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Chris Harmeling hatte keinen Bock mehr auf Torwart. Einzig andere Option: Stürmer. Foto: Lehmann

Früher Torwart, heute Tormaschine 


von Jakob Hehn

(30.03.23) Also das ist wirklich mal 'ne Story. Chris Harmeling spielt seit dem Sommer in Oedings erster Mannschaft und hütet dort nicht das Tor, wie er es in jüngeren Jahren immer tat, nein, er spielt Stürmer. Und das durchaus erfolgreich. In 22 Saisonspielen knipste er stolze 25 Buden. Irre! Vergangene Saison machte er sich als Stürmer aufmerksam, als er in Oedings zweiter Mannschaft die Kreisliga D überrollte.

"Ich hab mir einfach gedacht, dass ich vorne spielen will. Das hat auf Anhieb gut geklappt", sagt Harmeling und lacht. Das hat er sich einfach so gedacht. Was ein Typ. Zur Rückrunde stieg er "just for fun" ein und schoss bis zum Sommer über 20 Tore. "Der Kader der ersten Mannschaft war vor der Saison knapp besetzt. Vor dem ersten Vorbereitungsspiel wurde ich gefragt, ob ich aushelfen könnte", berichtet der Knipser über den ersten Kontakt mit der Erstvertretung. Der FC lag im Testspiel gegen die Reserve der SpVgg schon 0:4 hinten, als Harmeling in der 60. Spielminute eingewechselt wurde. Ein Tor erzielten die Oedinger aber noch. Und das machte natürlich der ehemaligen Keeper.

Als Schnapper in der Westfalenliga

Die Lust am Fußballspielen hatte Harmeling aber schon immer. "Ich war immer der eher mitspielende Torwart und war auch nicht ganz so schlecht am Ball. Das Torwartspiel von Manuel Neuer fand ich immer sehr interessant", verrät der 32-Jährige. Direkt nach der Jugend ging's für ihn zum SuS Stadtlohn in die Westfalenliga. Dort blieb er zwei Jahre, konnte sich dort aber nicht als Stammtorhüter durchsetzen. Er wechselte zurück nach Oeding, bekam aber nach innerhalb der Saison ein Angebot der SpVgg Vreden. Wieder ging's in die Westfalenliga. In seinem ersten Jahr ergatterte er sich dann noch seinen Stammplatz und stand vier Jahre zwischen den Vredener Pfosten. 

Toreschießen war für Harmling aber selbst als Torwart kein Fremdwort. Sowohl in Oeding als auch in einer Saison für Vreden war er der erste Elfmeterschütze. "Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, wie das zustande kam. Ich habe auf jeden Fall mal den Elferkönig gewonnen und wollte auch die Strafstöße schießen", erzählt der Bauleiter. Dadurch kam er bis auf zehn Saisontore. "Einmal habe ich auch vorbei geschossen. Weil der Torwart den Ball ja nicht gehalten hatte, hatte ich aber ein wenig Zeit, wieder zurückzulaufen", sagt Harmeling und lacht. Das sind ja richtige Hans-Jörg Butt Vibes.

Rücktritt und Wiederanfang in Oeding

Nach seiner Zeit in Vreden ging's wieder zurück nach Oeding, ehe der ehemalige Zimmermann 2019 kürzer trat und dem Fußball eine Pause gab. "Ich habe geheiratet und gebaut, da war nicht mehr so viel Zeit", erklärt Harmeling. Zum Jahreswechsel 2021/22 packte ihn dann aber wieder die Lust und er schloss sich seinem Heimatverein FC Oeding wieder an. Wie es von der zweiten in die erste Mannschaft ging, wisst ihr ja bereits.

Am Wochenende duelliert sich der Torjäger mit seiner Mannschaft im Topspiel gegen Union Wessum. Die Stimmung innerhalb des Teams ist aufgrund der jüngsten Erfolgswelle natürlich überragend. "Wir sind 'ne richtige Einheit. Inzwischen spielen wir auch mit einem gewissen Selbstverständnis und der nötigen Ruhe", sagt Harmling. Und Angst hat vor dem bevorstehenden Topspiel keiner. "Wir müssen uns als Erster vor niemandem verstecken. Wir spielen unseren Stiefel durch und wenn, dann muss sich Wessum auf uns einstellen", meint der Stürmer selbstbewusst. 

Anschwitzen, der 23. Spieltag

Fortuna Gronau - FC Vreden (Sonntag, 15 Uhr)
Joa, beide Mannschaften sind nicht so in Form. Sowohl Gronau als auch Vreden gewannen im Jahr 2023 noch kein Spiel. Gerade der FC hängt seinen Erwartungen hinterher. Gegen die Abstiegskandidaten aus Graes und Ammeloe verloren die Jungs von Kai Erning jeweils mit 0:2. Das Spiel der Gronauer wurde verlegt und lieferte die Woche davor eine ordentliche Partie gegen den Spitzenreiter FC Oeding ab. Trotzdem unterlagen die Hausherren mit 0:2. Beide stehen also im Zugzwang. Die Fortunen wahrscheinlich noch mehr, da die Hausherren langsam aber sicher in den Abstiegssog hineingeraten.
Heimspiel-Tipp: Vreden kriegt den Arsch hoch - 1:4
Harmeling: Vreden war immer 'ne gute Mannschaft. Man fragt sich, warum die keine größere Rolle um den Aufstieg spielen - 1:2 

SuS Stadtlohn II - TuS Wüllen (Sonntag, 15 Uhr)
Wie wir seit zwei Wochen wissen, kann der TuS Wüllen doch noch gewinnen. Aufgrund diverser Spielverlegungen bestritt die Mannschaft von Franko Demuro erst zwei Spiele in der Rückrunde. Da kommt also einiges in den nächsten Wochen auf sie zu. Die Stadtlohner schweben gerade auf der so dringend benötigten Erfolgswelle. Dennoch sagte SuS-Coach Stephan Weise: "Jetzt dürften es auch mal drei Punkte sein." Mit drei Unentschieden aus den vergangenen drei Partien geht's ins Spiel gegen den TuS. Man darf aber nicht vergessen, dass die Stadtlohner unteranderem gegen Oeding und die Zweitvertretung von Vorwärts Epe spielten.
Heimspiel-Tipp: Stadtlohn ist weiter im Rausch und stoppt die kurze Euphoriewelle der Wüllener - 3:1
Harmeling: Mit dem neuen Trainer haben die Stadtlohner 'nen guten Lauf. Am Wochenende haben wir ja gegen die gespielt, da sind die als geschlossene Mannschaft aufgetreten - 2:1 

Union Wessum - FC Oeding (Sonntag, 15 Uhr)
"Das wird schon 'ne enge Kiste. Wir haben aber bis auf das Spiel gegen Südlohn jedes Auswärtsspiel gewonnen", sagt Oedings Trainer Guido Rave vor dem Topspiel gegen Union Wessum. Es ist das Spitzenspiel, auf das die ganze Liga schaut. Der Tabellendritte bittet den Tabellenführer zum Tanz. Mit einem Sieg würden die Unioner mit dem FC gleichziehen. Man, wird das spannend. Ein ganz besonderen Blick wird sicherlich der SC Südlohn - steht zur Zeit auf Platz zwei - werfen. Deren Wunschergebnis ist wahrscheinlich ein maues 0:0.
Heimspiel-Tipp: Das wünschen wir uns natürlich nicht. Es wird packend und offensiv. Das glücklicheres Ende haben die Gäste - 2:4
Harmeling: 1:3 - Mir ist es egal, wer trifft.

ASV Ellewick - Vorwärts Epe II (Sonntag, 15 Uhr)
Aus Ellewicker Sicht geht's Gott sei Dank geht's wieder auf Rasen. "Wir wollen unsere Serie ausbauen. Temelkov ist immer gut drauf, da müssen wir aufpassen. Aber die müssen ja auf unsere Wiese", sagt Ellewicks Coach Thomas Ring vor der Begegnung mit der Reserve von Vorwärts Epe. Rasenplätze lägen dem ASV mehr als diese hochmodernen Kunstrasenplätze. Auf Aleksander Temelkov müssen die Hausherren aber dennoch aufpassen, obwohl er vergangene Woche ausnahmsweise mal nicht traf. Die Ellewicker Serie, von der Ring sprach, geht schon seit dem Jahreswechsel. Ihr erinnert euch? Inzwischen sind's sechs Spiele, die die Hausherren ungeschlagen sind.
Heimspiel-Tipp: Ellewick und Naturrasen. In der Biologie würde man von einer Symbiose sprechen - 1:0
Harmeling: Beide sind nicht so schlecht drauf, Epe gewinnt aber aufgrund deren Offensive - 1:3

SF Graes - FC Epe II (Sonntag, 15 Uhr)
Für beide Mannschaften gab's vorige Woche eine Niederlage. Gerade die Zweite vom FC Epe hat offensiv so ihre Probleme. Amandip Singh hilft zur Zeit in der Ersten aus und Robert Hinkelmann kugelte sich vor einigen Wochen die Schulter aus. "Gegen Graes wird's noch ein ticken schwieriger als Ellewick. Ich gehe davon aus, dass die noch tiefer stehen und noch mehr auf Konter lauern werden", sagt Epes Coach Orhan Boga. Genau damit kam seine Mannschaft vergangene Woche nicht klar.
Heimspiel-Tipp: Epe ist diesmal kaltschnäutziger vor der Kiste - 0:2
Hamrling: 1:1

SC Südlohn - GW Lünten (Sonntag, 15 Uhr)
Lesen die in Südlohn dann auf der Bank nur den Liveticker von Wessum gegen Oeding? Wir haben beim SCS nicht nachgefragt, aber die Antwort würde wahrscheinlich lauten: 'Wir konzentrieren uns auf unser Spiel.' Das ist auch richtig so. GW Lünten ist nämlich kein Selbstläufer. Irgendwie sind die Gäste nämlich so 'ne Wundertüte. Ob die Grün-Weißen ihre Chancen am Sonntag nutzen oder nicht, kann wirklich niemand sagen. Das ist wie beim Roulette. Rot oder Schwarz - keine Ahnung. Obwohl es ja in Fachkreisen heißt: Alles auf Rot. Wir schweifen ab...
Heimspiel-Tipp: Der SCS bleibt ganz abgezockt - 4:1
Harmeling: Südlohn hat leider ne sehr gute Qualität - 3:1

Ammeloe - Eintracht Ahaus II (Sonntag, 15 Uhr)
Entscheidende Tage und Wochen, die die Ammeloer jetzt vor sich haben. Heute, am Donnerstagabend geht's ins Nachholspiel gegen den direkten Konkurrenten TuS Wüllen. Drei Tage später wartet mit der Zweitvertretung von Eintracht Ahaus der nächste Konkurrent im Kampf gegen den Abstieg. Die Mannschaft von Julian Boonk taumelte in den vergangenen Wochen Richtung Tabellenkeller. In der Rückrundentabelle steht die Eintracht mit zwei Punkten auf dem letzten Platz. Zum Vergleich: Die Sportfreunde belegen mit Platz neun einen soliden Mittelfeldplatz.
Heimspiel-Tipp: Ammeloe ist gut drauf - 1:0
Harmeling: Die neuen Trainer haben wieder Leben in die Mannschaft gehaucht - 2:1

Eintracht Stadtlohn - SuS Legden (Sonntag, 15 Uhr)
So ganz hat sich der SuS Legden noch nicht vom Aufstiegskampf verabschiedet. Gewinnen die Gäste die beiden Nachholspiele sind's immerhin nur noch sechs Punkte Abstand auf den Tabellenersten. Die Niederlage vorige Woche gegen den SC Südlohn und das Remis gegen Lünten haben die Legdener ein wenig aus dem Tritt gebracht. Mit den Stadtlohner wartet nun aber wieder eine Mannschaft aus der unteren Tabellenregion auf die Gäste. Das Hinspiel lässt zudem auf ein heißes Duell schließen. 5:4 gewannen da die Jungs von Mike Börsting.
Heimspiel-Tipp: Klare Nummer - 0:3
Harmeling: Offensiv ist Stadtlohn brutal stark, defensiv aber sehr anfällig. Legden war für mich eine der stärksten Mannschaften der Liga - 1:3

Nachholspiele am Donnerstagabend

FC Vreden - SC Südlohn (19 Uhr)
SuS Legden - SF Graes (19 Uhr)
Union Wessum - SuS Stadtlohn (19 Uhr)
TuS Wüllen - SF Ammeloe (19.30 Uhr)



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