Die Mischung passt

Von Malte Greshake

(31.01.23) Da kamen bei uns heute in der Redaktion gleich mehrere Brieftauben aus Seppenrade an. Und reichlich News brachten die mit. In der Trainerfrage herrscht bei der Fortuna mittlerweile nämlich Klarheit: Artur Nazarenus wird den A-Ligisten auch in der nächsten Saison als Chefcoach betreuen. Mit Nico Stuhldreier und Max Schmidt präsentiert der Verein zudem zwei Winterneuzugänge. Nur die Stelle des Co-Trainers müssen die Vereinsverantwortlichen im Sommer neu besetzen: Thomas Oesteroth verabschiedet sich dann aus privaten Gründen.

Laut Maximilian Kemmann, Fußballonmann in Seppenrade, hätte sich die Frage nach einem anderen Trainer für den Verein gar nicht gestellt. "Wir wollten unbedingt mit Artur weitermachen", berichtet er. "Mit Mahmoud Abdul-Latif hatten wir vor ihm ja einen Trainer, der fünf Jahre bei uns war. Und wir wollen auch weiter auf eine langfristige Zusammenarbeit setzen." Mit seiner Spielidee, aktiven und ballbesitzorientierten Fußball spielen zu lassen, habe Nazarenus den Verein direkt überzeugt.

Oesteroth tritt kürzer

"Auch setzt er weiterhin auf junge Leute und hat schon einige A-Jugendliche an die Mannschaft herangeführt", so Kemmann. "Mit Artur haben wir einen Trainer, der den Jungs seine Idee sachlich erklären kann. Gleichzeitig kann er eine Mannschaft aber auch richtig heißmachen und emotional packen." Diese Mischung passe hervorragend zum Verein und hat sich auch schon in der Tabelle bemerkbar gemacht: Mit 37 Punkten überwintern die Seppenrader auf dem dritten Tabellenplatz.

Der Trainer selbst ist mit der Zusammenarbeit im Verein ebenfalls bestens zufrieden. "Ich freue mich, dass wir den Weg gemeinsam weitergehen werden", meint Nazarenus. Nur auf seinen aktuellen Co-Trainer wird in der neuen Spielzeit verzichten müssen. Weil Oesteroth zusammen mit seiner Frau ein weiteres Kind erwartet, legt er eine Fußballpause ein. "Thomas bleibt dem Verein treu. Er wird jetzt aber erstmal kürzertreten", verrät Kemmann. Der Obmann befindet sich schon in Gesprächen mit einem potentiellen Nachfolger. Spruchreifes gibt's aber noch.

Ein Außenspieler und ein umfunktionierter Torwart

Und in Sachen Kaderplanung gibt es eben auch noch Neuigkeiten aus Seppenrade. Vom Ligakonkurrenten und Ortsrivalen Union Lüdinghausen wechselte Max Schmidt in diesem Winter zur Fortuna. "Dort war er mit seiner Rolle unzufrieden, weil er wenig Spielzeit bekommen hat", erklärt Nazarenus. Schmidt spielte in der Jugend bereits in Seppenrade, wohnt im Ort und ist mit vielen Spielern des Teams schon bekannt. Auf dem Feld ist er auf der offensiven Außenbahn zuhause. "Eigentlich ist ein solcher Wechsel aber ein No-Go", spricht Nazarenus die Rivalität in der Stadt mit einem Augenzwinkern an. "Aber beide Vereine haben vernünftig miteinander gesprochen. Deswegen muss ich Lüdinghausen wegen der positiven Gespräche auch noch einmal meinen Dank aussprechen."

Seppenrades zweiter Neuzugang ist ebenfalls ein Rückkehrer. Nico Stuhldreier hütete schon in der Saison 2020/21 den Kasten der Fortuna. Im Anschluss wechselte er zum VfL Senden und wagte dann den Schritt aus dem Tor aufs Feld. "Tatsächlich kann er beide Positionen spielen", freut sich Nazarenus über den vielseitigen Kicker. "Damit haben wir verschiedenen Optionen und in Notfällen einen guten Torwart in der Hinterhand, auf den wir uns verlassen können."

Personelle Abgänge hat die Fortuna derweil nicht zu verkünden. Nur auf Louis Heitmann wird Nazarenus in der Rückrunde verzichten müssen. Ihn zieht es für ein halbes Jahr aus beruflichen Gründen ins Ausland.