"Ich traue der Mannschaft alles zu"

Von Malte Greshake

(23.08.22) Auch wenn die Tabelle nach erst zwei Spieltagen natürlich noch trügen kann: Nur drei Mannschaften ist es gelungen, in den ersten beiden Spielen sechs Punkte zu ergattern. Eine davon ist der SuS Olfen, der sich ja als Absteiger aus der Bezirksliga 9 gerade in einer neuen Liga zurecht finden muss. Trainiert wird das Team von Patrick Linnemann. Wir haben mit dem Trainer über den Saisonauftakt gesprochen und welche Herausforderungen im kommenden Jahr auf ihn und sein Team zukommen. 

"Wir haben richtig ordentlich in die Saison hineingefunden", ist der Übungsleiter mit dem bisherigen Start zufrieden. "Sechs Punkte aus zwei Spielen kann nie verkehrt sein, dazu haben wir noch das Pokal-Achtelfinal erreicht. Da gibt es nichts zu meckern." Weil es in Olfen zuletzt einen Zusammenschluss aus erster und zweiter Mannschaft gab, war es laut Linnemann sowieso extrem wichtig, direkt Erfolgserlebnisse zu sammeln.

Ein Team musste geformt werden

"Wir haben dann in Vorbereitung unfassbar gearbeitet, um ein bestimmtes Fitnesslevel zu bekommen", so der Trainer weiter. "Auch taktisch mussten wir viel machen, um diesen zusammengewürfelten Haufen zu einem Team zu machen." Rund die Hälfte der ehemaligen zweiten Mannschaft musste nämlich ins sein Team integriert werden. "Das ist uns gut gelungen und das hat man auch in den ersten Wochen gesehen", zieht Linnemann ein positives Fazit. 

Auch in fußballerischer Hinsicht klappt schon viel in Olfen. "Wir machen auch im spielerischen Bereich schon viel richtig", erläutert Linnemann. "Wir haben viel am Aufbau und Offensivspiel gearbeitet. Taktisch haben wir schon einiges gemacht und das haben die Jungs auch gut angenommen." Für den Trainer gehe die Spielanlage deswegen schon in die richtige Richtung. "Natürlich haben wir aber auch noch was zu tun. Das ist Kreisliga A - wenn wir da keine Baustellen mehr hätten, würden wir nicht Kreisliga spielen."

"Platz sechs wäre eine Enttäuschung"

In bestimmten Pressing-Momenten würde sich das bemerkbar machen, auch der Spielaufbau sei noch manchmal nicht flüssig genug. "Für den zweiten Saisonspieltag bin ich aber schon sehr zufrieden", sagt der Coach. Wichtig sei für Linnemann zudem, dass Olfen in diesem Jahr mit einem großen Kader an den Start geht. "In der letzten Saison hatten wir direkt am Anfang zehn Verletzte. Alle zehn waren aus der ersten Elf und sieben davon waren Langzeitverletzte, auf die wir bis zur Winterpause verzichten mussten", nennt er Gründe für den Abstieg.

"Das ganze Thema hat sich dann leider die ganze Saison so durchgezogen. Erst beim vorletzten Saisonspiel hatten wir einen relativ großen Kader", so Linnemann weiter. "Dreiviertel der Saison haben wir also mit A-Jugendlichen und Alten Herren gespielt. Das war einfach nicht zu kompensieren." Aus diesem Grund habe man in Olfen nun vorgesorgt. "So sind wir auf alle Eventualitäten vorbereitet", so der Coach. Ein Neuzugang ist dabei Linnemanns spielender Co-Trainer Nico Hache, der, weil er die Liga schon besser kennt, seinen Chef mit wichtigen Infos versorgen kann. 

Nach dem starken Saisonstart steht dann am Ende nur noch die Frage nach den Zielen der Olfener im Raum. "Platz sechs wäre eine Enttäuschung", sagt Linnemann dazu. "Die ersten Ergebnisse haben gezeigt, dass es möglich ist, oben mitzuspielen. Aber man darf nach dem Zusammenschluss unserer Mannschaften auch nicht vergessen, 50 Prozent der Truppe hat also letzte Saison noch Kreisliga B gespielt. Die Jungs sind aber gut, wir haben gut gearbeitet und ich traue der Mannschaft alles zu - aber vom Verein gibt es keine Vorgaben."