Ein zu großes Kaliber

Von Malte Greshake

(19.08.22) Das war schon eher nach dem Geschmack von Mario Beeke: Nach der 0:3-Auftaktniederlage in der vergangenen Woche durften die Billerbeck an diesem Donnerstag den ersten Sieg der Saison feiern. Mit 3:0 (2:0)-besiegte der VfL die Gäste von Vorwärts Lette - obwohl Beekes Jungs rund 40 Minuten in Unterzahl hatten agieren müssen.

Kurz nach der Halbzeit schickten die Letteraner Fabian Plesker auf die Reise, der alleine auf den herauseilenden Billerbeck-Schnapper Max Mertens zumarschierte. Mertens räumte seinen Gegenspieler ab, traf neben dem Ball allerdings auch viel vom Körper seines Gegenspielers - Schiedsrichter Maximilian Mendrina zückte die Rote Karte (52.). Auch für Beeke war's eine vertretbare Entscheidung. "Wir haben dennoch weiterhin viel investiert und haben trotz Unterzahl zu Null gespielt", hielt Billerbecks Trainer aber fest. "Das war schon aller Ehren wert."

Denn zu diesen Zeitpunkt lagen die Gastgeber schon mit zwei Toren in Führung: Ganz früh in der Partie hatte Diyar Sahin die Billerbecker nach einem Pass von Henrik Bölte jubeln lassen (5.). Nach einer guten halben Stunde hatte dann Bölte selbst per Schuss aus 18 Metern erhöht (32.). "Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben", frohlockte Beeke. In Pressingsituationen fanden seine Jungs nämlich immer wieder passenden Lösungen, auch die Besetzung des Zentrums klappte besser.

Bölte entscheidet die Partie

Und im zweiten Durchgang brachten die Billerbecker die Führung stabil über die Ziellinie. Weil Beeke übrigens an diesem Tag keinen Ersatztorwart auf der Bank sitzen hatte, schnappte sich Lukas Zumbülte nach der Roten Karte an Mertens als Feldspieler die Torwarthandschuhe und hielt seinen Kasten sauber. Und vorne legte der VfL sogar noch einen drauf: Nach einem Konter war Bölte zur Stelle, der seine starke Leistung mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend abrundete (69.).

Obwohl die Letteraner die Unterzahl des Gegners nicht hatten ausnützen können, machte Vorwärts-Trainer Kay Kloster seinen Schützlingen hinterher keinen Vorwurf. "Wir haben halt momentan nur acht Spieler beim Training und das macht sich bemerkbar", resümierte er. "Billerbeck war einfach reifer, hatte mehr Tempo und Dynamik drin. Wir befinden uns gerade noch in einem Prozess. Und Billerbeck war einfach ein zu großes Kaliber für uns."

VfL Billerbeck - Vorwärts Lette     3:0 (2:0)
1:0 Özden (5.), 2:0 Bölte (32.),
3:0 Bölte (69.)
Bes. Vorkommnis: Rot für Mertens (52./Foul als letzter Mann)