"Das war schon nicht so schlecht"

Von Malte Greshake

(25.04.22) Kann man da schon von einer Vorentscheidung im Rennen um den Aufstieg sprechen? Im Duell gegen einen direkten Konkurrenten haute der ASC Schöppingen an diesem Spieltag nämlich richtig einen raus. Womit sich das Team von Raphael Figueiredo eben eine beste Ausgangslage für die verbleibenden Spieltage erarbeitete. Weiter unten in der Tabelle konnten die abstiegsgefährdeten Teams keinen richtigen Befreiungsschlag landen. Zudem ist Fortuna Gronau mittlerweile auch in dieser Verlosung mit dabei. Damit hätte man nicht unbedingt rechnen können...

Quickies, der 24. Spieltag

SuS Stadtlohn II - Union Wessum 1:2 (0:1)
Ein echt gutes Spiel seiner Mannschaft hatte Wessums Coach Izzet Günes gesehen. Denn bereits nach wenigen Minuten in der Partie hatte sein Bruder Bugra die Gäste auch schon in Führung gebracht: Nach einem feinen doppelten Doppelpass mit Simon Gesing vollendete der Union-Stürmer per Lupfer (3.). Allerdings stellten sich danach bei den Wessumern bis zur Halbzeit Ladehemmungen ein. Und nach dem Seitenwechsel bekamen die Gäste dann gar kalte Füße! Eine gute Viertelstunde drückten da nämlich plötzlich die Hausherren - und kam in dieser Phase auch prompt durch einen Treffer von Miguel Berthues zum Ausgleich (48.). Und als hätten die Wessumer diesen Hallo-wach-Moment gebraucht, nahm die Günes-Elf im Anschluss wieder das Heft in die Hand: Jannik Witte setzte schließlich mit einem überragenden 30-Meter-Pass Gugra Günes in Szene, der die Seinen wieder in Führung brachten (65.). Weil sich Wessum danach weiterhin im Angriff einfach zu unentschlossen anstellte, blieb es bei dem knappen Ergebnis. Und Union-Schnapper Johannes Termathe bewahrte sein Team dann kurz vor Schluss noch einmal davor, nur mit einem Punkt nach Hause zu fahren, und fischte einen Stadtlohner Distanzschuss aus dem Winkel (80.). "Das war sicher kein Sommerkick und wir haben 75 Minuten ein echt gutes Spiel gemacht", zeigte sich Coach Günes zum Schluss zufrieden. 
Tore: 0:1 B. Günes (3.), 1:1 Berthues (48.),
1:2 B. Günes (65.)

FC Ottenstein - SC Südlohn 1:5 (0:1)
Das klare Endergebnis sprach dann zum Schluss schon seine eigenen Sprache. Trotzdem fiel die Analyse von Südlohns Coach Jörg Krüchting nach dem Schlusspfiff nicht so aus, wie man sie vielleicht erwartet hätte. "Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir grottenschlecht", nahm er kein Blatt vor dem Mund. Zwar brachte Nils Sterken die Gäste mit einem Heber aus 30 Metern in Führung (14.), bis zur Halbzeit hätten die Ottensteiner aber durchaus auch gerne zwei, drei Törchen erzielen können. Nach dem Seitenwechsel machte sich dann bemerkbar, dass Ottensteins Keeper Husni Zein keinen guten Tag erwischt hatte: Ein Rückpass von Louis Berthues rutschte dem Schnapper unter dem Fuß hindurch (62.) und nachdem Sterken auf 3:0 erhöht hatte (63.), sah Zein auch beim einem Freistoß von Robin Volks auch nicht gut aus (68.). Aber sei's drum - so einen rabenschwarzen Tag kann jeder mal erwischen. "Wir haben die Fehler des Gegners gut ausgenutzt und wollten dann auch einfach nur irgendwie die drei Punkte holen", so Krüchting noch, der selbst vor dem Ende noch einen Treffer hinzusteuerte.
Tore: 0:1 Sterken (14.), 0:2 Berthues (62./ET),
0:3 Sterken (63.), 0:4 Volks (68.),
0:5 J. Krüchting (85.), 1:5 Wissing (86.)

RW Nienborg - Eintracht Ahaus II 2:4 (0:2)
Da hatten die Gäste von Eintracht Ahaus II schon kuriose Minuten überstehen müssen: Nachdem Pascal Krieger die Gäste mit zwei Treffer zunächst in eine beste Ausganslage gebracht hatte (26./51.), bekam die Truppe von Julian Boonk nach der Halbzeit erst einen Handelfmeter gegen sich gepfiffen, bevor kurz darauf noch ein Foulelfmeter dazukam: Beide Strafstöße nutzte Nienborgs Julian Baving aus (55./62.), um den Gleichstand wiederherzustellen. Tja, und danach machte sich eben bemerkbar, welche Mannschaft im Abstiegskampf steckt und welche eben nicht. Denn die Ahauser blieben ganz cool - Mark Sander (74.) und Marco Demuro (90.+2) machten den Sieg letztendlich klar. "Auch nach den Gegentreffern sind wir nicht nervös geworden und haben uns nicht aus dem Konzept bringen lassen", hielt Boonk zum Schluss fest. "Es gab schon Phasen in der Saison, in denen wir mehr Probleme mit solchen Rückschlägen gehabt hätten. Jetzt wissen wir aber eben, dass wir jederzeit in der Lage sind, zurückzuschlagen."
Tore: 0:1 Krieger (26.), 0:2 Krieger (51.),
1:2 Baving (55./HE), 2:2 Baving (62./FE)
2:3 Sander (74.), 2:4 Demuro (90.+2)

ASC Schöppingen - FC Vreden 5:0 (2:0)
Wie nennt man das, wenn der Spitzenreiter einen Verfolger so deutlich abfertigt? Ein Machdemonstration. Denn der ASC Schöppingen ließ an diesem Sonntag die Muskel spielen. Jeden individuellen Fehler der Gäste nutzte die Truppe von Spielertrainer Raphael Figueiredo aus: Niclas Teuber (31.) und "Figu" (32.) brachten den Primus schon im ersten Durchgang auf die Siegerstraße. Sowieso kontrollierten die Hausherren die Partie auch danach nach Belieben. Vor allem die Führung hatte dem ASC die nötige Sicherheit gegeben. Nach dem Seitenwechsel sorgte dann Sebastian Bakenecker mit einem Kopfball-Doppelschlag frühzeitig für die Vorentscheidung (50./53.). Bis Hendrik Deitert kurz vor Schluss das Ergebnis noch weiter in die Höhe trieb (88.). "Auch wir hätten so ein Ergebnis gegen einen direkten Konkurrenten nicht erwartet", freute sich Figueiredo hinterher über die konzentrierte Leistung seiner Mannschaft. "Das war schon überragend, wie auch die Bank die ganze zeit mitgefiebert hat. Das war schon nicht so schlecht." Für Vreden-Coach Kai Erning war später auch eindeutig, wieso die Vredener an diesem Tag keine Chance gehabt hatten: "Besonders unsere Leichtsinnigkeiten waren der Knackpunkt. Vorne hat uns die Durchschlagskraft gefehlt und am Ende dann auch die Körner."
Tore: 1:0 Teuber (31.), Figueiredo (32.),
3:0 Bakenecker (50.), 4:0 Bakenecker (53.),
5:0 Deitert (88.)

FC Oeding - Fortuna Gronau 4:1 (1:0)
Das hatten sich die Jungs von Fortuna Gronau in der Rückrunde auch anders vorgestellt: Nach der klaren Niederlage beim FC Oeding ist das Team von Carsten Minich nämlich ziemlich weit unten in die Tabelle reingerutscht. Obwohl Luca Fromm für die Hausherren bereits nach wenigen Minuten das 1:0 erzielt hatte (6.), waren die Gäste zunächst noch gut drin. Weil es mit einem eigenen Treffer aber nicht hinhaute und Daniel Bröring nach der Halbzeit auf 2:0 stellte (51.), gingen die Fortuna-Köpfe irgendwann herunter. Spätestens nach dem Treffer von Guido Vierhaus (58.) war die Sache an diesem Tag durch. Da half nämlich nicht mehr der Anschlusstreffer von Hatem Piso (60.), weil das letzte Wort an diesem Tag Pascal Haddick gehörte (82.). "15 gute Minuten reichen dann einfach nicht", hielt Minich später fest. "bei einem 1:4 gibt es dann auch nicht viel schönzureden. Es wird Zeit, dass wir langsam mal wieder punkten."
Tore: 1:0 Fromm (6.), 2:0 Bröring (51.),
3:0 Vierhaus (58.), 3:1 Piso (60.),
4:1 Haddick (82.)