Variabler und unbequem

Von Malte Greshake

(11.11.22) In Köln haben wir VfL Billerbecks Lukas Zumbülte am Handy erwischt. Schaut man sich das heutige Datum an, der 11. November ist es schließlich, kommt einem das schnell nicht mehr ganz ungewöhnlich vor. Ein wenig Karneval feiern stehe laut Zumbülte auf dem Plan. "Aber alles ganz entspannt", verrät der 25-Jährige. An diesem Sonntag steht für ihn und seine Mannschaft immerhin kein ganz unwichtiges Spiel an. Es kommt nämlich zum Topspiel mit Union Lüdinghausen.

Dass der Gegner momentan ganz gut drauf ist, hat wohl jeder in der Liga mitbekommen. Aber auch die Billerbecker eilen momentan von Dreier zu Dreier. Drei Siege waren es in Folge um genau zu sein. Zuletzt gewannen Zumbülte und seine Jungs gegen den SuS Olfen, Adler Buldern und Arminia Appelhülsen. "Weil wir mittlerweile eingespielt und variable sind", nennt Zumbülte Gründe dafür. "Alle Spieler wissen, was auf dem Platz zu tun ist. Wir sprechen eine Sprache und das ist unser Erfolgsrezept."

"Ich will aber nicht zu viel verraten"

Aus einer massiven Defensive heraus wollen er und seine Teamkameraden dann immer zügig umschalten. "Ich will aber nicht zu viel verraten", schmunzelt Zumbülte. "Bei Ballgewinnen wollen wir jedenfalls klar nach vorne spielen. Und unser Vorteil ist, dass jeder Spieler von uns es immer fußballerisch lösen kann und unser System nicht auf ein, zwei Ausnahmepersonen zugeschnitten ist." So ist auch die Torausbeute bei den Billerbeckern seit dem Saisonbeginn auf mehrere Schultern verteilt.

Allerdings fehlt Zumbülte und seiner Truppe momentan ein richtiger Stoßstürmer. Henrik Bölte war dafür vorgesehen, verletzte sich allerdings vor einigen Partien schwer am Knie. Leon Holtmann weilt noch bis zur Winterpause im Ausland. "In der Rückrunde kann er dann aber der perfekte Mittelstürmer für uns sein", so Zumbülte. "Wir erarbeiten zwar uns viele Chancen, können diese aber alle noch besser verwerten. Aber immerhin erarbeiten wir sie uns eben." Recht hat er.

Auf fairem Weg ausschalten

Ohne eine richtige Neun soll es nun aber eben auch gegen Lüdinghausen klappen. "Da wollen wir vor allem erst wieder kompakt in der Defensive stehen", erklärt Zumbülte. "Mit Nils Husken und Christoph Blesz haben sie ja zwei Ausnahmekönner, was für uns aber dankbar ist, weil wir gut im Mann gegen Mann arbeiten können. So wollen wir die beiden auf fairem Weg ausschalten." Einen Nachtteil gibt es laut Zumbülte allerdings doch: "Yannick Gieseler war ja jahrelang bei uns Trainer und kennt uns in- und auswendig. Aber wir sind eben auch variabler und unbequem geworden."

An diese Stelle würde nun sicherlich ein jecker Witz passen. Den sparen wir uns aber mal. Zumbülte haben wir dann auch wieder zum Feiern geschickt. Und am Sonntag geht's dann wieder um Fußball.

Anschwitzen 14. Spieltag

GW Nottuln II - Turo Darfeld (Sonntag, 13 Uhr)
Es kann im Fußball manchmal einfach so schnell gehen: Nach dem umjubelten Derbysieg gegen SW Holtwick konnten Turo Darfeld zuletzt nicht wirklich überzeugen. Erst ein 1:1 bei Vorwärts Lette und am vergangenen Spieltag eben die 1:2-Niederlage gegen die TSG Dülmen II. Auf Instagram kommentierte Darfeld Erste ebenjenes "mieses Spiel" mit einem Schiritrikot von 1374. Das lassen wir mal so stehen.
Heimspiel-Tipp: Memes, wir brauchen Memes: Darfeld gewinnt 3:1 und wir warten auf die nächste Story.
Zumbülte: 1:2

TSG Dülmen II - Fortuna Seppenrade (Sonntag, 13 Uhr)
Formstark sind sie gerade, die Jungs von der TSG Dülmen II. 14 Punkte aus den vergangenen sechs Spielen waren's für die Mannschaft von Alex Zinau, Andreas Becks und Stephan Fritzsche. Davon kann Fortuna Seppenrade momentan nur träumen: Immerhin heimste die Truppe von Artur Nazarenus zuletzt gegen den SuS Olfen (3:1) mal wieder einen Dreier ein. Aber reicht es jetzt auch, um der TSG-Reserve den Spaß zu nehmen?
Heimspiel-Tipp: Der Höhenflug geht weiter: 2:1.
Zumbülte: 1:1

GW Hausdülmen - Borussia Darup (Sonntag, 14.30 Uhr)
Eine Nummer von ganz unten. Letzter gegen Vorletzter. Ein "Sechs-Punkte-Spiel", wie es Darups Trainer Jan Kersen zuletzt bezeichnete. Denn für die Borussia ist es die einmalige Chance, Boden auf den Tabellennachbarn gutzumachen. Mit einem Sieg würde der Abstand auf einen Punkt schrumpfen. Sollte also Motivation genug geben. Gegen GW Nottuln hatten die Daruper vor gut einer Woche ja auch mit 3:0 in Führung gelegen (es endete 3:3). Aber Marcel Bunge und seine Jungs müssen es jetzt einfach mal schaffen, eine Führung ins Ziel zu bringen.
Heimspiel-Tipp: Hausdülmen zu robust: 2:1.
Zumbülte: 1:1

Union Lüdinghausen - VfL Billerbeck (Sonntag, 14.30 Uhr)
Wenn man sich die vergangenen Spiel von Union Lüdinghausen reinzieht, kann einem als Gegner schon ein eiskalter Schauer den Rücken runterlaufen. Seit zehn Spiele ungeschlagen, zuletzt vier Siege in Folge mit einem Torverhältnis von 19:6. Darüber redeten wir ja auch mit Lüdinghausens Zehner Christoph Blesz unter der Woche. Wir sind also gespannt, ob die Lüdinghausener es schaffen, auch den Billerbeckern ein paar einzuschenken.
Heimspiel-Tipp: 3:1 gewinnen die Hausherren. 
Zumbülte: 0:1 - Diyar Özden macht den entscheidenden Treffer.

SW Holtwick - DJK Dülmen (Sonntag, 15 Uhr)
Zwei Siege später und SW Holtwick ist wieder voll auf Kurs. Beim zurückliegenden 3:1-Erfolg gegen Brukteria Rorup überzeugte - mal wieder - Holtwicks Knipser Moritz Wagner. Mit Lüdinghausens Nils Husken hat Wagner aber eben in der Torjägerliste einen hartnäckigen Gegner. Grundsätzlich ist es aber eben schwer vorstellbar, dass DJK Dülmen den Spitzenreiter gerade stoppen kann. Auch wenn man die Mannschaft von Marco Habicht bloß nicht unterschätzen sollte.
Heimspiel-Tipp: Oha - 2:2!
Zumbülte: 3:1

Adler Buldern - Arminia Appelhülsen (Sonntag, 15.15 Uhr)
Was war am 18. September? Richtig. So weit liegt Adler Bulderns letzter Sieg bereits zurück. Danach folgten Niederlagen und Punkteteilungen. In der Tabelle kommt das Team von Sebastian Möllers so kaum vom Fleck. Und Arminia Appelhülsen? Die Truppe von Marcus Thies schaffte es zumindest vor zwei Wochen, einen Sieg gegen den SuS Olfen einzufahren. In der Tabelle sind beide mit 12 Zähler punktgleich. Dieses Spiel könnte also entscheiden, wo die Reise hingeht.
Heimspiel-Tipp: Den Bock umgestoßen und so: 3:0.
Zumbülte: 2:1

SuS Olfen - DJK Rödder (Sonntag, 15.30 Uhr)
Nein, gegen die DJK Dülmen reichte es für Rödder dann ganz knapp nicht. Was die Leistungen angeht, befindet sich die Mannschaft von Ahmed Ibrahim aber sehr wohl auf dem aufsteigenden Ast. Was man über den SuS Olfen momentan nicht sagen kann: Dreimal in Folge verloren Patrick Linnemann und seine Truppe zuletzt. Der letzte Sieg (5:3 gegen die DJK Dülmen) ist schon über einen Monat her. Uff.
Heimspiel-Tipp: 2:4 - Rödder hat bis zur Winterpause noch ordentlich etwas vor.
Zumbülte: 3:1

Vorwärts Lette - Brukteria Rorup (Sonntag, 16 Uhr)
Lette auf Platz 14, Rorup ist Elfter: Ja, es wird in dieser Begegnung darum gehen, vor der Winterpause nicht noch weiter in den Tabellenkeller zu rutschen. Für die Letteraner sah es zumindest in dieser Woche personell gesehen wieder besser aus: Vorwärts-Coach Kay Kloster freute sich darüber, mal wieder eine zweistellige Anzahl von Spielern beim Training zu haben. Und was die Roruper nach drei Niederlagen in Folge vor haben sollte, dürfte niemanden überraschen.
Heimspiel-Tipp: Julian Muddemann macht den Unterschied: 1:2.
Zumbülte: Ein schönes 0:0.