Darfelder durch und durch 

Von Paula Mertens

(28.10.21) Er wohnt in Darfeld, spielt in Darfeld, lebt in Darfeld - und das, seitdem er denken kann. Vom Lausebub zum Lausemann gab es für ihn immer nur einen Vereinsnamen: Natürlich Turo seit eh und je. Steffen Lausemann ist ein wahres Urgestein. Der 23-Jährige steht mittlerweile für die ersten Herren seines Heimatvereins auf dem Rasen und macht mit der Truppe um Trainer Markus Lindner die A-Liga unsicher.

"Ich bin hier ganz schön fest verankert", berichtet Lausemann. Er durchlief schießlich auch die komplette Jugend des Vereins. Vor knapp sechs Jahren stand dann der Sprung in die Herren an. Seitdem kann er sich nichts anderes mehr vorstellen: "Für mich persönlich könnte es keine bessere Mannschaft geben", schwärmt der gelernte Verteidiger. "Wir sind einfach eine coole Truppe. Jeder kennt hier jeden und auch die, die von woanders kommen, wurden super aufgenommen." Nicht nur neben dem Platz, sondern auch auf dem Rasen stimmt es bei den Darfeldern. Mit der derzeitigen Tabellensituation ist der Defensivakteur nämlich durchaus zufrieden. Rang zwei, 22 Punkte und mit 30:4 das beste Torverhältnis der Liga, eine Bilanz die sich sehen lassen kann. "Natürlich wäre der erste Platz noch ein bisschen schöner, aber unser Ziel vor der Saison war ein Rang zwischen den Plätzen eins bis fünf", so Lausemann. Ihn würde das Erreichen des Ziels besonders für die Coaches freuen, die hart für das Team arbeiten.

"Es ist schön zu wissen, dass der Trainer einem so vertraut"

Zwar punktet die Truppe im Wochentakt, allerdings hat sie auch mit einem Problem zu kämpfen: Wie bei vielen anderen Mannschaften auch, haben die Darfelder enormen Personalmangel. Bei ihnen bahnte sich das nur schon zu Saisonbeginn an. "Wir hatten von Anfang an einen eher kleinen Kader. Aus dem eigenen Nachwuchs kam nur ein Spieler hoch", erzählt Lausemann. Mit den verletzten Gövert-Brüdern fehlten zuletzt zwei wichtige Säulen in der Defensive.

Den Außenverteidiger verschlug es deswegen in den vergangenen Spielen auch mal in die Innenverteidigung. Neben Verletzten gibt es aber auch einige Spieler, die arbeitsbedingt passen müssen. Bei Lausemann ist das leider ähnlich. Als Servicetechniker nimmt sein Beruf viel Zeit in Anspruch, so muss er oft mal das Training sausen lassen. Umso mehr freut er sich auf die Partien am Wochenende. Er steht nämlich trotzdem an den Spieltagen in der Start-Elf. "Es ist schön zu wissen, dass der Trainer einem da so vertraut. Das ist nicht selbstverständlich", so der Darfelder.

Am Wochenende steht er natürlich auch wieder auf dem Platz, da sieht es personaltechnisch auch wieder etwas besser bei seiner Truppe aus. Gegen SW Holtwick ist nämlich Derby-Time angesagt - zumindest so halb. "Für mich gibt es Spiele mit größerem Derby-Feeling als gegen Holtwick. Gegen Osterwick zum Beispiel, das wird ein richtiges Derby", gibt Lausemann zu. Trotzdem ist natürlich klar, was am Sonntag auf der Agenda steht: Die nächsten drei Punkte gegen die schwarz-weißen Nachbarn einsacken. 

Anschwitzen, der 10. Spieltag

Turo Darfeld - SW Holtwick (So., 15 Uhr)
Turo gegen Holtwick, Zweiter gegen Neunter. Am vergangenen Spieltag aber machten sich weder Darfeld noch SW Holtwick das Leben leicht. Die Schwarz-Weißen unterlagen zuletzt Borussia Darup - die zweite 1:3-Niederlage in Folge. Die Darfelder hingegen haben andere Probleme: Sie gewinnen zwar ihre Partien, stehen aber jedes Mal mit einer neu zusammengewürfelten Elf auf dem Rasen. Am Sonntag sieht es aber zum Glück wieder besser aus. Sie sind vom zweiten Tabellenplatz nicht wegzukriegen und werden auch für die kommende Partie wieder drei Punkte anvisieren. 
Heimspiel-Tipp: 3:1
Lausemann: 3:0, wer die Tore macht? "Das ist egal, Hauptsache wir treffen"

SV Borussia Darup - SV Gescher II (So., 15 Uhr)
Beide Mannschaften überzeugten am Sonntag. Gescher punktete in Rorup, Darup zwang SW Holtwick in die Knie. Borussias Standardstärke machte am vergangenen Spieltag den Unterschied. Geschers Reserve drückte und drückte gegen die Roruper - bis schließlich in der 93. Minute der ersehnte Ausgleich fiel. Bei ihnen zählt am Sonntag vor allem, den Abstand zum Abstiegsplatz zu vergrößern. An mangelnder Motivation dürfte es jedenfalls nicht scheitern, denn die Gescheraner punkteten das erste Mal nach mehr als einem Monat wieder. Wenn die Daruper aber ihre Leistung des vergangenen Spiels abrufen, könnte es für den SV schwierig werden.
Heimspiel-Tipp: 3:2
Lausemann: 2:1

SG DJK Rödder - SuS Legden (So., 15 Uhr)
Platz vier gegen Platz fünf, ein Duell zwischen den Tabellennachbarn also. Lediglich ein einziges Pünktchen trennt die beiden Mannschaften voneinander. Am Sonntag gegen Dülmen gab's wohl SuS Legdens "schlechteste Saisonspiel der Saison", so  SuS-Trainer Mike Börsting. Es fehlte an allen Ecken und Enden. Die 1:3-Niederlage gegen die SF Dülmen dürfte seine Mannschaft wachgeschüttelt haben. Legden muss sich jetzt wieder fangen, um die Rödder Jungs zu besiegen. Die lehnten sich am Sonntag entspannt zurück und tankten Energie.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Lausemann: 1:3

DJK SF Dülmen - DJk Vorw. Lette (So. 15 Uhr)
Das kam unerwartet. Lette hält bis zur 73. Minute das Unentschieden gegen den Tabellenführer aus Osterwick und führt sogar für die ersten 33 Minuten. Richtig gehört, letzendlich belohnte sich das Team für die Leistung aber nicht. Trotzdem hat die kämpferische Einstellung in den vergangenen zwei Partien auf jeden Fall gestimmt. Die Dülmener verbrachten einen ähnlichen Nachmittag - nur dass bei ihnen die Belohnung heraussprang. Dank einer starken Mannschaftsleistung sackte das Team drei Zähler gegen SuS Legden ein. Beide Mannschaft sind also auf einem guten Weg und heiß, am Sonntag zu punkten.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Lausemann: 2:0

Westfalia Osterwick - GW Nottuln II (So., 15 Uhr)
Der Tabellenerste aus Osterwick wackelt, wer hätte das gedacht. Die haben sich ihren Sonntag wahrscheinlich entspannter vorgestellt. Auf dem Papier sah es gegen den Tabellenletzten aus Lette nach einer klaren Anglegenheit aus. Ganz so klar war's dann aber doch nicht. Zwar gewann Westfalia mit 2:1, aber trotzdem haben die Letter Jungs die Heimherren ordentlich ins Schwitzen gebracht. Trainer Tobias Paschert kann nur hoffen, dass seine Elf am Sonntag gegen Nottuln II zurück zu ihrer spielerischen Klasse findet und ihre altbekannte Leistung abruft. Die Gäste aus Nottuln standen sich am Sonntag gegen Seppenrade selbst im Weg und verloren mit 1:2. Dabei hatten die Grün-Weißen mit personellen Problemen in der Offensive zu kämpfen. Beide Mannschaften wollen es also am Wochenende besser machen.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Lausemann: 1:1

Fortuna Seppenrade - TSG Dülmen II (So., 15 Uhr)
Nach vier Spieltagen kam die ersehnte Seppenrader Erlösung: Ein 2:1-Sieg gegen Nottulns Reserve. Der dritte Sieg der Saison, nachdem es zuletzt nur Pleiten hagelte. Die Zweite von TSG Dülmen verbrachte ihren Sonntag bei den Nachbarn von GW Hausdülmen - von einem schönen Derby war aber nicht die Rede. Die TSG-Reserve netzte erst in der 92. Minute zum 1:1 ein und entkam der zweiten Saisonniederlage haarscharf. Dabei ging die Mannschaft als Favorit in die Partie gegen die Grün-Weißen. Der Tabellendritte nahm sich viel vor, in der Umsetzung haderte es dann aber. Am Sonntag soll's definitiv besser laufen.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Lausemann: 0:2

GW Hausdülmen - DJk Adler Buldern (So., 15.15 Uhr)
Auch wenn die Grün-Weißen am Sonntag einen Punkt eintüteten, hatte das Ergebnis einen bitteren Beigeschmack. Die Reserve von TSG Dülmen schoss mit dem Schlusspfiff das 1:1. Trotzdem ist GW-Coach Güven Sivgin zuversichtlich und sieht seine Truppe "auf einem guten Weg." Für Sonntag sind also wieder drei Punkte angesagt. Die Adler aus Buldern gingen Turo Darfeld am Sonntag ordentlich auf die Nerven, zumindest die ersten 30 Minuten. Dann ließen sie nach und kassierten eine 1:4-Niederlage.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Lausemann: 1:1