Aufbruchstimmung im Adlerhorst

Von Malte Greshake

(31.05.21) Auch zu Beginn dieser Woche haben wir es mit einem Verein zu tun, der ein Eigengewächs mit Nestgeruch als Trainer für kommende Aufgaben präsentiert. Aber Moment... Bei Adlern wird das Nest "Horst" genannt? Da haben wir uns wohl wieder für cleverer gehalten, als wir in Wirklichkeit sind.... Wie auch immer, DJK Adler Buldern baut ab der kommenden Saison auf einen Coach, der den Verein ganz gut kennen sollte. Bereits vor zwei Jahren ist Alexander Möllers von den Sportfreunden Merfeld nach dort vier Jahren als Spielertrainer zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. In Buldern sollte Möllers zunächst dem damaligen Chefcoach Andre Hörsting als spielender Co-Trainer unter die Arme greifen. Zumindest die Bezeichnung "spielender" hatte sich dann jedoch schnell erledigt.

Im ersten Pflichtspiel der Saison riss sich Möllers nämlich das Kreuzband im Knie. "Auch der Knorpel hat etwas abbekommen." An Kicken war nicht mehr zu denken - Humberg blieb seinem Team an der Seitenlinie aber erhalten. Nachdem Hörsting seinen Abschied erklärt hatte, war Möllers bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen. Und nach den beiden durchwachsenden Corona-Spielzeiten mit Platzierungen im Mittelfeld sind die Adler wieder voller Tatendrang. "Wir müssen schauen, dass es wieder bergauf geht", meint Möllers. "Die letzte Zeit haben wir ganz schön verschlafen."

Weg von der Stagnation

Vor einigen Jahren war Buldern noch deutlich ambitionierter unterwegs. In der Saison 2016/17 - nach dem Triumph über Concordia Albachten in der Relegation - gelang dem Team der Aufstieg in die Bezirksliga. Dort hielten sich die Adler für zwei Jahre, ehe sie wieder hinunter in die Kreisliga stürzten. "Jetzt stagniert es gerade bei uns", berichtet Möllers, der es aber für vermessen hält, nach den vergangenen Jahren über einen Aufstieg zu sprechen. "Zudem haben wir nicht den breitesten Kadern", gibt der Coach zu Bedenken. "Für eine erfolgreiche Saison müssten schon alle fit bleiben." Ins obere Tabellendrittel schielt Möllers aber schon. "Man wird ganz schnell sehen, wofür es reicht."

Auch Nils Humberg, der seit der Jugend fast ohne Unterbrechung für sein Buldern kickt, bleibt angesichts der jüngeren Vergangenheit realistisch. "Natürlich hat man schon den Traum, irgendwann in die Bezirksliga zurückzukehren", meint der 29-Jährige. "Das war schon eine geile Zeit." Im Kader seines Teams sei das Fundament für höhere Aufgaben auf jeden Fall gegeben. "Wir haben eine gute Mischung aus Talenten und erfahrenen Spielern." Und wer weiß schon, was passiert, sollten die Adler zu Beginn der Saison eine Siegesserie starten...

Der heilige, kleine Freitag

Auf seinen Verein und sein Team angesprochen, kommt Humberg schnell ins Schwärmen. "Wir sind eingeschworene Jungs" frohlockt der Mittelfeldspieler. "Ich spiele hier mit Kollegen zusammen, mit denen ich schon zehn Jahren in der Ersten kicke. Das macht das Ganze schon aus." Heilig sei in Buldern zudem das Abschlusstraining am Donnerstag. "Der Donnerstag wird bei uns der kleine Freitag genannt", so Humberg. "Da wird das Wochenende mit ein paar Bierchen eingeläutet."

Dass die kommenden Spielzeiten unter der Führung von Möllers erfolgreich werden, davon ist Humberg mehr als überzeugt. "Alex kenne ich schon, seit ich bei den Senioren spiele. Und wir hatten immer viel gemeinsam." Doch nicht nur das: "Als er bei SF Merfeld war, hat er mich dorthin geholt." Ein halbes Jahr kickte Humberg unter Möllers beim Bezirksligisten, bevor er wieder nach Buldern zurückkehrte. "Ohne die alten Kollegen war das nicht das Wahre", gibt er zu. Für die Zukunft wünscht sich der Mittelfeldspieler jetzt vor allem eins: "Wir müssen wieder dahin kommen, dass die Gegner Angst vor uns haben." Also frei nach dem Motto: Die Adler kommen...!