Weiter für Verwunderung sorgen

Von Malte Greshake

(23.06.21) "Lieber zu hoch greifen, als zu wenig erwarten." Genau dieses Motto führte Ahmed Ibrahim mit seinem Amtsantritt in der vergangenen Spielzeit beim DJK Rödder ein. Im Jahr zuvor gelang Rödder noch der Aufstieg in die Kreisliga A - und mit der Hilfe von Ibrahim startete DJK dann ordentlich durch. Nach sieben Partien kam der Coach mit seiner Truppe auf vier Siege und drei Niederlagen. Mit dem coronabedingten Abbruch hieß das Platz sechs für Rödder. Für den ganzen Verein war das ein Anfang, der richtig Lust auf mehr gemacht hat.

"Der Schritt hierhin hat sich auf jeden Fall gelohnt", meint Ibrahim. Nach Spielertrainer-Stationen bei TSG Dülmen II und SW Holtwick hatte er als Coach vor seinem Engagement in Rödder zunächst noch berufsbedingt ein Jahr Pause eingelegt. Dann trudelte bei ihm die Anfrage vom DJK ein. Nach guten Gesprächen war dann alles ganz schnell klar. "Das ist ein top Verein, bei dem ein Rad ins andere greift", schwärmt Ibrahim von seiner neuen fußballerischen Heimat. Und auch sportlich lief es, wie schon erwähnt, mehr als zufriedenstellend.

Ibrahim ganz pragmatisch

"Natürlich kann man diese kurze Saison schwierig beurteilen, aber wir haben in der Liga schon ordentlich für Verwunderung gesorgt", wagt der Coach eine Einschätzung. Doch Ibrahim ist sich auch bewusst, dass der Aufsteiger noch konstantere Leistungen abliefern muss. "Das müssen wir tatsächlich noch besser machen", weiß er zumindest, woran beim DJK noch gearbeitet werden kann. Zudem hofft Ibrahim, dass er noch einmal persönlich auf dem Feld zum Erfolg beitragen kann. Doch nach einem Kreuzbandriss, den er sich vor anderthalb Jahren zugezogen hat, kämpft er sich gerade noch zurück. "Vielleicht kann ich in der Rückrunde noch ein paar Spiele machen", hofft der Coach. Wir drücken auf jeden Fall die Daumen...

Den Fußball, den Ibrahim in Rödder spielen lässt, bezeichnet der Übungsleiter übrigens als "erfolgsorientiert". Ein pragmatischer Ansatz also: "Wir wollen schon ordentlich hinten herausspielen", erklärt der 33-Jährige. "Aber im Fußball geht's nun einmal um das Gewinnen." In den richtigen Situationen kann es für ihn auch ruhig einmal die lange Fackel nach vorne sein. Und für die kommende Spielzeit hat sich Ibrahim mit seiner Truppe auch wieder richtig etwas vorgenommen. "Natürlich muss man als Aufsteiger immer von Spiel zu Spiel gucken", bleibt er dabei auch realistisch. "Ein einstelliger Tabellenplatz kann es aber schon werden."

Eine junge und wissbegierige Truppe

Zu der gleichen Einschätzung kommt auch Frederick Kellerhaus. Und dieser Kellerhaus muss es wissen: Das DJK-Urgestein ist nämlich nicht nur als knallharter Innenverteidiger in der Rödder Hintermannschaft bekannt, sondern auch als Obmann im Verein für die ganze Seniorenabteilung verantwortlich. "Ich habe mich schon immer im Verein engagiert", berichtet der 30-Jährige. "Und als es auf dieser leitenden Position eng wurde, habe ich das halt übernommen." Eben auch ganz pragmatisch.

Die wenigen Spiele der vergangenen Saison kann Kellerhaus so auch unaufgeregt einschätzen. "Die Qualität ist bei uns vorhanden", sagt er. "Man hat gesehen, dass wir zurecht aufgestiegen sind." Für ihn ist vor allem auch sein Trainer ein Faktor für diesen schmackhaften Beginn. "Ahmed ist ein erfahrener Coach, der unsere junge und wissbegierige Mannschaft erreicht", erläutert er. "Bei uns sind viele im Team, die jahrelang in der B-Liga gespielt haben, und noch nicht so viel Erfahrung besitzen." Trotzdem ist er zuversichtlich, dass sein DJK auch in der nächsten Spielzeit voll aufdreht. Denn wir wissen ja mittlerweile: "Lieber zu hoch greifen, als..."