzen und haben eine tolle Anlage", sagt er. Auch in der Liga lief es in den vergangenen Jahren erfolgreich. In beiden Corona-Spielzeiten landete Union auf dem dritten Tabellenplatz. "Vor allem zeichnet die Liga ihre Unberechenbarkeit aus", erklärt Buddendick. "Vor einer Saison gibt es immer vier, fünf Favoriten und hinterher schlägt dann doch jeder jeden."

Ein Umbruch flattert ins Haus

Allerdings steht in Wessum in der nächsten Zeit ein kleiner Umbruch an. Alte Haudegen wie etwa Frank Rose verlassen den Verein. "Aus der Jugend können aber einige spannende Spieler nachrücken. Das wird schon eine interessante Zeit", glaubt Witte. Da der bisherige Coach Jan Temme aus beruflichen Gründen zurücktreten musste, waren die Union-Verantwortlichen gezwungen, auch einen neuen Trainer für die "Mission Umbruch" anzuheuern. Mit Izzet Günes haben sie dabei den passenden Mann gefunden.

"Ich komme ja aus Ahaus und wollte unbedingt wieder in den Kreis zurück", erklärt Günes, der seit 2017 die Erste von SuS Legden trainiert hatte und dort nun seine Zelte abbricht. "Das sind richtig kurze Wege und schöne Duelle in der Liga", meint er. Günes benötigte nicht lange, um sich nach den anregenden Gesprächen mit Wessums Sportlichem Leiter Oliver Schmalenstroth zu entscheiden. "Union ist eine top A-Liga-Mannschaft. Vielleicht hat in den letzten Jahren noch ein bisschen der letzte Punch gefehlt..." 

Hemling folgt Günes

Schmalenstroth konnte zudem für das Trainerteam mit Tobias Hemling noch eine richtige Granate verpflichten. "Tobias ist gebürtiger Wessumer und wird zu uns als spielender Co-Trainer kommen", so Schmalenstroth. Hemling (27) spielte bis zur C-Jugend bei seinem Heimatverein, ehe er zur SpVgg Vreden wechselte. Seit 2012 kickte der Defensivspieler dann für Eintracht Ahaus. Obwohl Hemling ohne Probleme noch in der Landesliga seine Runden drehen könnte, entschied er sich für Weg zurück in die Heimat.

"Ich habe natürlich noch viele Kumpels in Wessum und wusste, dass ich irgendwann wieder zurückgehe", berichtet uns Hemling. Seinen neuen Chefcoach lernte er kennen, als er noch in Vreden kickte. "Izzet war immer eine Mannschaft über mir. Zwar haben wir nie zusammengespielt, aber im Verein kennt man sich ja." So war dann zuletzt der Kontakt entstanden. "Eigentlich hatte ich mir die Arbeit als Trainer noch nicht so richtig vorstellen können." Doch Günes habe ihn überzeugt - und auf dem Feld wird sich Hemling ja trotzdem noch wiederfinden - "solange die Knochen halten..." Union hat Hemling als familiären Verein in Erinnerung. "Wenn dann auch noch 200 bis 300 Leute zu jedem Heimspiel kommen, hat das schon etwas", freut er sich auf die Begegnungen an der Südstraße. Alle Wege führen nach Wessum.