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Kreisliga A1 - Doppelpass

Simon Peters-Kottig vom FC Epe II erlebte ein denkwürdiges Spiel. Foto: Renger

Der Torwart, der im Schweinehaufen verschwand


Von Malte Greshake

(14.03.23) Das war kein gewöhnlicher Sonntag für Simon Peters-Kottig. Eigentlich ist der gute Mann Torwart bei FC Epe II - was er wahrscheinlich auch bis zum seinem Karriereende bleiben wird. Am vergangenen Spieltag stahl sich der 24-Jährige beim Spiel gegen Eintracht Ahaus kurz vor Schluss allerdings noch einmal nach vorne. Seit Team lag zu diesem Zeitpunkt mit 1:2 hinten. Aber dann kam Peters-Kottig bei einer Ecke herangerauscht und köpfte wuchtig zum 2:2-Endstand ein. Eine geile Geschichte. Mit uns hat er über dieses verrückte Spiel gesprochen und offenbart, welches Wort es anscheinend noch als eine Alternative für eine Jubeltraube gibt.

Moin Simon! Wie oft warst du eigentlich schon am Kopfballpendel?
Peters-Kottig: (lacht) Noch nie! So etwas gibt es bei uns am Sportplatz in Epe nicht. 

Du bist also ein Naturtalent?
Peters-Kottig: Tatsächlich habe ich immer ein wenig herumgeflachst, dass ich mal vorne eingesetzt werden soll. Ganz witzig: Am vergangenen Freitag ist unser Training wegen des Schneefalls ausgefallen. Dann saß ich aber trotzdem mit einem Kollegen von mir, Frederic Herking, in der Kabine. Mit ihm habe ich überlegt, wie wir es an diesem Sonntag machen sollen, weil wir gerade arge Personalprobleme haben. Zu dem Zeitpunkt waren wir nur zehn, elf Mann. Er meinte zur mir, dass wir "Paga" (Paul Paganetty, Ersatztorhüter der ersten Mannschaft, d. Red.) ins Tor stellen sollen und ich stattdessen vorne reingehe. Daraufhin habe ich gesagt, dass dann Tore garantiert sind...

Mit Ansage also. Bist du denn jemand im Training, der auch schon mal in den Spielformen mitspielt?
Peters-Kottig: Nein, überhaupt nicht... 

Wenn du nur deinen Kopf brauchst, reicht das ja auch. War das am Wochenende denn dein erstes Tor in den Senioren?
Peters-Kottig: Seitdem ich Torwart bin, ja. In der E-Jugend habe ich aber tatsächlich noch einige Tore geschossen. Damals war ich schon relativ groß und hatte einen guten Schuss. Als es dann in der D-Jugend allerdings aufs große Feld ging, war damit jedoch Schluss. Dann hat meine Mannschaft einen Torwart gesucht. Und so bin ich eben im Tor gelandet.

Also steckt dir das Toreschießen anscheinend doch im Blut.
Peters-Kottig: Wenn man das so sagen kann (lacht). Zumindest auf zugegebenermaßen mäßigem Niveau in der E-Jugend hat das geklappt.

Beschreib uns nochmal die Szene vom Sonntag.
Peters-Kottig: Das hat angefangen mit einem Freistoß aus dem Mittelfeld. Zu dem Zeitpunkt bin ich auch schon vorne gewesen. Aus dem Freistoß wurde aber nichts und Ahaus hat ihn zunächst abgewehrt. Daraus ist dann die Ecke entstanden. Philip Ravers hat den Ball dann punktegenau hereingebracht. Ich stand ziemlich mittig vor dem Tor und habe das Ding dann einfach reingeköpft.

Das ist ja immer die Lieblingsfrage der Sportjounalisten: Was ging dir in dem Moment durch den Kopf, als der Ball im Netz eingeschlagen ist?
Peters-Kottig: Ich habe gar nichts gedacht. Ich bin einfach zum Jubeln rausgerannt und alle sind auf den Schweinehaufen draufgesprungen (lacht). 

Schweinehaufen, aha! Vor allem ist das jetzt auch richtig peinlich für deine Mitspieler, die noch nicht getroffen haben.
Peters-Kottig: Allerdings...

Gab's nach dem Spiel denn ein paar mehr Bierchen also sonst? Auch wenn ihr durch dein Tor "nur" unentschieden gespielt habt.
Peters-Kottig: Das lief ganz human ab. Wir sind noch zum Spiel der ersten Mannschaft gefahren und haben zugeschaut. Da haben ein paar Spieler von uns noch ausgeholfen. Ansonsten war es aber ein ganz normaler Sonntag. 

Auch wenn das Spiel jetzt eine verrückte Geschichte war, kann man grundsätzlich schon festhalten, dass ihr in dieser Saison wesentlich stabiler auftretet. Woran liegt das?
Peters-Kottig: Dadurch, dass wir jetzt Orhan Boga als Trainer haben, spielen wir ein wenig anders als noch in der letzten Saison. Wir agieren mutiger und offensiver. Durch Nachrücker aus der Jugend ist unser Kader zudem ein wenig breiter geworden. Insgesamt haben wir eine hohe Trainingsbeteiligung und auch ein sehr gutes Klima innerhalb der Mannschaft. Deswegen sind wir erfolgreicher.

Besonders euer neuer Coach scheint ein Faktor zu sein. Er lobt euch als Mannschaft auch immer in höchsten Tönen, wenn wir mit ihm sprechen.
Peters-Kottig: Auf jeden Fall. Orhan ist ein sehr organisierter Trainer. Von ihm bekommen wir ganz klare Anweisungen. Er weiß über jeden Gegner genaustens Bescheid. Das macht ihn als Coach aus. 

Am kommenden Wochenende trefft ihr nun auf GW Lünten. Im neuen Jahr wartet ihr zudem immer noch auf den ersten Sieg. Wie klappt das endlich?
Peters-Kottig: Wir müssen mutig spielen und die Tore vorne machen. Daran haperte es in der letzten Zeit doch schon häufiger. Ich kann ja nicht immer vorne sein (lacht)! Dann müssen wir gucken, wie wir personell aufgestellt sind. Es kommen auf jeden Fall wieder ein paar Leute zurück. Aus diesem Grund bin ich auch guter Dinge dass es mal wieder mit einem Sieg klappt. Lünten ist ja unser Tabellennachbar. In der Tabelle wollen wir uns von ihnen wieder distanzieren.

Und im Notfall hältst du einfach wieder die Birne rein...
Peters-Kottig: Im Notfall bin ich auf jeden Fall wieder da!

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