Die Ibrahim'sche Fußballphilosophie

Von Malte Greshake

(21.07.21) Zuletzt dreimal Bezirksliga und nun am gestrigen Abend gegen SuS Hochmoor: DJK Rödder hatte sich zum Start der Vorbereitung ordentlich etwas vorgenommen. Die Testspiele gegen ebenjene Bezirksligisten SV Gescher (1:4), TSG Dülmen (1:3) und SF Merfeld (1:2) verlor die Truppe von Ahmed Ibrahim allesamt. Gegen Hochmoor sprang gestern zumindest eine 3:3 (3:1)-Unentschieden heraus. Ibrahim hat uns mal erklärt, warum ein solcher Vorbereitungsauftakt nicht demotivierend ist.

"Bei uns ist das schon so geplant, dass wir uns so am Anfang gegen spielstarke Gegner unsere Grundausdauer holen", erläutert der Coach. "Und das machst da am besten, wenn du dem Ball hinterherlaufen musst." Seine Mannschaft sei ganz genau im Bilde darüber, wieso Ibrahim diese Herangehensweise gewählt hat: "Die Jungs sind ja nicht mehr in der C- oder D-Jugend. Die verstehen das schon."

"Viele junge Burschen neigen schnell zur Selbstüberschätzung"

Auch gehört dieser Ansatz zu Ibrahims grundsätzlicher Trainerphilosophie. "Viele junge Burschen neigen ja schnell zur Selbstüberschätzung", meint er. "Wenn man ehrlich ist, gibt es bei den Amateuren viele Spieler, die denken, dass sie zwei, drei Ligen höher spielen könnten, nur weil sie den Ball dreimal hochhalten." Der Coach unterstreicht aber auch, dass seine Jungs verstanden hätten, dass zum Fußball mehr gehört als die individuelle Klasse einzelner Akteure.

Am gestrigen Abend gegen Hochmoor legten Ibrahims Mannen dann auch los wie die Feuerwehr: Julian Schmauck (8.), Hendrik te Uhle (21.) und Ibrahims Bruder Ibrahim Ibrahim (24.) trafen für die Gastgeber. Kurz vor dem Seitenwechsel verkürzte Malte Elkemann allerdings noch auf 1:3 (41.). "Dann sind wir einfach noch nicht abgeklärt genug", erklärt der Trainer, wie es dann noch zum 3:3-Enstand kommen konnte. Sei's drum.

"Mein Hauptziel ist es einfach, dass wir früh aufgezeigt bekommen, was bei uns schlecht läuft", fasst es Ibrahim noch einmal zusammen. "Was gut läuft, bleibt ja auch. Nur in unseren schlechten Bereichen müssen wir uns einfach verbessern." Demnach befindet sich Rödder gerade auf noch dem Boden der Tatsachen. Der Coach bleibt aber mehr als zuversichtlich, dass alles, was er sich vorgenommen hat, bis zum Saisonstart klappt.