Im Fernduell wird's entschieden

Von Malte Greshake

(24.05.23) Die Meisterfrage? Abgehakt. Ein fetter Gruß geht nochmal an unsere Aufsteiger aus Holtwick raus. Wir hoffen, ihr habt richtig die Sau rausgelassen. Aber: In Sachen Abstiegskampf ist vor diesem letzten Spieltag noch nichts entschieden. Zwei Mannschaften stecken noch ganz tief im Schlammassel fest. Einen Punkt Vorsprung hat GW Hausdülmen nämlich vor Schlusslicht Arminia Appelhülsen. Am kommenden Montag machen beiden Kontrahenten den Klassenerhalt im Fernduell untereinander aus.

Die Hausdülmener treffen dann auf Turo Darfeld. Appelhülsen bekommt es mit Union Lüdinghausen zu tun. Wichtige Randnotiz: Wären beide Teams am Montagabend punktgleich, käme es tatsächlich noch zu einem Entscheidungsspiel. Im Fußballkreis Ahaus-Coesfeld zählt bekanntlich der direkte Vergleich. Und im direkten Aufeinandertreffen haben beide Konkurrenten jeweils ein Spiel gewonnen. Und weil die Tordifferenz aus diesem beiden Spielen 3:3 beträgt und Auswärtstore nicht besonders gewertet werden, stünde ein Entscheidungsspiel an.

"Wir haben uns einfach zu viel Druck gemacht"

Und die Appelhülsener müssen die Suppe nun auslöffeln, weil sie im letztwöchigen Abstiegskracher gegen Adler Buldern mit 0:2 den Kürzeren gezogen haben. "Ich vermute, wir haben uns einfach zu viel Druck gemacht", sagt Bennett Klein, seines Zeichens Nachwuchsstürmer der Arminia. "Wir dachten wohl, dass das für uns das entscheidende Spiel sei, weil es in der Woche danach gegen Lüdinghausen schwer genug werden würde. Als wir dann nach zehn Minuten schon zwei Gegentreffer kassiert hatten, gingen die Köpfe runter."

Klein, der mit seinen 18 Lenzen noch in der A-Jugend spielen könnte, wurde erst im Winter in die erste Mannschaft hochgezogen. Trotzdem versucht er sich an einer Erklärung, warum der Aufsteiger sich nie komplett aus dem Tabellenkeller befreite. "In unseren Heimspielen waren wir seit dem Jahreswechsel eigentlich richtig stark und haben nur jetzt das Spiel gegen Buldern verloren", sagt er. "Auch die Auswärtsspiele waren in Ordnung. Da hatten wir nur immer das Problem, dass wir unsere Führung nie ausgebaut haben. Und dann ging uns in der zweiten Halbzeit die Luft aus. Sehr ärgerlich."

Ein entscheidender Vorteil

Denn in spielerischer Hinsicht hätte Klein und seine Truppe sowieso immer mitgehalten. "Wir hatten auch den nötigen Kampfgeist, waren vor dem gegnerischen Tor aber einfach nicht konstant genug", fügt er hinzu. Der Außenstürmer selbst ist mit seiner bisherigen Ausbeute - sechsmal knipste schon - zufrieden. "Gerade weil ich noch A-Jugendspieler bin und auch gute Spiele dabei hatte", erläutert er. "Natürlich habe ich gegen Buldern auch nicht die beste Leistung gezeigt. Daraus lerne ich aber, lasse mir nichts schlechtreden und nehme die positiven Aspekte mit."

Gegen Lüdinghausen brauchen Klein und seine Kumpanen am Pfingstmontag jedoch eine gehörige Leistungssteigerung. "Gegen die Gegner, die höher standen, haben wir aber deutlich effektiver und stärker gespielt", gibt Klein zu bedenken. Fortuna Seppenrade besiegte Appelhülsen zuletzt mit 3:2. Auch gegen den VfL Billerbeck ging's nur knapp mit 0:1 verloren. "Deswegen haben wir eine gute Chance", gibt sich Klein kämpferisch. "Besonders wenn jeder nochmal alles gibt und alle für die Punkte kämpfen." 

Weil bei fast allen Spielen keine wichtigen Entscheidungen anstehen, sparen ich mir an diesem letzten Spieltag mal meine Sabbelei und übe mich in Demut. Direkt wird getippt. Das ist nach diesem Desaster für alle Beteiligten das Beste.