Dieselbe Truppe und ein "überragender Transfer"

Von Malte Greshake

(09.11.22) Wer erinnert sich noch, was sich am 28. August zugetragen hat? Richtig! An jenem Tag hat Union Lüdinghausen eine empfindliche 2:5-Niederlage gegen SW Holtwick hinnehmen müssen. Aber: Seitdem hat die Mannschaft von Coach Yannick Gieseler tatsächlich nicht ein einziges Mal mehr verloren. Neun Siege und nur ein Remis folgten - eine überragende Ausbeute. Mit 31 Punkten macht es sich die Union gerade auf dem zweiten Tabellenplatz gemütlich und liegt nur drei Zähler hinter Spitzenreiter SW Holtwick.

Am kommenden Spieltag steht für Lüdinghausen nun das Topspiel gegen den Tabellendritten VfL Billerbeck an. Wir haben mit Lüdinghausens Zehner Christoph Blesz darüber gequatscht, warum es gerade für ihn und seine Mannschaft so gut läuft und wie er seinen Mitspieler Nils Husken noch in der Torjägerliste einholen kann.

Christoph, seit etlichen Spielen seid ihr ungeschlagen und damit Holtwick-Verfolger Nummer eins - es könnte gerade schlecht laufen, oder?
Blesz: Das stimmt. Am Anfang der Saison hatten wir aber noch einen ziemlich holprigen Start. In der Vorbereitung hatten wir nämlich einige Ausfälle, ein paar Leute waren natürlich auch im Urlaub. Die Trainingsbeteiligung war dann vielleicht nicht besonders gut. Nach den ersten drei, vier Ligaspielen wurde die Trainingsbeteiligung besser und jetzt haben wir uns einen ordentlich Lauf erarbeitet. Wir wussten vorher allerdings schon, dass wir die Qualität dafür haben. Wir sind zwar abgestiegen, aber unsere Truppe ist zusammengeblieben. Aus diesem Grund waren wir schon die ganze Zeit von uns überzeugt. In den letzten Spielen konnten wir das dann auch unter Beweis stellen.

Eure Mannschaft ist zusammengeblieben - aber mit Yannick Gieseler habt ihr einen neuen Coach bekommen. Wie ist es, unter ihm zu trainieren?
Blesz: Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, ihn zu holen. In Lüdinghausen war es in den letzten Jahren so, dass es viele verschiedene Trainer gab, die meistens nicht lange geblieben sind. Mit Yannick haben wir jetzt einen qualitativ hochwertigen Coach bekommen. Seine Trainingseinheiten sind sehr abwechslungsreich, aber er fordert auch viel von uns. Gerade unseren jungen Spieler hilft das weiter. In den vergangenen Jahren haben wir in der Bezirksliga immer gegen den Abstieg gespielt. Dass wir jetzt mal eine Saison oben mitspielen, ist gerade für die jungen Kerle auch sehr wichtig.

Zum Fußballerischen: Mit welcher Spielweise knackt ihr die Gegner?
Blesz: Wir versuchen von hinten flach herauszuspielen. Über die Zentrale soll es dann immer auf die Außenbahnen gehen. Attraktiv und mutig soll unser Spiel sein. Und auch wenn der Gegner uns anläuft, versuchen wir es immer wieder, spielerisch zu lösen. Das ist unsere Philosophie.

Es gibt ja immer Sachen, die man selbst noch verbessern. Woran müsst ihr noch arbeiten?
Blesz: Wir müssen auf jeden Fall versuchen, hinten noch stabiler zu stehen. Da fällt noch das eine oder andere Gegentor zu viel. Gerade am Anfang der Saison haben wir viele Gegentore auch nach Standards bekommen. Das haben wir aber gut in Griff bekommen. Trotzdem sind es mir immer noch zu viele Gegentore. Wenn wir es auf dem Platz hinbekommen, 90 Minuten konstant zu spielen, dann klappt das auch. Aber man darf auch nicht vergessen: Wir haben noch eine junge Mannschaft. Das wird schon.

Bei dir selbst läuft es ja auch ganz ordentlich: Zehnmal hast du schon getroffen... 
Blesz: Es läuft tatsächlich ganz gut. Besonders in den jüngsten Spielen habe ich häufiger getroffen. In den letzten Jahren war ich nämlich eigentlich nicht so der Torjäger. Unser Trainer hat mich aber dann nach den ersten Spielen von der Sechs auf die Zehn gestellt. Und seitdem habe ich echt einen gute Lauf.

Wie holst du euren Stürmer Nils Husken noch ein in der Torjägerlist? Er steht bereits bei 17 Buden.
Blesz: (lacht) Das wollen wir mal schauen! Aber eigentlich will ich ihn auch gar nicht einholen. Der soll schön weiter oben in der Torjägerliste bleiben. Wenn ich ihm noch ein paar Dinger auflegen kann, dann freut mich das auch.

Zu euren Saisonzielen: Wollt ihr nach dem Abstieg direkt wieder hoch in die Bezirksliga?
Blesz: Wir wollen auf jeden Fall oben mitspielen. Mit der Qualität von unserer Truppe muss es aber eigentlich auch das Ziel sein, aufzusteigen. Wir sind - wie schon gesagt - komplett zusammengeblieben und haben auf der Trainerposition mit Yannick einen überragenden Transfer gemacht. Von daher sind wir ganz guter Dinge.

Am kommenden Spieltag geht's nun für euch ins Topspiel mit dem Tabellendritten VfL Billerbeck. Weißt du schon, was auf euch zukommt?
Blesz: Ich selber habe noch nie gegen Billerbeck gespielt. Weil Yannick da allerdings ein paar Jahre Trainer war, ist er natürlich genau der richtige Mann. Der wird uns sicherlich gut auf das Spiel einstellen.